Sehr ernst gemeinte Frage

Mephistopheles, Montag, 11.12.2017, 14:43 (vor 2327 Tagen) @ Sojemand5899 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 11.12.2017, 14:48

Niemand hat je behauptet, Weltraumflüge würden Newton widersprechen,

da

die Möglichkeit von Weltraumflügen erst seit der Entdeckung der
Newtonschen Gesetze als denkbar erschien.


Dieser Vergleich bezog sich auf Diskussionen hier im Forum, bei denen sehr
wohl behauptet wurde, Raumflüge seien nicht möglich um dies dann mit
Newton zu begründen. Und ja, diese Behauptungen sind unsinnig, aber
unsinnig in der gleichen Art, wie du über Menschenrechte argumentierst.

OK, dann war das ein Missverständnis. Von mir stammt jedenfalls keine solch unsinnige Behauptung.
-----------------------------------------------------------------------------------------

Wer ist nach der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ein Mensch?

Und

wer ist Vieh?


Ist das eine ernst gemeinte Frage?

Sehr ernst gemeinte Frage. Offenbar haben viele der Autoren der allgemeinen Menschenrechte ganz andere Vorstellungen vom Mensch-Sein als ich.

Einige Zitate:
„Ihr aber seid meine Schafe, die Schafe meiner Weide, Menschen seid ihr, ihr heißt Menschen, nicht aber heißen die weltlichen Völker Menschen, sondern Vieh.“ (Baba mezia 114b)
„Der Samen der Nichtjuden ist Viehsamen.“ (Jabmuth 94b)
„Der Beischlaf der Nichtjuden ist wie Beischlaf der Viecher.“ (Aboda zara 22b)
„Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag ist zum Beischlaf geeignet.“ (Jabmuth 57b, Jabmuth 60 a, Aboda zara 37a)

https://volksbetrugpunktnet.wordpress.com/2012/07/18/menschenfeindliche-zitate-aus-dem-...

Bei aller Gegnerschaft zu den Juden hat Martin Luther ihnen jedoch niemals das Menschsein abgesprochen. Im umgekehrten Falle gilt das wohl weniger.

Aber du hast recht, beschäftigen wir uns mit der Praxis. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehört zu den Menschenrechten. Damit müsste der Staat, also jeder Staat, der für sich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als verbindlich ansieht, die Beschneidung von Knaben ohne deren rechtsgültige Zustimmung, also vor Erreichen der Volljährigkeit, für gesetzwidrig erklären und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln unterbinden.

Allein daran, dass das nicht in die Praxis umgesetzt wird, kannst du erkennen, dass es bei den allgemeinen Menschenrechten sich nicht um ernstgemeintes Recht handelt, sondern lediglich um Geschwafel, um die Leute einzuseifen.

Was unter ernstgemeintem Recht gemeint ist, das auch durchgesetzt wird, merkst du dann, wenn du gegen die Steuergesetze verstößst.

Dann bleiben wir doch mal beim Faktischen. Fakt ist, Menschen

existieren

schon etwas länger als es Menschenrechte gibt.


Richtig

Was ist mit denjenigen Menschen, die lebten, bevor die Menschenrechte

oder

Jesus Christus erfunden wurden? Müssen die alle nach ihrem Ableben auf
ewig in der Hölle schmoren, weil sie die Menschenrechte nicht kannten?


Warum sollten sie? Wie kommst du zu dem Rückschluss, dass Nichtwissen
Strafen auf metaphysischen Ebenen nach sich ziehen?

Nö, ich halte es nur für eine Unverschämtheit jemandem ein Recht zuzudiktieren, an dessen Zustandekommen er nicht beteiligt war.
So lautet doch die allgemeine Definition von Rassismus?

Du sagst doch selbst,

dass die Menschheit schon einige Äonen auf dem Buckel hat seit sie von den
Bäumen stieg. Gestehst du ihr (und damit auch dir und mir) denn nicht die
Fähigkeit zur Entwicklung zu?

Biologisch.
Die Entstehung von Rechten führt zu einer Rückentwicklung der davon betroffenen Menschen.

Wenn aber die Menschenrechte auch für diejenigen gelten sollen, die

die

Menschenrechte nicht kennen; womit rechtfertigt sich diese

Vergewaltigung?

Wer sagt das? Ich kann den Standpunkt vertreten, dass für mich das Recht
auf Würde und Unversehrtheit jeder Mensch besitzt und danach handeln und
jedem Anderen steht es frei, dieses Recht für sich in Anspruch zu nehmen,
oder auch nicht.

Dann bringe mal alle Juden und Muslime vor den Richter, die ihre Söhne im unmündigen Alter beschneiden lassen.

In keinem der 30 Artikel wirst du einen Widerspruch finden, der Menschen,
die diese nicht kennen, auch nur ansatzweise irgendwie benachteiligt oder
gar vergewaltigt.

Die größte Benachteiligung liegt bereits in der Entstehung der Menschenrechte, ohne die Menschen daran zu beteiligen.
Genau so ist Rassismus definiert.

Und vor allem: Wer ist ein Mensch? Ist jemand, der einen Hirntod
erlitten hat und damit autark nicht mehr leben kann, sondern nur noch

durch

Apparate künstlich (jahrelang) am Leben erhalten werden kann, etwa

kein

Mensch mehr, sondern kann nach Bedarf geschlachtet werden (also keine
Menschenrechte), wenn man seine Organe benötigt, um einen anderen
Menschen, der ebenfalls tödlich krank ist, am Leben zu erhalten?
Hat der eine etwa mehr Menschenrechte als der andere und warum?


Natürlich nicht. Du konstruierst ethische Dilemma um eine Grundlage
unserer Ethik ad Absurdum zu führen? Warum? Nichts ist perfekt. Sollte man
es also generell beleiben lassen? Dagegenhalten könnte ich zum Beispiel,
dass lebenserhaltende Maßnahmen und Organentnahme nur dann zulässig sind,
wenn der Betreffende im Vorfeld zugestimmt hat, was aber wieder weitere
Fragen aufwirft usw.

Wenn etwas als allgemeingültig definiert wird, dann darf es keine Ausnahmen geben. Wenn es trotzdem Ausnahmen oder Grenzfälle gibt, dann ist es eben nicht allgemeingültig.

Das sind Extremfälle und Objekte der Weiterentwicklung eines nicht
perfekten Systems (Evolution). Nur weil etwas nicht durch und durch
philosophisch und logisch konstruierbar ist, spricht man ihm seine
Existenzberechtigung ab?

Und wie ist es mit einem Embryo, der autark nicht lebensfähig ist ohne
den Kreislauf der Mutter? Hat der Menschenrechte und wenn ja, warum?
Und wenn ja, wessen Menschenrecht gilt dann höher: Das der Mutter oder
das des Embryos?


Alles gute Punkte, die die Makel und Grenzen aufzeigen, die aber nicht
wirklich neu sind und immer wieder Gegenstand der Diskussionen sind,
allerdings ohne die Anwendung des Grundgerüstes an sich zu behindern.

Und vor allem: Wer hat eigentlich das Recht, Menschenrechte zu

definieren

und wer wird davon ausgeschlossen? Ein Recht ist nur dann ein Recht,

wenn

es auch Personen definiert, die davon ausgeschlossen sind.


Beziehst du dich dabei auf die erwähnten Grenzfälle am Beginn und am
Ende des Lebens? Anders kann ich es nicht verstehen, denn warum sollte es
Personen geben, die davon ausgeschlossen sind?

Eine Eisenbahn, wo Beginn und Ende der Strecke nicht definiert sind - das sind die wichtigsten Punkte! - ist keine Eisenbahn, sondern eine Geisterbahn.

Was ich bei all dem nicht verstehe ist, dass offenbar die Kunst, besonders
schöne philosophische Rauchwolken zu blasen, höher geschätzt wird, als
die reale Anwendung mit ihren realen Konsequenzen als Maßstab zu nehmen.
Aber hey, das Problem hatten schon die alten Griechen und das ist auch der
Grund, warum weshalb ich die Kunst des philosophischen Geschwafels nicht
besonders schätze.

Die realen Konsequenzen, da waren wier weiter oben schon. Das gilt eben für alle Tiere gleich, nur die Schweine sind eben gleicher.


Gruß Mephistopheles


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung