Und die katholischen Franzosen

re-aktionaer, Montag, 18.12.2017, 00:00 (vor 2293 Tagen) @ Ulli Kersten2974 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.12.2017, 00:07

Spendeten den Türken Kanonen und Mineure um die Mauern Wiens zu Fall zu bringen. Soviel zur Weitsicht.
Übrigens hatte ich erst jüngst zu diesem Thema ein Aha Erlebnis. Politisch korrekter Mensch der ich bin, wollte ich Schulkindern das Jahr 1683 natürlich fundiert und neutral im Rahmen einer Stadtführung näherbringen, Reste der Stadtmauern von Wien ansehen etc...
Da ich nicht einseitig sein wollte besorgte ich mir Literatur zum Thema aus türkischer Sicht. Gibt praktisch wenig außer einem sehr sehr aufschlussreichen Buch.
https://www.amazon.de/Mustafa-t%C3%BCrkische-Tagebuch-Belagerung-Zeremonienmeister/dp/3...

Mein Versuch der Einseitigkeit der Darstellung zu entkommen scheiterte kläglich, da das darin - von Türkischen Chronisten selbst geschilderte Wüten der osmanischen Heere die Schauergeschichten noch übertraf. Völlig reuelos- ja belustigt - wird vom grausamen Hinschlachten der Zivilbevölkerung berichtet, deren einziger Fehler es ist "Giaure" sprich nichtmuslim zu sein.
Man liest eine Beschreibung aus dem Jahr 1683 und meint ein IS Werbevideo zu lesen. Die Hilfstruppen werden z.b. für abgelieferte Köpfe von Bewohnern der Vororte mit luxuswaren bezahlt, Bewohner von befestigten Dörfern, die sich ob der Zusage freien Geleits ergeben werden nach der Entwaffnugn zum Spass abgeschlachtet (Der Chronist bemerkt wie naiv doch die Giauren seien) Etc...

Interessant im Buch ist auch das typische Gewinsel wie man es heute auch kennt und die ständigen Schuldzuweisungen des Chronisten, als die Belagerung schief geht. Nach den großen Tönen, die er am Anfang spuckt eine Orgie an Selbstmitleid!


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