Teilweise auch Eigenverschuldung...

Andudu, Sonntag, 03.12.2017, 14:01 (vor 2337 Tagen) @ Falkenauge3729 Views

...die Leute raffen nicht, dass sie nicht dort am besten leben, wo sie das meiste Gehalt bekommen, sondern dort, wo Lebenshaltungskosten und Einkommen am besten sind.

Und sie denken nicht nach, ob Miete oder Eigentum. Sie mieten aus Gewohnheit, ohne jemals durchzurechnen, ob sie nicht mit dem abzahlen von Eigentum viel günstiger kommen.

Und ihre Ansprüche sind extrem. Ich habe Bekannte, die hätten schon mehrmals ein Haus kaufen können, aber dann muss es gleich ein Passivhaus in super Lage usw. sein und das können sie sich nicht leisten, also mieten sie weiter *Kopfschüttel*


Das soll nicht von den Problemen ablenken, von der auch flüchtlingsgetriebenen Wohnungsnot, von der Landflucht usw. aber die Deutschen sind teilweise doch sehr träge was die Wohnungssituation angeht und sie lieben die Stadt und meiden das weitere Umland.

Ich wohne z.B. im Nordschwarzwald, in der Nähe von Karlsruhe. In dieser Stadt könnte ich mir niemals irgendwas leisten. Also habe ich auf dem Dorf im Schwarzwald ein kleines altes Haus gekauft und hatte es wenige Jahre später abbezahlt. Ich brauche exakt 30min bis nach Karlsruhe, was schneller ist, als die meisten, die innerhalb der Stadt wohnen und im Stau stecken oder mit Bus und Bahn herumkutschen. Ein altes Haus macht Arbeit, dafür wohne ich im Grünen, im Eigentum, kann auch mit Teilzeit bequem leben und lache die jammernden Städter aus, die sich krummbuckeln um ihre Miete zu bezahlen.

Und nur um dem Argument zuvor zu kommen. Das geht auch heute noch in vielen Gegenden, wenn auch nicht in den Speckgürteln. Mein Bruder hat gerade ein großes Haus mit Garten, am Ortsrand gekauft, für 130k oder so. Zusammen mit seiner Frau dürfte das schnell abbezahlt sein, obwohl beide keine Besserverdiener sind.

Von daher nervt mich das Gejammer auch etwas. Wohnen auf neuestem Standard in der Stadt geht halt nicht für alle, wird auch niemals für alle bezahlbar sein.

Die Eigentumsfrage ist davon abgetrennt und ein kompliziertes Problem. Da man mehrere gegensätzliche Bedürfnisse (Planbarkeit der Landwirtschaft, Wohninteressen, Siedlungsinteressen) unter einen Hut bringen muss. M.E. ist das in D gar nicht so schlecht geregelt. Riesige Ländereien lohnen nur, wenn man sie bewirtschaftet. Allerdings könnte man die Profitabilität von Vermietung dadurch senken, dass man Jobs in günstigeren Gegenden schafft, statt alles in den großen Städten zu konzentrieren.


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