Aus dem Hyper-Lexikon: Wissen und Gewissen - Die Entdeckung des Beobachters

Zarathustra, Freitag, 01.12.2017, 10:49 (vor 2337 Tagen) @ Sojemand5208 Views


Warum sich also Sorgen machen, erschossen zu werden? Ich habe gerade
logisch bewiesen, dass es unmöglich ist, also komm mir bloß nicht mit
"Beobachtungen" daher.

Ja, genau![[zwinker]]

Man kann es gar nicht genug einfetten:


Wenn es in diesem Jahrhundert so etwas wie eine zentrale intellektuelle Faszination gibt, dann liegt sie wahrscheinlich in der Entdeckung des Beobachters. [...] Das Faszinosum wie auch das Skandalon der Entdeckung des Beobachters liegt in dem Umstand, daß man Blindheit und Einsicht aller kognitiven Prozesse zusammen als die eine Seite einer Medaille erkennen muß, deren andere Seite wir nicht kennen. Zwischen Blindheit und Einsicht können wir hin und her wechseln. Für die Beobachtung erster Ordnung, die Beobachtung von Sachverhalten, genügt das allemal. Erst auf der Ebene der Beobachtungen zweiter Ordnung, der Beobachtung von Beobachtungen, fällt auf, daß Sachverhalte immer nur Sachverhalte für einen Beobachter sind und daß der Beobachter nicht sieht, was er nicht sieht. Aufklärung, Ideologiekritik, Hermeneutik und Psychoanalyse machen sich dies zunutze. Aber das Problem liegt tiefer. Das Problem liegt darin, wie Heinz von Foerster bündig formuliert, daß der Beobachter nicht sieht, daß er nicht sieht, was er nicht sieht.

http://www.hyperkommunikation.ch/literatur/von_foerster_gewissen.htm


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