Der Wert ist subjektiv. Erst durch die erzwungene Preisbildung wird der Wert sozialisierbar

Mephistopheles, Montag, 18.12.2017, 17:01 (vor 2292 Tagen) @ BerndBorchert7856 Views

und der Wert existiert auch ohne dass verkauft oder verpfändet wird.

Das ist mein Vorstellung von "Wert". Ich frage mich, wie man das anders
sehen kann.

Bernd Borchert

Die Werkzeuge und Waffen, welche die Jäger in der Steinzeit anfertigten, hatten für diese sehr wahrscheinlich einen ungeheuren Wert. Deswegen wurden den Toten ihre eigenen Waffen bei der Beerdigung mitgegeben, um zweierlei auszudrücken:
1. Die Wertschätzung für den Toten, der in der Totenwelt nicht ohne seine Waffen und Werkzeuge erscheinen sollte.
2. Die völlige Wertlosigkeit dieser Waffen und Werkzeuge für andere, selbst für seine Söhne.

Erst durch die erzwungenen Abgaben erhielten Waffen und Werkzeuge einen Preis und der Wertwar veräußerbar.

Es ist ein weiter Weg von Waffen und Werkzeuge sind Eigentum für immer
---> Waffen und Werkzeuge werden an die Söhne vererbt
---> Waffen und Werkzeuge sind Ehrengeschenke für Männer, die man besonders ehren möchte und deswegen zu Blutsbrüdern machen möchte
---> Waffen und Werkzeuge können auch andere erwachsenen Männern des Stammes die sie als Lehen (Leihgabe) erhalten, wenn sie dafür dem Lehensgeber (Leihenden) lebenslange Treue schwören, beim Todesfall müssen sie zurückgegeben werden
---> Waffen und Werkzeuge werden von besonderen Spezialisten (Wieland. Dädalus-Sage) angefertigt für den Herrn (Hoflieferanten)
---> Waffen und Werkzeuge werden von Spezialisten angefertigt für berechtigte (Erlaubnis des Herrn) Kunden
---> Waffen und Werkzeuge werden für Krethi und Plethi angefertigt, sofern sie zahlen können.
(Es kann sein, dass ich ein paar Zwischenschritte vergessen habe.) Aber erst beim letzten Schritt ist eine allgemeine Preisfindung möglich. die natürlich, wenn man auch nur einen Zwischenschritt unterlässt, sofort unterbunden werden kann.

Gruß Mephistopheles


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