Man muss es natürlich differenziert betrachten.

trosinette, Dienstag, 05.12.2017, 11:00 (vor 2305 Tagen) @ CalBaer3280 Views

Guten Tag,

was Carl Benz beschreibt, würde ich eher unter reiner Emotionalität verbuchen, die keinen strategischen Hintergrund hat und uns längst verloren gegangen ist. Uns kann ja absolut nichts mehr beeindrucken und jeder weiß, dass das Teufelszeug nur Menschenwerk ist.

Auch der Buchdruck wurde von der Kirche stark kontrolliert, denn er bedrohte ihre Macht:

Ja, aber erst später. Anfangs stand die Kirche bei der Nutzung des Buchdrucks definitiv in der ersten Reihe. Die Kirche schreckte vor dem Buchdruck nicht zurück, wie es Carl Benz erlebte hat, als er mit seinen Automobilen über die Dörfer tuckerte. Und kontrollieren und sanktionieren ist was anderes als verteufeln. Kontrollieren und sanktionieren zielt auf den vermeintlich richtigen Gebrauch ab. Das Auto ist eine tolle Erfindung, mit 180 Sachen in eine Fußgängerzone einbiegen wird sanktioniert.

Das heliozentrische Weltbild, der Grundstein der wissenschaftlichen Astronomie, galt lange Zeit als Gotteslaesterung.

Nach meinem Kenntnisstand lautet der aktuelle Forschungsstand wie folgt: Galileo Galilei war ein aufdringlicher, arroganter und aufgeblasener Zeitgenosse, der seine Thesen mit den damaligen Mitteln nicht beweisen konnte und im Verlauf der Aufklärung zum Leuchtturm der Wissenschaft hochstilisiert wurde.

Es war damals wie heute vollkommen offensichtlich beobachtbar, dass sich die Sonne um die Erde dreht und im Grunde hat die Kirche auf Galileo Galilei nicht anders reagiert als das Gelben Forum auf Ashitaka mit seiner Raketen-Diskussion oder auf Beo2, der entgegen der reinen Lehre am Tauschparadigma festhielt. Wer unentwegt gegen die vorherrschenden Überzeugungen argumentiert wird exkommuniziert.

Das Bild von der Technik-, Fortschritts- und Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche ist stark von der Propaganda der Aufklärung geprägt. Im rechten Licht betrachte, ist das, was wir heute Wissenschaft nennen ohne die Vorarbeit der Kirche nicht denkbar.

Nützt der Fortschritt den vorherrschenden Machtstrukturen lassen die Machthaber der Fortschritt laufen und fördern ihn. Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse und Fortschritt die Machtstrukturen gefährden gehen diejenigen, die die Macht haben dagegen vor. Wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse mein Weltbild erschüttern, gehen ich auch erstmal in Verteidigungshaltung und fangen an zu strampeln. Das ist unter den Schreibern im Gelben Forum tagtäglich zu erleben.

Bitcoin erlebt gerade einen Umschwung von der Verteufelung zur Begeisterung, wenn man die Mainstream-Medien-Berichterstattung in den USA erlebt. In den deutschen Medien ist man immer noch in der "Spuk"-Phase.

Mag sein, kann ich nicht beurteilen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider


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