Die versprochene Antwort

Mephistopheles, Dienstag, 12.12.2017, 17:58 (vor 2324 Tagen) @ siggi5425 Views

Der Mensch ist ein Affe aus der
Ordnung der Primaten,

gehörend

zur Unterordnung der Trockennasenprimaten und zur Familie der
Menschenaffen[/link].

War es das, was du wissen wolltest?


Nein, ich schrieb ja extra "Mensch sein" du gehst ja später noch darauf
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Ging es nicht in diesem Thread um Menschenrechte?


Fragte ich ja auch "Mensch sein" und deren Rechte a priori.

Eben diese Rechte a priori gibt es nicht, weil wir schon geklärt haben, dass es zuerst Menschen geben muss, bevor diese irgendwelche Rechte haben können.

Anschließend der Versuch einer Antwort. Ich hoffe, das entspricht dem, was du von mir erwartet hast; allerdings muss ich zugeben, dass ich in dieser Beziehung nicht sehr optimistisch bin. [[zwinker]]


Es gibt Fälle, in denen wir diesen Vorrang der Person sogar dem Staat gegenüber anzuerkennen bereit sind und der unpersönliche Staat als erdrückende rechtliche und bürokratische Körperschaft - das »kalte Ungeheuer« Nietzsches – ist ebenso ein Irrweg. Jede Gesellschaft und jeder Staat setzen sich aus Menschen zusammen, und die einzelnen Menschen stellen ihr primäres Element dar. Doch welche Art von Menschen? Nicht die Menschen des Individualismus, nicht die Menschen als Atome oder Masse von Atomen, sondern die Menschen als Personen, als differenzierte Wesen, wobei jedem einzelnen ein unterschiedlicher Rang, eine unterschiedliche Freiheit und ein unterschiedliches Recht in den Hierarchien des Gehorchens und Befehlens zukommen. Mit solchen Menschen baut man den wahren Staat, das heißt den antiliberalen, antidemokratischen und organischen. Die Idee eines solchen Staates hat den Vorrang der Person vor jeder abstrakten, sozialen, politischen oder juristischen Wesenheit geradezu zur Voraussetzung, wenn – wiederholen wir es – es sich nicht um die neutrale, gleichgestutzte und zu einer einfachen Nummer in der Welt der Quantität und des allgemeinen Wahlrechts gemachte Person handelt.
Die Vervollkommnung des Menschen ist das Ziel, dem sich jede gesunde soziale Ordnung unterwerfen muss und das sie so weit, wie mir möglich, zu fördern hat. Eine solche Vervollkommnung muss dabei auf dem erörterten Prozess der Personwerdung und fortschreitenden Differenzierung gründen. Hier kann man das bereits von Paul de Lagarde entworfene Schema heranziehen, das annähernd so aussieht: Alles, was unter dem Zeichen des humanitären, naturrechtlichen und gesellschaftlichen Gedankens steht, entspricht der unteren Grenze. Einfach nur »Mensch« zu sein, ist weniger, als Mensch in einer bestimmten Gesellschaft oder Nation zu sein. Das wiederum ist weniger als das »Person«-Sein, eine Eigenschaft, die bereits den Übergang zu einer mehr als rein naturgebundenen und »sozialen« Ebene bedeutet. Auch das »Person«-Sein stellt etwas dar, was sich weiterhin in Grade, Funktionen und Würden differenziert, die jenseits der sozialen und sozusagen horizontalen Ebene vertikal die eigentliche politische Welt mit ihren Gliederungen, Körperschaften, funktionalen Klassen, Ständen oder Einzelunterteilungen ausmachen. Alles gemäß einer Pyramidenstruktur, an deren Spitze Gestalten treten müssten, die mehr oder weniger der absoluten Person – das heißt der am höchsten verwirklichten – angenähert sind, die eben das Ziel und den natürlichen Anziehungspunkt des Ganzen darstellt. Die »absolute Person« ist damit das genaue Gegenteil des Individuums. Mit anderen Worten: Diesem letzteren atomistischen, eigenschaftslosen, sozialisierten oder standardisierten Einheitswesen wird in der »absoluten Person« die in die Tat umgesetzte Synthese der grundsätzlichen menschlichen Kräfte und Möglichkeiten sowie die volle Herrschaft über die der Idee des Menschen im allgemeinen (der Grenzfall) oder des Menschen einer bestimmten Rasse (auf einem mehr relativen, spezialisierteren und mehr historischen Gebiet) innewohnenden Kräfte entgegengesetzt: eine äußerste Personwerdung, die gleichsam eine Ent-Individualisierung und eine gewissen Universalisierung der Menschentypen mit sich bringt, die dem entsprechen. Daher ist das auch die Voraussetzung, die gefordert ist, um die reine Autorität zu verkörpern und Symbol wie auch Macht der Souveränität, als Kraft von oben, oder mit anderen Worten das Imperium, anzunehmen.
Beginnt man bei der Menschheit ganz allgemein und schreitet über die »Gesellschaft« oder Gemeinschaftsordnung des Naturrechts und die Nation immer weiter in der politischen Welt bis mehr oder weniger integrierten Person und zur beherrschenden Überpersönlichkeit, so steigt man eben von den niedrigsten zu immer intensiveren Graden des »Seins« und des Wertes empor, wobei jeder einzelne Grad das natürliche Ziel des vorhergehenden ist. Und so muss man auch das Prinzip verstehen, wonach der Mensch das Ziel der Gesellschaft und damit das primäre Element ist, und nicht umgekehrt.
In spezifischer Anwendung dieses Prinzips kann man den hierarchischen Rang bestimmen, der dem Begriff der Nation zukommt, wenn dieser einen positiven Inhalt sowie einen konstruktiven Sinn, anstatt eines revolutionären, haben soll. So bedeutet es etwas Positives und Legitimes, wenn die Nation ihr Recht behauptet, um das elementare und natürliche Unterscheidungsprinzip einer gegebenen menschlichen Gruppe gegen alle Arten individualistischen Zerfalls, internationalistischer Vermischung wie auch Proletarisierung und vor allem gegen die bloße Welt der Massen und der reinen Wirtschaft durchzusetzen. Sind diese Grenzen ähnlich einem Schutzzaun einmal abgesteckt, müssen jedoch im Innern weitergehende Unterscheidungsstufen verwirklicht werden, wie wir sie oben beschrieben haben, die sich dann in einem System von Körperschaften, Disziplinen und Hierarchien konkretisieren und aufgrund derer aus der Substanz einer Nation der Staat entsteht.
Es wird nicht unangebracht sein, darauf hinzuweisen, dass auch die Freiheit zu den Grundlagen der erwähnten hierarchischen Auffassung zählt, wenn auch in einem erweiterten speziellen ethischen Sinne. Diejenige Freiheit, die hingegen die antitraditionalen Ideologien verteidigt haben, hat nicht nur einen undifferenzierten, a-funktionalen und subversiven, sondern sogar äußerlichen, wir würden fast sagen, physischen Charakter. Die Emanzipation des Menschen besteht im Freisein, nicht von einem äußeren, wirklichen oder auch eingebildeten Joch oder ganz allgemein den anderen gegenüber, sondern im Freisein von sich selbst, das heißt gegenüber dem eigenen naturverhafteten Anteil, was jene Ideologien jedoch leugnen. Aber genau eine solche Freiheit, die jedoch in jedem Fall eine gewisse Liebe oder Zuneigung voraussetzt, wenn man sich tatsächlich als Person bezeichnen will, müsste normalerweise jeden Würderang in den qualitativen Hierarchien legitimieren. Damit überschneidet sich der politische Bereich mit dem ethischen (ethisch im geistigen, nicht im moralischen Sinne).
Hier wird also die mannhafte Qualität desjenigen entscheidend nein, der im Falle eines Konflikts zwischen entgegengesetzten Erfordernissen das Recht bestimmter Prinzipien und eines gegebenen Gesetzes über das walten läßt, was dem rein naturalistischen und materiellen Bereich angehört, mag es nun um ihn selbst gehen oder um andere. So werden die familiären Bindungen oder die bestimmter Gefühlsbereiche für ihn nicht mehr die höchste Instanz bilden, aber auch das bloße Kriterium des Nützlichen und des Wohlstandes wird dies nicht sein, selbst wenn diese beiden Begriffe im kollektiven oder sozialen Sinne gebraucht werden. Nur auf dem Wege der besonderen »Askese«, die eine so verstandene Freiheit verlangt, also dieser inneren Freiheit, die sich in der Überlegenheit gegenüber einem selbst als physischem Individuum zeigt, verwirklicht und festigt sich die Persönlichkeit; und nirgends anders muss man die Grundlagen für die hierarchischen Beziehungen suchen, die sich aus dem ergeben, was man wohl das »natürliche Recht der heroischen Menschen« nennen kann.
Die erste dieser Grundlagen lautet, dass man das Maß dessen, was man von anderen verlangen kann, von dem nehmen muss, was man von sich selbst zu verlangen imstande ist. Niemand kann über andere gerecht herrschen und ihnen ein Gesetz geben, der nicht die Fähigkeit hat, zu allererst über sich selbst zu herrschen und sich selbst ein Gesetz zu geben. Die zweite Grundlage besteht im bereits von Platon vertretenen Gedanken, dass, wer schon nicht in sich selbst den eigenen Herrn zu finden weiß, gut daran tut, ihn zumindest außerhalb von sich zu finden, so dass die Disziplin des Gehorchens als Schule der Herrschaft über sich selbst diene. Hinzu kommt noch, dass solche Menschen durch die Treue zu denjenigen, die als Vertreter einer Idee und als lebendige Annäherung an einen höheren menschlichen Typus in Erscheinung treten, auch weitestmöglich ihrer eigenen besten Natur treu bleiben.


Gruß Mephistopheles


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