Darüber grübele ich auch, aber es würde nicht funktionieren...

Andudu, Montag, 18.12.2017, 14:57 (vor 2320 Tagen) @ helmut-11772 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.12.2017, 15:05

Was man außer acht ließ oder völlig unterbewertete, war die dadurch
mögliche Einschleusung von Fundamentalisten, die Europa destabilisieren
könnten.

Ok, bleiben wir bei deiner Darstellung und sehen das als eine Reihe wirklich dummer Zufälle und Fehleinschätzungen und nicht als Absicht.

fundamentalistischen Form in den islamischen Ländern auf Dauer nicht zu
halten ist, schon gar nicht, wenn sich das Bildungsniveau nach oben
verändert.

Ja, wenn. Das ist leider kein Selbstläufer.

Die Interessen der Pfarrerstochter mit dem Stop der schrumpfenden
Bevölkerung schon wg. der Rentenkassen und dem Facharbeitermangel haben
zwar eine reale Grundlage, aber ihr Schuss ging nach hinten los.

Da sehe ich schon einen gravierenden PR-basierten Denkfehler:

1) ob es (Dank steigender Produktivität) überhaupt ein demographisches Problem gibt, ist umstritten

1.1 wenn es eines gibt, kann man es auch durch Geburtenförderung beheben, was letztlich billiger und viel weniger riskant ist und außerdem die Kultur erhält und die Leute glücklicher macht

1.2 wenn die Wirtschaft über mangelnden Nachwuchs klagt und der Arbeitsmarkt jemals wirklich leergefegt wäre, müsste sie sich halt ins Ausland orientieren, es ist unmöglich, einer dauerhaft wachsenden Wirtschaft alle gewünschten Ressourcen zuzuführen (das gilt auch für menschliche Ressourcen), schon bei einer einfachen Extrapolation wird das klar

2) die Länder aus denen wir gebildeten und kulturkompatiblen Nachwuchs bekommen können, haben selbst massive Nachwuchsprobleme, im Prinzip ist das plündern der innereuropäischen Länder zutiefst asozial und schafft durch den Braindrain dauerhaft neue strukturschwache Regionen in der EU
-- diese Sichtweise findet man übrigens NIE im Mainstream, wo Zuwanderung immer als Win-Win-Deal dargestellt wird --

3) diejenigen die wir aus Geburtenüberschussländern bekommen können, wollen wir aber eigentlich nicht...


Was meine ich damit: Obwohl es bekanntlich Sunniten, Schiiten, Alewiten,
usw. gibt, würde ich die europäische Tradition des christlich geprägten
Abendlandes in den Vordergrund stellen. Aufgrund unserer liberalen
Einstellung können und wollen wir niemanden verbieten, eine andere
Religion als die christliche anzunehmen, aber dann nur in der Form, die der
Staat zulässt.

Das geht juristisch nicht und es geht menschlich nicht. Du kannst Menschen nicht vorschreiben, was sie glauben dürfen. Das könnte sogar locker das Gegenteil bewirken: "echte" Korane würden dann wie Verschwörerwerk unter der Hand weitergegeben. Gebete, in einer nicht offiziell lizensierten Moschee, würden zu einem Akt des Widerstandes.

Selbst ein repressives System wie die Sowjetunion hat es nicht geschafft, den Glauben im eigenen Land auszurotten oder nennenswert umzudefinieren.

Das wäre eine „Light-Form“ des Islams, wobei der friedliche Charakter
des Korans in Verbindung mit der Koexistenz aller Menschen in den
Vordergrund gerückt wird und die Suren mit den vernichtenden Elementen
relativiert werden. Sowas geht auf keinen Fall mit Religionslehrern, die
aus dem Herkunftsland kommen, weil diese politisch geschult wurden und zu
einem bestimmten Zweck in Europa agieren, was sicher nichts mit den

Es gab schon mehrere Anläufe für einen EU-Islam, sie sind alle gescheitert.

Einer dieser Anläufe, Sven Kalisch, lehrt jetzt unter Personenschutz:
https://www.nrz.de/nrz-info/islam-professor-in-muenster-lehrt-unter-geheimhaltung-id363...

Der Islam lässt sich nicht umstülpen, dazu ist er zu gewalttätig und unsere Religionen sind zu zahnlos und unattraktiv geworden, um ihm ein Vorbild zu sein. Der Islam ist auf Gewinnerspur, er muss derzeit keine Kompromisse eingehen.

Dems nicht passt, - dort ist die Tür. Geh dorthin, wo Du hergekommen
bist. Du bekommst Geld vom Staat, also kann Dir der Staat mit gutem Recht
auch vorschreiben, was Du zu tun und zu lassen hast. Der europäische Staat
gibt Dir sowieso auch auf diese Art weit mehr, als der Herkunftsstaat
umgekehrt dem Christentum zugestehen würde.

Damit würdest du eine islamische Staatsreligion schaffen und dem Staat generell zugestehen, in private Glaubensverhältnisse einzugreifen. Das ist die Büchse der Pandora! Davon abgesehen, dass es letztlich wirkungslos bis kontraproduktiv wäre.

Muslime müssen sich schon jetzt an unsere Gesetze halten, aber natürlich unterwandern sie diese auf ihre eigene Weise und werden sie, früher oder später, auch aktiv mitformen.

einen der Wille des Immigranten zur Integration besteht und diese auch
durch staatliche Maßnahmen gefördert, aber dessen Effizienz auch
kontrolliert wird. Dabei geht es nicht darum, dass der Ankömmling seine
alten Traditionen über Bord wirft, aber er muss sie gemäß den
hierzulande üblichen Traditionen überprüfen und modifizieren. Das
bezieht sich u.a. auf Kleidung, Sauberkeit, Umgang mit Mitbewohnern anderer
Ethnien, usw.

Da ist es ebenso wie mit der inneren Sicherheit und der Religion. Alles was du ihnen vorschreibst, wird auch uns zur Vorschrift. Bisher wurde Kleidung nicht reglementiert, dann würde sie es. Bisher gab es nicht überall Sicherheitskameras, jetzt gibt es sie usw.

Jede Einschränkung der Rechte für SIE, ist gleichzeitig eine für UNS.

Und eine Gesellschaft funktioniert deshalb, weil mehr als 90% sich freiwillig an die Regeln halten oder von ihresgleichen zur Räson gebracht werden. Genau das funktioniert halt nicht mehr. Der Staat ist aber vollkommen überfordert damit, z.B. Nachbarschaftsstreitigkeiten auszuräumen, das konnte er schon unter Deutschen nicht...

Und wohin willst du die abschieben? Niemand will die zurück (wenn wir überhaupt wissen, woher sie kommen). Man zahlt nicht umsonst Prämien damit die wieder weggehen, macht nur keinen Sinn, wenn man nicht gleichzeitig die Grenzen schützt...

Die Grundvoraussetzung für alles ist aber die in möglichst kurzer Zeit
zu erlernende Landessprache, in unserem Falle eben deutsch.

Das einzige wo ich vorbehaltlos zustimme.

Die dritte Säule hängt eng mit der zweiten zusammen, nämlich die
schulische Ausbildung der Kinder und Jugendlichen. Das beginnt
bereits im Kindergarten, geht über die Grundschulen bis in die
weiterführenden sowie in die Fachschulen. Sollten sich in größeren
Schulen die Prozentsätze der Kinder, die Immigrationshintergrund und
unzureichende Sprachkenntnisse haben, erhöhen, dann sollen diese Kinder in
extra Klassen intensiver geschult werden, damit sie in der Lage sind,
genauso wie die Gleichaltrigen das Endziel zu erreichen.

Ja, ist zum Teil auch so. In der Grundschule meines Sohnes gibt es eine "Flüchtling*sklasse. Nur: Niveau und Lernwillen sollen dort unterdurchschnittlich sein. Das Problem bekommst du immer, wenn du zuviele Problemfälle auf einem Haufen hast.

Die Defizite sind auch nicht so leicht nachholbar. Einige Kinder lernen ihre ersten deutschen Wörter erst im Kindergarten. Das geht auf Kosten aller anderen. Manche haben noch nie ein Buch gesehen und sind entsprechend kognitiv hinterher. Die bilden die abgehängte Unterschicht von morgen, mit allen Problemen die das bringt.

Und du hast noch ein Problem: du brauchst erstmal ausreichend Lehrer usw. für so eine Aktion, die fallen nicht vom Himmel. Auch nicht Erzieherinnen, Dolmetscher, Polizisten, Ärzte usw.

Und du bist auf die Mitwirkung der Eltern angewiesen, die teilweise kein deutsch können und in x verschiedenen Sprachen babbeln.

Nun zur vierten Säule, das ist die Berufstätigkeit. Das
jahrelange Herumlungern in irgendwelchen Lagern produziert nur
Kriminalität und religiösen Fundamentalismus. Der Weg kann nur sein:
Schnell die Sprache erlernen und dann ab in die Arbeitstätigkeit. Jeder
ist für was gut, und es gibt genügend einfache Arbeiten, für die der
Staat kein Geld hat, um eine Vollbeschäftigung zu erreichen.

Ja, aber das hat man schon bei den Deutschen nicht so gemacht. Die Linken wehren sich zudem dagegen, mit Arbeitszwängen konfrontiert zu werden.

irgendwo über den Wolken schwebe. Aber ist das wirklich so verkehrt, diese
Ansichten zu vertreten?

Nein, vor 2015 wären die vermutlich sogar umsetzbar gewesen. Ich halte den Zug für abgefahren. Die Dynamik ist zu groß geworden und ein ehrlicher politischer Wille ist nicht erkennbar.

Das läuft jetzt alles noch einigermaßen, weil die EZB fleißig Geld druckt. Wenn wir allein die jetzigen Mehrkosten aufbringen müssten, wäre die Ka*ke am dampfen. Verlass dich drauf, das wird kommen.


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