Nur mal so zur Information – Tempelberg und das Tragen christliche Kreuze

nereus, Mittwoch, 22.11.2017, 11:49 (vor 2318 Tagen)3725 Views

Da war die Aufregung groß, als zwei deutsche Bischöfe das Kreuz ablegten, ausgerechnet an einer historisch bedeutsamen Stätte.
Man kann dieses Verhalten sehr wohl kritisieren, denn es indiziert die Unterwürfigkeit führender christlicher Geistlicher vor der "Konkurrenz".[[freude]]

Nur eine Sache sollte schon dabei angemerkt werden.
Denn alle Welt (von Alternativ bis Lügenpresse) stürzte sich auf das Ereignis und kommentierte es als Bückling vor dem Islam .
Den Bückling gab es allerdings im Doppelpack.
Nur paßt der zweite Teil eben nicht in die herrschende Ideologie!

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat noch einmal erläutert, warum er beim Besuch am Tempelberg und an der Klagemauer in Jersusalem sein Amtskreuz teilweise nicht getragen hat.
Er sei am 20. Oktober den Bitten der muslimischen und jüdischen Zuständigen für die heiligen Stätten der jeweiligen Religionen gefolgt, sagte Bedford-Strohm am Sonntag auf der Pressekonferenz bei der EKD-Synode in Magdeburg.
Sowohl er als auch Reinhard Kardinal Marx hatten ihre Amtskreuze getragen, als sie den Tempelberg betraten.

Beim Besuch der Al-Aksa-Moschee und der Klagemauer waren die Bischöfe aber von den jeweiligen Zuständigen gebeten worden, ihre Amtskreuze dort nicht zu tragen.
Im Lutherrock und Kardinalsgewand waren beide aber klar als christliche Geistliche zu erkennen.

Seine christliche Grundhaltung sei nicht, das Kreuz "demonstrativ vorneweg zu tragen" und dadurch Zwietracht zu säen, sagte Bedford-Strohm: "Ich habe als Repräsentant einer Religion die Aufgabe, friedensstiftend zu wirken. Wenn ich das nicht tue, werde ich meiner Verantwortung nicht gerecht", betonte der Ratsvorsitzende.

Er kritisierte auch die mediale Berichterstattung, in der nicht erwähnt wurde, dass er das Kreuz auch an der Klagemauer nicht getragen hatte. "Man inszeniert einen Kulturkampf mit dieser Sache, um zu zeigen, der Islam sei intolerant. Warum wird nicht gleichzeitig darauf hingewiesen, dass wir bei beiden Religionen, die wir besucht haben, von den Betreuenden gebeten wurden, das Kreuz nicht zu tragen, um nicht zu provozieren?" kritisierte Bedford-Strohm.

Der Ratsvorsitzende berichtete, er und Kardinal Marx hätten der Bitte auch entsprochen, weil sie bei dem Besuch in Jerusalem an den heiligen Stätten "eine aufgeheizte Atmosphäre" erlebt hätten. Die Reise fand zur Zeit des jüdischen Laubhüttenfestes statt, zu dem in Jerusalem erhöhte Sicherheitsvorkehrungen galten.

Quelle: http://www.evangelisch.de/inhalte/140018/06-11-2016/bedford-strohm-kreuz-jerusalem-rein...

Tja, die Welt ist halt etwas komplexer als man denkt.
Oder hat der umtriebige Herr Wolfsohn recht, der behauptete, seine Recherchen hätten ergeben, daß niemand in Israel die Geistlichen aufgefordert hätte, ihre Kreuze an der Klagemauer abzulegen.
In diesem Fall hätten die beiden Kirchenvertreter sogar noch dreist gelogen! [[hae]]

Und was sagen nun die Gescholtenen dazu?

Unterdessen bestreitet EKD-Pressesprecher Carsten Splitt laut “Israel-Netz”, Kardinal Marx oder Bedform-Strohm hätten jene Behauptung hinsichtlich der israelischen “Sicherheitskräfte” überhaupt geäußert. Offenbar besteht er aber darauf, dass eine entsprechende Aufforderung seitens “jüdischer Gastgeber” erfolgt sei.

Quelle: https://philosophia-perennis.com/2016/11/10/bischoefe-brustkreuz-jerusalem/

Wer lügt denn hier nun?

Ganze vierzehn Tage brauchte "Bild"-Mann Wolffsohn, seinen Furor in Worte zu fassen. Er witterte in dem Vorgang einen Kotau vor einem aggressiven Islam, der auf diese Weise die Selbstunterwerfung der "Ungläubigen" forderte.
Bereits an diesem Punkt wäre Wolffsohns leidlich stringenter Kommentar zu widerlegen. Der Publizist, selbst jüdischen Glaubens, untermauerte seine These nämlich mit der Behauptung, die Bischöfe hätten im jüdischen Teil des Heiligen Landes ihre Kreuze stets ganz selbstverständlich auf der Brust getragen.
Das ist falsch.
Zwei Stunden nach dem Besuch des Felsendoms stand ein Gang zur Klagemauer auf dem Programm der Pilgerreise. Auch dort trugen Marx und Bedford-Strohm ihre Brustkreuze nicht, wie unsere teilnehmende Redakteurin vor Ort beobachten konnte und wie es später auch die Pressestelle der DBK erklärte.

Quelle: http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/das-wirkliche-argernis-des-kreuzes

Die Pressestelle der DBK (Deutsche Bischofskonferenz) hat sich auch noch zum Thema geäußert, siehe hier: http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=3256&cHash=8440c64489a4c753bfe26f3444b0b461

Es ist wirklich nicht so einfach Wahrheit und Lüge auseinander zu halten, nicht wahr? [[zwinker]]

mfG
nereus


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