Das könnte ja direkt von Julius Evola stammen! Chapeau!

Mephistopheles, Dienstag, 28.11.2017, 15:46 (vor 2340 Tagen) @ Zarathustra3127 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 28.11.2017, 16:12

Und vergiss mal den Staat. Den wird es nicht mehr geben. Er geht an den
Innovationen zugrunde, die er selber erzwingt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Evola

Zitat aus dem Artikel:
Im Verlauf der ideologischen Auseinandersetzungen im Gefolge der 68er-Bewegung bezeichnete Giorgio Almirante Evola als „Marcuse von rechts“.
Wenn ich auch bei dir vermute, dass du ein zweiter Evola von links bist. [[sauer]]

Ein kurzer Einblick in das Denken von Evola ist hier:

JULIUS EVOLA
Menschen inmitten von Ruinen

Julius Evola (1898-1974) war Faschist und Philosoph. Sein Buch 'Eli uomini e le rovino' aus dem Jahre 1953 ist zwar eindeutig verfassungsfeindlich, gehört aber ebenso eindeutig zum geistigen Weltkulturerbe. Ich stelle mir in diesem Text die Aufgabe, die geschilderten Gedanken neutral zu begleiten, um sie vielleicht durch neutrale Gedanken in Frage stellen zu können.
Revolution - Gegenrevolution - Tradition

Evola geht es im Folgenden um die Grundlegung des (faschistisch) Konservativen.

[144]"Das, was es zu 'konservieren' und 'revolutionär' zu verteidigen gilt, ist eine allgemeine Lebens- und Staatsanschauung auf der Grundidee höherer Werte und Interessen, die eindeutig die Ebene der Wirtschaft und alles dessen, was sich in den Begriffen wirtschaftlicher Klassen bezeichnen lässt, übersteigen."

Kapitalismus und Kommunismus werden abgelehnt.

[145]"Für den wirklichen revolutionären Konservativen geht es um Treue, nicht zu Formen oder Institutionen vergangener Zeiten, sondern zu grundlegenden Prinzipien, wovon die einen oder die anderen Formen zu einer gewissen Zeit und in einem bestimmten Gebiet vielleicht auch ein besonders geeigneter Ausdruck gewesen sein könnten. Und während sich diese besonderen Ausdrucksformen für sich als vergänglich zu bezeichnen sind, weil oft mit unwiederholbaren geschichtlichen Situationen verbunden, haben die entsprechenden Prinzipien einen Wert, der von solcher Zeitbedingtheit nicht berührt wird und auf ewig 'aktuell' ist."

Das ist eine streng idealistische Position. So beginnt das Buch auch mit einem Zitat von Platon.

[146]"Das Axiom des konservativ-reaktionären oder reaktionär-konservativen Mentalität ist, daß es für die höchsten Werte, also die Grundprinzipien einer jeden gesunden und normalen Ordnung keine Veränderung und kein Werden gibt."

Das erinnert jetzt stark an Parmenides. (Das Sein IST.)

[150]"Die einzige Grundlage des Fortschrittglaubens ist bekannt: Es ist das Blendwerk einer technischen Zivilisation, wie auch die Faszination, die von gewissen unleugbaren materiellen und industriellen Fortschritten ausgeübt wird, die aber geschätzt werden, ohne ihre negative Kehrseite zu berücksichtigen, wie sich eben in wichtigeren und interessanteren Gebieten des Daseins zeigt."

Der Fortschritt gehört nicht zum Sein, sondern zur Scheinwelt.
Der Fortschritt gehört nicht zum Sein, sondern zur Scheinwelt.

In seinem Buch "Den Tiger reiten" legt Evola dar, dass man sich darauf einzustellen hat, "den Tiger (die Zivilisation) zu reiten, da man nicht absteigen kann. Ansonsten zerreißt einen der Tiger. Der Tiger wird sich aber, da er immer schneller, immer weiter, immer höher muss, selber zu Tode reiten.

Seine Erkenntnis: Man müsse jegliches nach außen gerichtetes Ziel fallenlassen, da eine in der Auflösung befindliche Epoche diese Ziele verunmögliche. Kurz: Das, worauf ich keinen Einfluss nehmen kann, darf auch auf mich keinen Einfluss nehmen. Dieser evolianische Weg geht davon aus, daß die gelebte Apoliteia weder Verteidigung und Trauer noch Beweinung den äußeren Mißständen in Gesellschaft und Politik gegenüber benötigt.
Evola gehört wohl zu den Frühgeborenen, er war seiner Zeit voraus. Wir bewegen uns gerade mit Riesenschritten hin zu den tempi evolae.
http://www.buechertitel.de/cavalcare-la-tigre---den-tiger-reiten.html

Ein wesentliches Faszinosum am evolanischen Oeuvre ist sicher der elitäre Zug. Der Evolaner hat den dummen Massen die überlegene Sicht auf den wirklichen Verlauf der Geschichte, auf unbekannte und unterirdische Zusammenhänge, die die Welt bewegen, voraus.
https://www.heise.de/tp/features/Der-Zauberer-der-schwarzen-Scharen-3427370.html


Gruß Mephistopheles


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