Naja, da muss ich dann doch ein paar Punkte geraderücken, wenn Du erlaubst...

Lechbrucknersepp, Donnerstag, 30.11.2017, 10:11 (vor 2331 Tagen) @ Rybezahl3691 Views
bearbeitet von Lechbrucknersepp, Donnerstag, 30.11.2017, 10:25

Oder nehmen wir eine Brandversicherung. Geld wird von den

Beitragszahlern

eingesammelt. Wenn ein Haus unverschuldet, trotz Kaminkehrerbesuchen
abbrennt, wird der Schaden ersetzt. Jeder Versicherungsnehmer

profitiert

davon durch vermindertes Lebensrisiko.

Analog: Autoversicherung, Krankenversicherung etc.pp.


Falsch. Es wir kein Geld eingesammelt und umverteilt. Das ist die
Vorstellung von der Geld einsammelnden Sparkasse, die mit dem
eingesammelten Geld Kredite vergibt, eine alberne Vorstellung.

Doch. Jede dieser Versicherungsgesellschaften erhebt Beiträge von den Versicherungsnehmern in der Solidargemeinschaft und reguliert mit dem Geld anerkannte Schadensfälle. Einfach zu behaupten das sei albern, ohne das zu begründen, ist etwas dünn. Übrigens: Neben dieser Umverteilung der eingesammelten Beiträge berechnet die Versicherung Risikofaktoren, wirkt teilweise sogar präventiv in die Solidargemeinschaft ein, zahlt ihre Verwaltungsangestellten und schüttet (falls nicht-staatlich und nicht gemeinnützig) Gewinn an Anteilseigner aus.

Alles andere wäre eine alberne Vorstellung.

Eine Solidargemeinschaft lässt sich monetarisieren und
institutionalisieren und nach konkreten Regeln vollziehen.


Eine monetarisierte Gemeinschaft bezeichne ich als Gesellschaft, besonders
dann, wenn sie institutionalisiert und nach konkreten Regeln vollzogen
wird.

Das kannst Du gerne so bezeichnen. Warum nicht?

Reichskanzler Bismarck hat zuerst die gesetzliche Krankenversicherung,
dann die Unfallversicherung und schließlich die Rentenversicherung
eingeführt.

„Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich
sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die
ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“
(Otto von Bismarck)

Solidargemeinschaft - ein System, das funktioniert.


Irren ist menschlich und es war bestimmt gut gemeint. Darum sei ihm
verziehen. Jetzt schauen wir mal, was sich machen lässt.

Die ganze Welt feiert Bismarck für seine institutionalisierten Solidargemeinschaften, weil dieses System weltweit Lebensrisiko absenkt.
Du musst ihm nichts verzeihen.

Wenn Du mir so weit folgen kannst, ist es nur noch ein kleiner Schritt
dorthin zu kommen, wo eigentlich das Problem ist: Es muss unterbunden
werden, dass die Solidargemeinschaft durch Ausnutzung an ihre Grenzen
kommt.


Du meinst ja Staat, der durch Zwang bestimmt wird, statt
Solidargemeinschaft. So wie ich das sehe, sind die Gemeinschaften der Erde
durch Ausnutzung durch den Staat an ihre Grenzen gekommen. Das eigentliche
Problem verorte ich daher eher im Zwangssystem.

Sehe ich grundsätzlich nicht so. Bei Zwangssystemen muss man genauer hinschauen. GEZ gehört aus meiner Sicht abgeschafft; bei einer Autoversicherung halte ich eine Zwangsmitgliedschaft (Fahrerlaubnis davon abhängig) für die beste Lösung.

Offene Grenzen in eine Grundversorgung, die hierzulande so gut ist,

dass

sie über dem durchschnittlichen Lebensstandard in anderen Ländern

liegt,

würde das System zerstören.


So oder so. Nicht würde. Die Sozialsysteme sind von Anfang an zum
Scheitern verurteilt, wie jedes Schneeballsystem. Die Beschleunigung
beseitigt zugleich das vermeintliche Problem. Tick, tack.

Wie beschrieben. Es ist kein Schneeballsystem. Bei den Solidargemeinschaften, die ich beschrieben habe, werden eingenommene Beiträge wie oben verwendet und entsprechend der Kostenstruktur Beitragssätze erhoben. Ponzi hat hier überhaupt keinen Einfluss. Versicherungen müssen beispielsweise nicht immer mehr Versicherungsnehmer finden, sondern kommen sogar mit einer schrumpfenden Anzahl an Versicherungsnehmern grundsätzlich klar (wenngleich sich das auf Gewinn und Mitarbeiterzahlen negativ auswirken kann).

Gibt es schon, seit es Menschen gibt.


Der Mensch hat sich auf viele Arten organisiert, in letzter Zeit mehr

so

hierarchisch.


Macht ist immer hierarchisch. Die Frage ist, ob ein Rechtsstaat

versucht

Gleichheit vor dem Gesetz zu schaffen oder ob eh nur das Gesetz des
Stärkeren gilt.


Es gilt das Gesetz des Stärkeren immer im Staate! Das macht eine
Hierarchie gerade aus!

Probier es aus: Hau schwächeren Leuten immer mal wieder eins auf die Rübe und warte ab, ob Dich irgendeine Instanz einbremsen wird, obwohl Du körperlich stärker bist.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung