Auch Kosten sind ein rein betriebswirtschaftliches Ereignis

Nico, Sonntag, 17.12.2017, 09:23 (vor 2293 Tagen) @ pigbonds2687 Views

Vorab einen schönen Gruß in die Runde. Ich freue mich ja wie immer über das Interesse, und suche mir hier den mir am geeignetsten erscheinenden Punkt aus, meine Sichtweise möglichst deutlich zu machen.

"Ursache immer: die unlösbare Vorfinanzierungsproblematik der Macht
als solcher."

… eine Vorfinanzierung einen rein betriebswirtschaftlichen
Vorgang bedeutet

(ich

habe schon gelegentlich hier im DGF auf diesen Sachverhalt
hingewiesen[/link]). Die Volkswirtschaft kennt aber keine solche
Vorfinanzierung, weshalb also auch alles nicht ganz so schlimm ist. <img src=" />


Staatliche Macht, wie sie zum Betrieb einer Volkswirtschaft nötig ist,

Dieser Begriff der „Staatlichen Macht“ deutet nun auch auf den Kern des hier vorliegenden Irrtums hin. Es gilt unbedingt die Begriffe vom „Staat“ und dem der „Regierung“ (Macht) zu trennen. Das hier vorliegende Thema sind nämlich die STAATS-Schulden, während die Bezeichnung REGIERUNGS -Schulden sowohl ungebräuchlich, wie aber auch schlicht falsch wäre.

Der Staat bedeutet das Kollektiv als Einheit und zeigt sich eben auch als eine Volkswirtschaft. Eine Regierung ist ein formalistisches Konstrukt und bildet sich aus einzelnen Individuen solch einer Volkswirtschaft. Individuen handeln in einer solchen VW betriebswirtschaftlich. Für Betriebswirte gibt es auch Kosten und (Vor-) Finanzierungen. Betriebswirte können dabei zu Fall kommen, auch wieder aufstehen und neu beginnen.

Ob und in wie weit Regierungen ihre Regentschaft vielleicht vorfinanzieren mussten ist für die Volkswirtschaft unerheblich. Erheblich wäre nur, ob eine solche Regierung die logischen Gesetze in einer Volkswirtschaft aus Eigennutz pervertiert. Um genau solch eine Perversion geht es aber bei der hier zu besprechenden Staatsverschuldung. Die Regierung soll genau das nicht machen!

Dass die Vorfinazierung der Macht sich als Staatsverschuldung akkumulieren müsse, ist dabei nur eine diffuse Idee. Diese resultiert offensichtlich auf einer Konfusion der zu unterscheidenden Perspektiven von Mikro- und Makroökonomie.

Eine Staatsverschuldung selbst bedeutet dabei nur eine Absurdität. Der Staat wirtschaftet nicht, er konsumiert nicht, er hat keinen Willen – eigentlich gibt es ihn gar nicht. Er ist die kollektive Sphäre einer Gesellschaft, so etwas wie eine Metaebene.

[Staatliche Macht] schafft
immer Zu-Etwas-Berechtigte und Zu-Etwas-Verpflichtete. Die Berechtigten
stützen
i.d.R. die Macht, denn nur über das Konstrukt der "Legitimität" können
ihre
Ansprüche abgegolten (gelten=>Geld) werden.

Oder sie (die Berechtigten) bedeuten eigentlich selbst diese „Macht“?!

Sobald der Macht nicht mehr zugetraut wird, den Berechtigten zur
Erfüllung der
Ansprüche verhelfen zu können, wird die Macht zerfallen und mit ihr die
meisten
ihrer Derivate. (z.B. "Verrentungsproblem")

Naja, was soll das auch schon für eine komische „Macht“ sein, der etwas nicht zuzutrauen ist? Eine Regierung ist ein formalistisches Konstrukt, welche dann auch von den „Berechtigten“ unterscheidbar wäre. Wer oder was aber die „Macht“ ist, hängt wohl von den Umständen ab.

Eine Regierung mag also schon unter Druck geraten können – vermutlich dann in Gestalt der „Verpflichteten“, gegen welchen die „Berechtigten“ kein hinreichendes Gegengewicht bilden können. Wäre ja schön! Das wäre halt eine Machtfrage. <img src=" />

Nur ist es halt die große Staatskunst auch den „Verpflichteten“ einzureden eine Merkel zu wählen. Das ist eben die Macht. Ich rede aber nicht der Regierung das Wort, und tue das in meiner Macht stehende.

Eine Regierung bildet sich aus Individuen, welche zu Fall kommen können, wie alle anderen auch, ohne dass der Staat aufhören würde zu existieren. Auch die Staatsschulden können jeder Zeit einfach eliminiert werden, wenn sich das als politischer Wille so manifestiert.

Hier gelte es nun Mechanismen aufzuzeigen, welche einem solchen Vorgehen widersprechen würden. Statt dessen zerbricht man sich hier nur die Köpfe der Mächtigen.

Ein souveräner Staat – was letztlich nur einen demokratischen

solchen

bedeute kann – ist auf keine Kredite, ergo Verschuldung angewiesen
(worauf eigentlich auch jedes Kind kommen könnte). Ohne Verschuldung

auch

keine Verrentung, und die Wirtschaft kann dauerhaft prosperieren. Die
fundamentalen Voraussetzungen für eine wahre Demokratie (definiert als
Gegenteil von Diktatur) sind die Verstaatlichung von Lebensraum (Grund

und

Boden) und der Emission von Zahlungsmitteln. Vielleicht möchte der

Eine

oder Andere noch mal auf diese meine Aufsätze schauen:


Gutes Beispiel! Wie hoch würden die Vorfinanzierungskosten der Macht wohl
liegen,
um diesen Plan in Deutschland umzusetzen? Grund und Boden zu
verstaatlichen, wird
sicher nicht kostenlos stattfinden können.

So also noch mal: die (Volks-) Wirtschaft an sich wird NICHT „vorfinanziert“, und auch (deren) „Kosten“ sind ein rein betriebswirtschaftliches Thema. Wir sprechen nicht über betriebswirtschaftliche Erfolge, sondern über die Konzeption der Wirtschaft selbst. Es ist ein bloßer Akt der politischen Willensbildung, Lebensraum (Grund und Boden) zu verstaatlichen. Allenfalls diese Willensbildung selbst trägt den Charakter einer Verhandlung, der aber bereits manifestierte Wille verhandelt nicht.

Landbesitzer könnten dabei also auch einfach kalt enteignet werden. Das wäre dann halt schlecht für die Landbesitzer. Oder die Landbesitzer setzen sich durch und setzen die Regierung ab, was dann halt schlecht für die Regierung wäre. Mir geht es aber nur um das, was gut für die Allgemeinheit ist.

Ansonsten hat @Rybezahl bereits (auch erstaunlich wohlwollend <img src=" />) geantwortet. Mit der DDR hat das aber wenig zu tun, weil dort gleich jeder wesentliche Besitz (Produktionsmittel) verstaatlicht wurde. Dadurch werden die positiven Marktkräfte untergraben und die Gesellschaft wird unproduktiv.

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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