Was mir aufgefallen ist ....

NST, Südthailand, Sonntag, 19.11.2017, 09:02 (vor 2344 Tagen) @ Fidel2724 Views

Seine Gruppe war in einen Hinterhalt geraten, mehrere Kameraden im
Fahrzeug sofort tot, er selbst versuchte verwundet seine Kameraden zu
schützen/versorgen.

Hallo,

wenn man auf der FB Seite liest, steht dort immer was in der Form von - feigem Hinterhalt - oder ähnlichem. Die Bundeswehr ist in Afghanistan und soviel ich weiss, befindet sich Deutschland in keinem offiziell erklärten Krieg.

Folglich muss ich davon ausgehen, dass die Afghanen Widerstandskämpfer sind und mit den Mitteln kämpfen die ihnen zur Verfügung stehen. Ich selbst hatte früher meinen Wehrdienst abgeleistet, war also kein Kriegsdienstverweigerer. Den Wehrdienst gibt es ja heute nicht mehr und meines Wissens wurden auch nie Wehrdienstleistende im Ausland eingesetzt. Es waren also immer Berufssoldaten.

In Deutschland gibt es ja so etwas wie freie Berufswahl. Von einem Berufssoldaten muss ich erwarten können, dass er sich gut überlegt hat, was denn zu seinen Pflichten alles gehört. Ein Soldat wird zum Krieg führen benötigt und genau dazu auch ausgebildet. Wer jetzt glaubt, ein Handwerk erlernen zu können um es niemals in der Praxis anwenden zu müssen, hat an irgend einer Stelle was falsch verstanden. Ich finde es auch nicht gut, wie mit den Veteranen umgesprungen wird, aber wer mit offenen Augen durch das Leben zieht, für den ist das wirklich keine Überraschung.

Alleine wenn man sich das politische Personal anschaut, das Soldaten nach Afghanistan oder sonst wo hin schickt, müsste eigentlich ein jeder von allen Illusionen geheilt sein. Ich habe nicht nur einen Beruf erlernt und auch die Arbeitgeber gewechselt. Meistens war der Grund im Umfeld zu suchen, das sich verändert hatte und ich nicht bereit dazu war, mich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Das war immer mit anfänglichen Nachteilen verbunden, hatte sich am Ende aber immer ausgezahlt auch finanziell.

Die Entscheidungen die man getroffen hat, ziehen immer Folgen nach sich. Manchmal sind das positive Dinge, oft aber auch negative. Als Berufssoldat war man selten in einer Position, solange man keinen Schreibtischjob hatte, auf eine positive Bilanz zu kommen. Wer im Ausland als Berufssoldat, ohne dass Deutschland im erklärten Kriegszustand sich befindet, durch einen Hinterhalt sein Leben verliert oder schwer geschädigt wird, sollte nicht anderen die Schuld geben. Wenn er nach dem Ausscheiden aus dem Dienst halbwegs unbeschadet wieder zu Hause ist, sich aber wundert, die gleichen Gesichter wie in seinem ehemaligen Einsatzraum z.B Afghanistan nun in der Neubausiedlung auf der anderen Strassenseite wiedererkennt, ja dann erst ist er richtig angekommen und zwar in einer Demokratie, die sich um Benachteiligte kümmert, solange sie keinen deutschen Vorfahren im Stammbaum haben.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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