der Deibel ist wieder da. ;-)

nereus, Montag, 11.12.2017, 08:01 (vor 2327 Tagen) @ Mephistopheles3690 Views

Hallo Leibhaftiger! [[zwinker]]

Du fragst zu meiner Aussage: Die Bibel ist eine Sammlung von Schriften, welche über einen Zeitraum von mehr als 1.000 Jahren geschrieben und dann in einem Werk zusammengestellt wurden. Sie bildet nur eine Auswahl vieler anderer Texte, die unberücksichtigt blieben. Über die Gründe der Auswahl kann man herrlich streiten.

Hallo nereus, woher weißt du das? In der Bibel steht davon aber nichts.

Das weiß man einfach, wenn sich ein wenig mit dem Thema auseinandersetzt.
Die frühen Christen waren ein „gäriger Haufen“, um es mal mit Alexander Gauland zu sagen, wo einige sogar „obergärig“ wurden.
Deswegen wurde die Bibel ja überhaupt erst erschaffen, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Die Kanonisierung sollte eine Richtung vorgeben, die es bislang nicht gab.
Dagegen beharren die „Petry-Jünger“ [[zwinker]] bis heute auf Ihren Versionen der Auslegung.

Das in einem solchen Werk auch Legenden Eingang fanden, bestreitet kaum noch jemand (außer der Hardcore-Fraktion), vor allem hinsichtlich des Alten Testaments.
Bis etwa 800 vor Christus lassen sich archäologische Fundstücke und Texte des AT halbwegs zur Deckung bringen, davor wird es äußerst ungewiss.

Klar. Die Bibel wurde nicht in deutsch geschrieben, sondern in einer toten Sprache. Jede Übersetzung ist eine Interpretation. Man sollte sich zuerst überlegen, was der Übersetzer damit bezweckt hat, den ihm vorliegenden Text genau so zu übersetzen, wie er nun vorliegt.

Richtig, aber religiöse Schriften sind kein rein historischen Werke sondern vor allem Glaubensbekenntnisse.
Mit derartigen Botschaften tuen sich Atheisten und Anhänger anderer Glaubensrichtungen grundsätzlich schwer.
Entweder ist alles erfunden oder eben gefälscht, weil es gegen die Überzeugung läuft.

Eine Interpretation ist nur möglich auf einer kulturellen Basis, die man sozusagen mit der Muttermilch eingesogen haben muss.

Ja, und die Antike hatte eine andere Betrachtung auf die Welt als wir heute, das wird oft übersehen.
Wenn man über die Kindheit von Jesus wenig bis nichts weiß, ist das kein Beleg für dessen Nichtexistenz sondern einfach der Hinweis, daß die „Alten“ andere Schwerpunkt setzten.
Mündliche Überlieferungen waren übrigens Standard und noch heute bestechen Orientale durch ihr außerordentliches Erinnerungsvermögen. Manche können Satz für Satz aus dem Koran oder der Torah zitieren.
Unterhalte Dich auch einmal mit einem Zeugen Jehovas, der knallt Dir reihenweise die Bibelzitate so auf den Tisch und mach dann die Gegenprobe. Du wirst staunen.

Wieso sollen wir uns überhaupt mit der Bibel beschäftigen?

Weil das Christentum die Basis des Abendlandes ist.
Das leugnet doch keine Vorgeschichte, aber es ist nun einmal ein Faktum an dem man nicht vorbei kommt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann zitiert er aus einem Buch, das die Bibel nur anders interpretiert wie du. Ist das nicht sein gutes Recht?

Nein, @satasangi hält die Bibel für eine grundsätzliche Fälschung.
Natürlich hat er das Recht das so zu sehen, aber dann muß er auch Munition liefern und nicht nur auf irgendeinen Verfasser verweisen der im frühen 20. Jahrhundert mit Lanz von Liebenfels „um die Häuser zog“. In dessen Buch müssen ja irgendwelche konkreten Dinge stehen, oder?

Nein. Aus dem bisher gesagten müsste klar sein, dass die katholische Lehre eine Lehre ist, welche mit einer bestimmten Absicht entstanden ist. Wir sollten also nicht nach richtiger oder irriger Lehre suchen, sondern nach der Absicht, die hinter der Lehre steht.

Absicht und Wahrheit bzw. irrig schließen sich doch nicht aus.
Und Meph, ich werde jetzt nicht talmudischen Verdrehungskünsten folgen, wo man am Ende wieder nicht mehr weiß, wo der Disput eigentlich begann, sondern es sollen Stellen benannt werden, die man dann konkret hinterfragen oder gar widerlegen kann.
Alexander der Große wird bis heute als reale Person akzeptiert obwohl er nun wirklich mehr als Legenden behängt ist.

mfG
nereus


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