Holzheizung

Rotti, Pampa, Dienstag, 12.12.2017, 15:39 (vor 2298 Tagen) @ Fairlane2604 Views


bedingt gebe ich Dir Recht, dass Holzfeuerung stinken kann, zumindest in
der Anfeuerungsphase, allerdings stellt sich die Frage, was Deine Nachbarn
so verbrennen - ist es wirklich Holz was ausreichend gelagert hat, oder
sind da ggf. andere verbrennbare Dinge dabei (Leimplatten,
Plastikverpackungen, alte Gummi- oder Filzstiefel)?

Fakt ist und bleibt, dass ein ordentlich betriebener Holzofen sehr wohl
seine Vorzüge hat: Man kann dann heizen, wenn es wirklich notwendig ist
und die Feuerung mit etwas Geschick recht gut dosieren....weiterhin hat man
seinen Holzvorrat in der Nähe und ist damit ziemlich krisenfest sofern mal
der Strom ausfallen sollte, was nicht im Bereich des Unmöglichen liegt.

Holz wurde im Laufe der Menschheitsgeschichte länger als alles andere
verheizt um sich am Feuer zu wärmen oder darauf zu kochen.

Rein technisch gesehen ist es auch die am wenigsten störanfällige
Variante um über die kalte Jahreszeit zu kommen.
Bei guter Pflege hält einem der Kaminofen über Jahrzehnte und bedarf
seltener einem Austausch als alle anderen Heizungs-Varianaten
(Nachtspeicheröfen lassen wir mal aussen vor....die halten auch grandios
lange.)

Letztlich ist es eben eine wirtschaftliche Betrachtung wie man heizt.
Nehme ich beispielsweise für 90qm Wohnraum meine Nachtspeicheröfen, dann
habe ich nach einer Heizperiode gut 2.600 EUR für den Verbrauchen Strom zu
berappen während ich mit Brennholz und Braunkohle-Briketts lediglich 800
EUR zu zahlen habe. Umsteigen auf Öl? Dann müsste ich die ganze
Infrastuktur meines Hauses umbauen, was mehrere zehntausend Euro kosten
würde (wenn es reicht); bei Gas ist man auch recht abhängig von der
Belieferung, was mir nicht wirklich zusagt und es käme ebenfalls eine
gewaltige Rechnung für den Umbau auf mich zu. Das ganze ökologische
Gedöhns mit Fassadendämmung, Photovoltaik und Co. brauchen wir nicht zu
diskutieren, wir wissen alle wie sinnvoll das ist.

Klar ist es eine Form der Gängelung hier nun mit Filtern und so weiter zu
kommen, aber ganz offensichtlich steht uns kein Wunder der Physik zur
Nutzung bereit, welches uns hier eine saubere und kostengünstige
Alternative zum Heizen offeriert.

Servus Fairlane!

https://www.energieheld.de/blog/verschaerfte-grenzwerte-fuer-alte-oefen-ab-2015/
https://www.kamin.de/lexikon/BImSchV-Bundesimmissionsschutzverordnung.html

Hier einmal zwei links mit guter Übersicht, was auf uns zukommt.
Ganz so schlimm wird es nicht. Ich habe selbst eine Zentralheizung mit Scheitholzofen, der einen Pufferspeicher heizt. Daraus werden das Warmwasser, die Heizkörper und die Fußbodenheizung gespeist. Die Fußbodenheizung übernimmt einen großen Teil der Wärmespeicherung, wenn man die ganze Speichermasse bedenkt. In der Küche steht noch ein Küchenherd, der mit Holz befeuert wird. Mein Zentralheizungsherd ist Baujahr 2000 von Rendl (mittlerweile Pleite), der erfüllt eigentlich die strengen Abgaswerte bereits.
Es handelt sich um einen Unterbrandofen mit Gebläse am Abgasrohr. Zuluft, Primärluft über den Holzvorratsraum und Sekundärluft beim Abbrand unter dem Schamotterost. Hier werden Temperaturen von teils über 1000Grad Celsius erreicht. Die Abluft läuft erst nach dem Brennraum an den Wassertaschen vorbei, so dass die Temperatur im Kamin nicht wesentlich über 300 Grad beträgt. Im Prinzip ist das ein Holzvergaser mit weit über 90 % Wirkungsgrad.
Bei der letzten Messung haben wir alle Emissionswerte unterschritten( Werksangaben wurden unterschritten).

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.


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