Das wollen wir mal sehen. (mTuL)

DT, Sonntag, 26.11.2017, 20:37 (vor 2314 Tagen) @ Socke2816 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 26.11.2017, 21:19

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rassistische-tweets-leipziger-professor-drohe...

Am Eingang der Heidelberger Universität am Marktplatz in HD ist innen ein Schild mit den Namen der Heidelberger Professoren, die erst einen Maulkorb und dann ihre Entlassungsurkunde unter den Nazis wegen ihrer Meinungsäußerungen bekamen. Sollte etwa die SPD Ministerin Eva-Maria Stange (sächsische Wissenschaftsministerin) ähnlich handeln wollen?

Zitat: << Auch der Freistaat Sachsen reagierte ungewöhnlich deutlich. „Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst behält sich ebenfalls eine Prüfung dienstrechtlicher Schritte vor“, erklärte die zuständige Ministerin Eva-Maria Stange. „Die sächsischen Hochschulen sind international und weltoffen. Tausende Studierende und Wissenschaftler kommen aus dem Ausland und sind herzlich willkommen“, sagte die SPD-Politikerin. „Die privaten Äußerungen von Prof. Rauscher entsprechen nicht diesem weltoffenen und toleranten Anspruch.“ >>

Im Namen der "WeltOFFENheit" werden also abweichende Meinungen mit Maulkorb belegt und die Entlassung sowie "dienstrechtliche Maßnahmen" angedroht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eva-Maria_Stange

[image]
Eva Maria Stange, SPD
Stange war von 1981 bis 1988 Mitglied der SED und ist seit 1998 Mitglied der SPD.

<< Die Universität, die in der Vergangenheit nach ähnlichen Aussagen Rauschers stets auf die Meinungsfreiheit sowie den Umstand, dass der Professor privat getwittert habe, hingewiesen hatte, kündigte diesmal Konsequenzen an. „Nach den neuerlichen Äußerungen von Prof. Rauscher leitet die Universität Ermittlungen ein“, heißt es in einer am Donnerstagnachmittag verbreiteten Erklärung. „Dabei ist juristisch zu prüfen, inwieweit die Aussagen die dienstlichen Belange als Hochschulprofessor berühren.“ Die durch das Grundgesetz garantierte Freiheit der Lehre entbinde nicht von der Treue zur Verfassung oder dem beamtenrechtlichen Mäßigungsgebot. In den kommenden Wochen werde dazu deshalb ein externes Gutachten angefertigt. >>

Der Deutsche Hochschulverband sieht das ganz anders:

http://www.lvz.de/Nachrichten/Politik/Bedroht-Political-Correctness-unsere-Freiheit

Deutscher Hochschulverband warnt Bedroht Political Correctness unsere Freiheit?

Wann wird aus Korrektheit eigentlich Erbsenzählerei? Und ist zu viel Political Correctness eine Bedrohung für Wissenschaft und Lehre? Der Deutsche Hochschulverband warnt, in den Hörsälen und Seminarräumen herrsche mittlerweile ein Klima der Übervorsichtigkeit.

| Artikel veröffentlicht: 10. November 2017 15:29 Uhr

Berlin. Der Deutsche Hochschulverband sieht in politischer Hyper-Korrektheit eine Bedrohung für die Freiheit von Wissenschaft und Lehre an den Universitäten. „Das Klima der Political Correctness ist bedenklich“, sagte der Präsident des Hochschullehrer-Verbands, Bernhard Kempen, der „Welt“ (Online: Freitag). „Die Sensibilitätsschwelle für andere Ansichten, andere Meinungen, für das Fremde ist erheblich gesunken.“ Früher seien Universitäten Stätten vehementer und teils heftiger geistiger Auseinandersetzungen gewesen, heute werde versucht, niemandem eine Ansicht zuzumuten, die ihn verletzen könnte.

„Einige Studierende fühlen sich ja schon verletzt, wenn ein Professor auftritt, der Thesen vertritt, die nicht ihre eigenen sind“, sagte der Verbandspräsident. Man müsse nicht akzeptieren, was jemand sage, aber man müsse es aushalten. Kempen appelliert an die Unis, die Professoren vor Anfeindungen zu schützen.


Der neue Faschismus wird sagen: "Ich bin der Antifaschismus." Deja vu.
So sehen sie aus, die neuen Nazis...


Interessant auch die Kommentare bei der Leipziger Volkszeitung zu dem Artikel, die noch freigeschaltet werden. Selbstverständlich schalten FAZ und andere schon lange keine Kommentarfunktion bei solchen Artikeln frei. Daran sieht man, was unter "Totschlagargument" und "Propaganda" läuft und was nicht.

Einen Kommentar der LVZ möchte ich hier zitieren:

"Mal von einigen Selbstverständlichkeiten,
wie Sachlichkeit und freundlichem Ton abgesehen, stellt sich doch die Frage, wer in den letzten Jahren eigentlich festgelegt hat, was politisch korrekt ist. Es waren zuerst die Politiker, die damit auch aktiv gegen den Pluralismus in der Meinungsbildung vorgingen. Sie taten dies, um z.B. während der Flüchtlingskrise davon abzulenken, dass sie sich über das Gesetz gestellt haben und nutzten dafür sogar Fakenews. Die Medien machten sich mit dieser politischen Korrektheit gemein. Um dies zu bemänteln überhöhte sich einige Sender und Printmedien als Leitmedium und bezichtigte sich des investigativen Journalismus.

Wer der politischen Korrektheit nicht entsprach geriet ganz schnell in den Verdacht, rechts zu stehen, mit Nazis und deren Gedankengut zu sympathisieren. Man wurde diffamiert, diskreditiert, oder als Nazi bezeichnet. Fremdenfeindlichkeit gab es nur gegenüber den Flüchtlingen. Auf deren Fremdenfeindlichkeit hinzuweisen, die sich u.a. im frauenfeindlichen Bild manifestierte, war politisch nicht gewollt. Dabei will ich gar nicht auf andere Unarten eingehen, deren es noch viele aufzuzählen gebe.

Wer sich kritisch zum Islam äußerte, und deutliche Worte anbracht, musste darum fürchten von der ARD vorgeführt zu werden, wie es Herrn Imad Karim widerfuhr. Zum Glück gab es dann von ihm eine Richtigstellung. Bestenfalls wurden diese Kritiker als islamfeindlich gebrandmarkt. Totschlagargumente, wie Islamophobie wurden salonfähig, sind aber nichts anderes als üble Beleidigungen, fern ab einer sachlichen Diskussionskultur.

Hetze, also auch im Namen des Guten. So weit ist es gekommen. Herzliche Gratulation an alle Beteiligten. Wenn Meinungsfreiheit und Pluralismus nur bejubelt werden, wenn man der Meinung derjenigen entspricht, die festlegen, was politisch genehm ist, sind wir wieder im Jahr 1988 angelangt. Immerhin es gibt Hoffnung, weil obiger Artikel wenigtens noch erscheinen kann."

Hier noch das Originalinterview mit Bernhard Kempen aus der WELT:

https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article170585878/Das-Klima-der-Political-Cor...


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