Volltreffer Kosh, es ist eben kein Informatik-Projekt für Informatiker

Zarathustra, Mittwoch, 29.11.2017, 08:48 (vor 2333 Tagen) @ Kosh3918 Views


Ich bin nun weit davon entfernt, mich mit technischen Finessen in der
Materie auszukennen. Statt dessen konzentriere ich mich auf PRaktische
Auswirkungen des Bitcoins und seiner Derivate so gut mir das mit meinen
Beschränkungen eben möglich ist. Neulich diskutierte ich mit einem
Bankinformatiker, der mir bestäigte, dass man sich bankintern damit
befasst und zum Schluss gekommen ist, dass Bitcoin nicht funktionieren
kann, aber die Blockchain schon.

Ja, das sind Informatiker, die zu wissen glauben, worum es in einem sozionomischen Projekt geht. Es ist eben kein Informatik Projekt, wie ich hier teils erfolglos rüberzubringen versuchte. Eine zensurresistente Blockchain macht diese ja gerade attraktiv gegenüber einer Staats- oder Banken-Blockchain. Der Oberbetrüger Jamie Dimon von JP Morgan argumentiert genau gleich wie dieser Informatiker. Sagt: Blockchain gut - Bitcoin Betrug.

Darauf meinte ich, dass 1) Bitcoin den
PRaxistest längst bestanden hat und 2) Bitcoin nur ein Vertrag ist, wenn
man so will der historische Urvertrag, der per Blockchain verwaltet wird.
Wieso sollen also Bitcoin resp. virtuelle Währungen nicht funktionieren,
aber andere Verträge schon? Keine Ahnung, aber diese Hürde hat er bis
heute nicht genommen, vielleicht auch weil er sich Geld nur als ZB-Geld
vorstellen kann und deshalb Vertrauen nicht anders definieren will und
kann.

Ja.

Wie nun @zara ausführt, handelt es sich beim Bitcoin V1 mittlerweile um
ein ”Bitcoin Segwit/Lightning ist ein 'Peer-To-Hub/Bank-To-Peer'
System”
, was ich so verstehe, dass erneut Zwischenhändler ihre
Finger im Spiel haben, womit wiederum die theoretisch möglichen
Transaktionskosten konterkarieren:

- … 5 Dollar Gebühren (!) mit Deinem Bitcoin (Bitcoin Segwit)
...

… hinterlassen eine deutliche Spur auf eine Verschleppungstaktik aus der
Ecke der Traditionalisten.


Ganz genau. Das sind Trojaner, die das alte System wieder auf Bitcoin übertragen wollen. Axa, Mastercard, Larry Summers, Digital Currency Group, Blockstream und deren Bitcoin Core 'Entwickler'.

Insbesondere hier müsste doch auffallen, dass
einerseits in unserer Wirtschaft ein unablässiger und von allen
Unternehmen geführter Rationalisierungswettlauf stattfindet, also niedrige
Transaktionskosten geradezu ein Geschenk des Himmels sein müssten,
andererseits eben diese Wirtschaft ausgerechnet gegen MASSgebliche
SparMASSnahmen ankämpft. Jedenfalls ein Teil dieser Wirtschaft scheint
sich durchaus im Klaren darüber zu sein, dass man bestenfalls Zeit
schinden kann. Oder man schafft das Internet PRäemptiv ab, was aber in
diesem Entwicklungsstadium mit der Abschaffung des Kapitalismus in seiner
digitalen Form einher ginge.

Absolut.

Diverse Teile unserer Wirtschaft sehen ihre Felle davon schwimmen, weil
man als Zwischenhändler nicht länger gebraucht wird. Darauf deutet auch
die intensive Beschäftigung mit der Blockchain hin, sogar die Sesselfurzer
von der Swisscom, schlimmer noch, die Post, haben das Thema entdeckt. Alle
wollen aufspringen, schnallen aber selbst im Falle virtueller Währungen
nicht, dass es sinnvollerweise nur um Mikrotransaktionskosten gehen kann,
d.h. ausschliesslich gewaltige Skaleneffekte könnten die Ansprüche
erwartungsvoller Investoren bedienen. Ansonsten man tatsächlich mit
unserem verschachtelten Gebührenwust weiter wirtschaften könnte.

Unlängst kam noch die Aufforderung der IWF-Lagarde,
“Zentralbank-Bitcoins” als Weisheit letzter Schluss zu kreieren, wovon
die Vollgeldler wiederum angezogen werden dürften wie Maden vom Speck.
Dabei läuft alles nur auf eins hinaus: Es braucht keine klassischen
Vermittler mehr, auch keine ZB-Vermittlung und wenns denn sein soll,
würden ZBs das traditionelle Bankgeschäft direkt ausknipsen.

PRinzipiell hätten längst global orchestrierte MASSnahmen gegen das
“private Digitalgeld” stattfinden müssen, aber es kommt nichts. Das
führt mich zu der Annahme, dass man sich bewusst ist, dass man ebenso gut
Windmühlen bekämpfen kann.

Bei Lichte betrachtet muss ich bei allen in Bälde ausgebremsten
Marktteilnehmern vermuten, dass sie virtuellen Währungen Steine in den Weg
legen was das Zeug hält, und wenn es die Mutter aller Steine sein muss.
Das ist bei Bitcoin V1 nach meiner Lesart geschehen und mich würde nicht
wundern, wenn die gleichen Kräfte auch für die anhaltende Bitcoinblase
sorgen, um davon zu PRofitieren. Ist ja bei anderen Assets im Laufe der
Zeit auch nicht anders gewesen.

Ein absoluter Volltreffer.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

Grüsse, Zara


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