Wo ist sie, die Rationalisierung in den Büros?

Zürichsee, Dienstag, 14.11.2017, 15:54 (vor 2354 Tagen) @ Ikonoklast5005 Views

Schon seit 30 Jahren höre ich von dem papierlosen Büro.
Wenn ich das in der Praxis sehe, dann wird jeder Brief
ausgedruckt. Ja sogar die E-Mails werden ausgedruckt
und abgelegt. Das Gleiche beim Empfänger, ausgedruckt
und abgelegt.

Und was früher eine Sekretärin 1x geschrieben hat, wird
heute überarbeitet, bis zum geht nicht mehr. Jedes Komma,
jede Formulierung wird gedreht und geändert. Was früher
eine Sekretärin erledigt hat, machen heute zwei
Sachbearbeiterinnen.

Schau ich mir den heutigen Tagesausstoss an, da kommt
mir das nackte Grausen. Und was früher mit einem Brief
erledigt wurde, dazu braucht es heute mindestens 4 E-Mails.

Computer sein Dank, du hast uns Mehrarbeit beschert aber keine
Produktivität. Vor allem die Chefs müssen sich an der Nase
nehmen, die schreiben heute wie wild auf dem PC und das
möglichst in 5 Sprachen, mit Google übersetzt. Das war
früher die Domäne der Chefsekretärin, die hat alle Fehler
gerade gebogen. Was früher Standard war, wird heute jeden
Tag wieder neu erfunden.

Die nächste Revolution wird in der Produktion kommen.
Was denkt sich dieser Typ eigentlich. Die Revolution
ist schon lange angekommen. Der hat noch nie etwas von
einer Stanzmaschine von Trumpf gehört, oder die CNC-
Drehmaschine und das CNC-Fräscenter. Dort entsteht
der eigentliche Mehrwert. Aber er rechnet wohl damit,
dass überall zig Millionen von Teilen benötigt werden.
Diese kann man dann mit dummen Robotern (eigentlich sind
das meist einarmige Banditen) in Fertigungsstrassen
herstellen. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs,
schlussendlich müssen Stanz-Folgeschnitte-Werkzeuge
und alle Einzelteile von Zulieferanten Just-in-Time
angeliefert werden. Solche Lieferketten können aber
auch unterbrochen werden, dann steht so eine Fertigung
wegen einer simplen Schraube still.

LG Zürichsee


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