Pegida-Anhänger, AfD-Wähler und alle "Andersdenkenden" sind jetzt die neuen treudoofen "Staatsgläubigen" (mT) (mL)

kontiki, Montag, 11.12.2017, 07:49 (vor 2321 Tagen)3465 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 11.12.2017, 07:52

Auf dem Radiosender "Radio Eins" vom RBB lief gestern Vormittag die Sendung "Zwei auf Eins" (So 10.12.17)

Darin kam ein "Rechtsextremismusexperte" ;) zu Wort mit dem Beitrag: "Was war eigentlich: Das Tal der Ahnungslosen"

Nach dessen "Erkenntnis" sind/waren Phänomene wie Pegida, AfD und Co. im Osten besonders stark, weil der Ossi immer noch nicht genug in der Welt herumgekommen ist. Er würde dann nämlich sehen, dass Elendsviertel, Kriminalität usw. in anderen Ländern viel verbreiteter sind. Ergo: der Ossi würde dann auch den Mund und die derzeitige Entwicklung der Sicherheitslage und Kriminalität im Land für normal halten (schließlich ist das ja woanders auf der Welt auch so ...)

Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall ist der Ossi also noch nicht genug in der Welt herumgekommen.
Kennt eigentlich jemand hier den Spruch "der Sachse liebt das Reisen sehr" oder "Sachsen trifft man überall" - wie sind diese geflügelten Worte wohl entstanden ...? ;)

Aber der Herr "Rechtsextremismusexperte" konnte noch einen drauf setzen - Zitat sinngemäß:

"Alle Anhänger der o.g. Gruppierungen sind ganz besonders STAATSGLÄUBIG - weil sie erwarten würden, dass alle Dinge und Aspekte ihres Lebens vom Staat geregelt werden. Sie erwarten das und sind nun entäuscht, das dem nicht so ist. Der Ossi hat immer noch nicht gelernt, dass er auch selbstständig etwas für sein Leben tun muß."

Hut ab!! Darauf muß man erstmal kommen - Pegida, AfD und Co. sind die neuen Staatsgläubigen.

Leider gibt es den Podcast zur Sendung hier immer erst ein paar Tage später (daher auch vorläufig das Gedächtnis-Zitat):
http://www.radioeins.de/archiv/podcast/zwei_auf_eins.html

Im Übrigen hat Professor Werner Pazelt der TU Dresden schon vor einiger Zeit (mittels eigener Forschungen und Umfragen direkt vor Ort) festgestellt:
Pegida und Co. besteht nicht (wie immer behauptet wird) aus wirtschaftlich Abgehängten u.ä. sondern aus einem Querschnitt der Gesellschaft.
Den Menschen vor Ort ging es auch nicht um wirtschaftliche Aspekte - im Gegenteil: die meisten äußerten sich zufrieden mit ihrer Lebenslage.
Den Menschen ging es aber um Sicherheitsaspekte und den Menschen war auch klar, dass genau darum sich der Staat zu kümmern hat!
Das kam natürlich in der o.g. Sendung nicht vor.

Wenn ich genauer über die "Erkenntnisse" des Experten aus dem öffentlich-rechtlichen Sender nachdenke, empfiehlt dieser also:
- sich nicht mehr auf den Staat zu verlassen, in den Bereichen in denen man unzufrieden ist
- stattdessen die Dinge selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen
- was bedeutet das wohl in Sachen nachlassender Sicherheit und steigender Kriminalität !!!

Ist dem Radioexperten eigentlich klar, was er da "durch die Blume" empfiehlt?

Beste Grüße in das Forum und Allen einen schönen Wochenstart,
kontiki


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung