Macht setzt Markt in Kraft

Mephistopheles, Donnerstag, 30.11.2017, 22:35 (vor 2332 Tagen) @ Kosh3577 Views

Wie man heute die Arbeit als Allgemeinpflicht nicht mehr als etwas Widerwärtiges und Unnatürliches empfindet, so scheint auch der Umstand, dass man bezahlt wird, gar nicht widerwärtig, sondern ganz natürlich zu sein.
J. Evola

aus Deinem Link
http://www.blicklog.com/2011/08/22/neue-studie-der-eth-zrich-ber-einflussreichsten-unte...
- “Auch in der Finanzbranche setzt die Macht den Markt außer
Kraft.”

Nach dem Markt ist vor dem Markt. Man kann den Markt nicht ausser Kraft
setzen, denn dazu müsste man den Homo sapiens ausser Kraft setzen, um
Angebot und Nachfrage zu beseitigen. Hingegen an der (natürlichen)
Tagesordnung ist die Veränderung des Markts: Die einzige Konstante im
Universum ist die Veränderung (Heraklit).

Markt ist etwas völlig unnatürliches und der Homo sapiens muss erst dazu gezwungen werden. In Deutschland geschah die Einführung des Marktes mit den Bauernkriegen. Die Bauern als konservative Revolutionäre wollten ihre Alten Rechte behalten, in denen sie Abgaben in Naturalien leisteten. Sie wurden aber gezwungen, ihre Abgaben in Geld zu entrichten. Um sich das Geld zu beschaffen mussten sie ihre Produkte auf dem Markt anbieten. So entstand die freie Marktwirtschaft.
In Südamerika wurde der Markt mit Völkermord erzwungen (Entdeckungsgeschichte Amerikas). Als die Indianer wie die Fliegen dahinstarben, ließ man die Schwarzafrikaner von den Moslems einfangen und transportierte sie nach Amerika, um dort den Markt durchzusetzen.

In jedem Markt gibt es Marktkräfte, die zu jeder Zeit für den Markt
sorgen, egal ob im Kapitalismus, Kommunismus oder unter welchen Umständen
auch immer. Mag sein, dass ein jeweils existierender Markt mir oder Dir
nicht passt, dass die Aussichten nicht rosig sind oder was auch immer,
dennoch ist der Markt immer präsent und nie ausser Kraft gesetzt.

Das gilt erst dann, sobald die Krebszelle Geld, Zins und Eigentum eingeführt worden sind. Der Krebs beginnt dann zu wuchern, bildet Metastasen und erwürgt letzten Endes den Organismus, in dem er entstanden ist. Die Flüchtlingskrise ist nichts anderes als das Sichtbarwerden der Metastasen eines Krebses, der den Organismus schon lange befallen hat, zu wuchern begann mit der Globalisierung, welche durch die Entdeckung Amerikas eingeleitet wurde, und sich jetzt im Endstadium befindet.

Wenn man trotzdem hingeht und sagt, die Macht setzt den Markt ausser
Kraft, kann es sich nur um eine spezielle, dem Autor geläufige
Marktvorstellung handeln. Dieser Markt müsste genauer definiert und als
solcher benannt werden um ein Bild davon zu bekommen, aber den Freien Markt
kann er damit nicht gemeint haben, auch wenn er davon überzeugt wäre.

a bla. Die Macht ist völlig von dem Geld und Steuerkrebs zerfressen und wird mit ihm untergehen.

Ein Freier Markt ist wie er Name sagt frei. Alle Marktteilnehmer sind frei
zu marktwirtschaften, auch staatlicherseits. Im Gegenteil wird vom
“Staat” sogar erwartet, dass er Marktbedingungen schafft, d.h.
Unfreiheiten einführt um den Markt in einem ausgedachten Sinn zu steuern.
Ergo ist er aufgefordert von seiner Marktfreiheit Gebrauch zu MACH(T)en in
den Markt einzugreifen.

Frei heißt von einem Krebsgeschwür befallen.

Wenn es ab einem bestimmten Zeitpunkt zu einer MACHT-Akkumulatikon kommt,
welche einen Markt in einer von der MASSE unerwünschten Weise verändert,
kann die Ur-MACHT (= MASSE) dieser Akkumulation zwar korrektiv entgegen
wirken, aber wenn sie nicht dazu bereit ist, könnte es daran liegen, dass
…

1) … die MASSE mit dem gegenwärtigen Marktzustand mehrheitlich
zufrieden ist resp. damit leben kann …

Die Masse ist lediglich Produkt der Marktwirtschaft. Ohne Marktwirtschaft keine Massen nirgendwo.

… oder …

2) … die MASSE einerseits mehrheitlich andere Marktverhältnisse
wünscht, andererseits summa summarum zu faul ist, um ihrer Herrschaft
nachzukommen …

Die Masse hat die Marktverhältnisse niemals gewünscht, weil es sie ohne den Markt gar nicht gegeben hat.

… oder …

3) … die MASSE mehrheitlich andere Marktverhältnisse wünscht,
individuell aber Verwandte, Nachbarn, Freunde, Bekannte etc. hat, die
unablässig jammern und kritisieren, man sich aber nicht darauf verlässt,
dass die auch bereit sind, die Risiken der Herrschaft (kratos) gemeinsam in
der MASSE einzugehen und deshalb nichts MACHT.

Die Masse kann nichts wünschen, sie treibt dahin, wo immer sie durch die Kräfte, welche an ihr zerren, gezogen wird.

- Seit vielen Jahren, so heißt es in einer Zusammenfassung auf
physorg.com, sei es gängige Meinung, dass die Welt durch eine “monolide
Elite” (“monied elite”) kontrolliert werde bzw. durch riesige
multinationale (Finanz-)Konzerne. Die Forschungsergebnisse der ETH-Zürich
haben dies nun bestätigt.

Dass der Volksmund dieser Meinung ist, kann ich verstehen und
nachvollziehen. Dass eine Universität mit Rang und Namen nicht fähig sein
soll, einen Schritt weiter zu denken, lässt mich an deren “Excellence”
oder Willen zweifeln:

Das System Homo sapiens - Eliten wie Konzerne - wird kontrolliert durch
die MASSE, welche …

- … riesige multinationale (Finanz-)Konzerne …

… finanziert! Mit jedem einzelnen Einkauf (Konsum) finanziere ich eine
Person oder ein Unternehmen und signalisiere damit dem Markt, in welche
Richtung er sich meiner Meinung nach entwickeln soll. In der Summe aller
Käufe unter gegebenen Bedingungen ergibt sich ein Gesamtbild des Markts zu
diesem Zeitpunkt.

Das ist eine Illusion, weil du das Geld, mit dem du irgendetwas finanzierst, nicht erschaffen hast. Du bist nur etwas wie ein Relais, welches den Geldstrom in die eine oder andere Richtung fließen lässt. Ein Relais ist aber nicht eigenständig, sondern fernbetätigt.

Das sollte jedem Börsianer einleuchten, der aus Erfahrung weiss, wie
schnell Konzerne auf Grund laufen können, wenn die zum Überleben
erforderlichen Bilanzen nicht erfüllt werden. Ich habe es schon lange
nicht mehr satt, dass dieser Blickwinkel aus den Augen der Systemkritiker
verschwunden ist, sondern frage mich mehr oder weniger belustigt, ob ich es
noch erlebe, dass er dort wieder auftaucht. Noch 1995 konnte ich
persönlich erleben, wie der gestandene Konzern Shell von der MASSE in die
Knie gezwungen wurde

wie man heute 22 Jahre später sieht, ist Shell auf den Knien.

durch einen Tankboykott, wegen eines relativ

lächerlichen Problems namens Brent Spar. Ein paar Jahre zuvor durfte ich
sogar verfolgen, wie die MASSE den riesigen sozialistischen Ostblockmarkt
in einem historisch kurzen Zeitraum komplett veränderte. Bis heute sind
wir Zeitzeugen, wie China sich und seinen Markt permanent verändert, auf
eine Art, die im Westen weitherum abgelehnt wird, aber er war nie von wem
auch immer ausser Kraft gesetzt.

Umgekehrt ist aus Sicht Multinationaler Konzerne (ob Finanz oder nicht
spielt keine Rolle) unabdingbar, sich der MASSE anzupassen, um finanziert
zu werden resp. Umsätze zu generieren. Dass dieser permanente
AnpassungsPRozess an das Finanzierungspotential durch die MASSE nicht so
läuft wie von vielen Systemkritikern gewünscht, zeigt lediglich, dass
diese den Homo sapiens aus der Gleichung gekippt haben und statt dessen mit
einer Menschenart argumentieren, die so nicht existiert. Klar laufen auf
diesem Weg auch deren Systemkritiken ins Leere, was deren Beliebheit
allerdings nicht anficht.

Fazit: Die Masse ist ein Produkt multinationaler Konzerne.


Fazit: Wenn überhaupt, dann hat jeder erfolgreiche Konzern den Homo
sapiens plusminus so auf der Rechnung wie er ist. Ob er auf einem dem
System Homo sapiens genügenden MARKTkonformen Weg sich befindet oder
nicht, kann er viertel- oder halbjährlich in den eigenen Bilanzen
nachvollziehen, die von der MASSE “erstellt” werden.

Natürlich kennt jeder Konzern seine Produkte.


Evt. könnte man man dazu übergehen, MASSE und Eliten/Konzerne als sich
gegenseitig kontrollierend zu begreifen: Nach weit verbreiteter “Lehre”
kontrollieren zwar Löwen und Hyänen die Zebra- und Gnuherden, aber wenn
es keine Zebras und Gnus mehr gibt, haben weder Löwen noch Hyänen was zu
fressen, ergo kontrollieren die Herbivoren effektiv die Karnivoren. Das
allseits beliebte Bild der Eliten und Schafe erzählt eben mehr als nur die
Geschichte der Unterdrückung der Schafe. V.a. erzählt es nicht davon,
dass Schafe ohne Eliten leben könnten, aber Eliten nicht ohne Schafe, weil
Eliten zwingend von Schafen definiert (finanziert) werden müssen. Sobald
aber Schafe Eliten wünschen, begeben sie sich in eine gegenseitige
Abhängigkeit.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

Gruß Mephistopheles


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