Eristische Dialektik

Mephistopheles, Montag, 11.12.2017, 11:47 (vor 2322 Tagen) @ Sojemand5981 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 11.12.2017, 12:42

Wenn es allgemeine Rechte geben könnte, dann hätte per Definitionem
jeder Mensch das Recht, solche allgemeinen Rechte zu erlassen
(womit wir

bei

dem Punkt wären, wo ich mich in die Diskussion eingeklinkt

habe[/link]).


Da so etwas eine logische Unmöglichkeit ist, erübrigt sich eigentlich
jede Debatte.


Diese Argumentation ist im Grunde die Gleiche wie die, wenn behauptet
wird, dass Raketen nicht im All fliegen können, weil sie Newton
widersprechen. Da diese Tatsache die logische Unmöglichkeit eines
Raumfluges beweist, erübrigt sich eigentlich jede Debatte.

Es ist eine Methode der eristischen Dialektik, - bei schwacher eigener Position - Behauptungen heranzuziehen, die offenbar unsinnig sind und den Diskussionsgegner per Analogieschluß in die Ecke dieser unsinnigen Behauptungen zu bugsieren.
Niemand hat je behauptet, Weltraumflüge würden Newton widersprechen, da die Möglichkeit von Weltraumflügen erst seit der Entdeckung der Newtonschen Gesetze als denkbar erschien.

In beiden Fällen wird das Faktische ignoriert.

Die Frage war doch, lehnst du die Menschenrechte ab, also auch für dich
selbst? Fühlst du dich als Teil davon? Haben sie überhaupt Sinn, oder
sind sie ob ihrer Mängel umgehend wieder in die Tonne zu treten? Sind sie
ein Schritt in die richtige Richtung? Kannst du mit deiner Argumentation
darlegen, wie es anders gehen kann, mit deinen Unterschieden und
Wertigkeiten?

Wer ist nach der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ein Mensch? Und wer ist Vieh?

Dann bleiben wir doch mal beim Faktischen. Fakt ist, Menschen existieren schon etwas länger als es Menschenrechte gibt.
Was ist mit denjenigen Menschen, die lebten, bevor die Menschenrechte oder Jesus Christus erfunden wurden? Müssen die alle nach ihrem Ableben auf ewig in der Hölle schmoren, weil sie die Menschenrechte nicht kannten?

Wenn aber die Menschenrechte auch für diejenigen gelten sollen, die die Menschenrechte nicht kennen; womit rechtfertigt sich diese Vergewaltigung?

Und vor allem: Wer ist ein Mensch? Ist jemand, der einen Hirntod erlitten hat und damit autark nicht mehr leben kann, sondern nur noch durch Apparate künstlich (jahrelang) am Leben erhalten werden kann, etwa kein Mensch mehr, sondern kann nach Bedarf geschlachtet werden (also keine Menschenrechte), wenn man seine Organe benötigt, um einen anderen Menschen, der ebenfalls tödlich krank ist, am Leben zu erhalten?
Hat der eine etwa mehr Menschenrechte als der andere und warum?

Und wie ist es mit einem Embryo, der autark nicht lebensfähig ist ohne den Kreislauf der Mutter? Hat der Menschenrechte und wenn ja, warum?
Und wenn ja, wessen Menschenrecht gilt dann höher: Das der Mutter oder das des Embryos?

Und vor allem: Wer hat eigentlich das Recht, Menschenrechte zu definieren und wer wird davon ausgeschlossen? Ein Recht ist nur dann ein Recht, wenn es auch Personen definiert, die davon ausgeschlossen sind.


Gruß Mephistopheles


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