Ein CSUler hat also auch mal das kollektivistische "wir" gebraucht. Stimmt. Aber jetzt wird´s interessant...

Lechbrucknersepp, Samstag, 11.11.2017, 15:09 (vor 2329 Tagen) @ siggi4368 Views
bearbeitet von Lechbrucknersepp, Samstag, 11.11.2017, 16:04

Das Individuum [Oma Erna, ich, Nichte Bärbel (5)] beuten die dritte Welt weder aus noch führen "wir" Kriege. Das ist aber das, was Kollektivisten in eine Kollektivschuldbehauptung packen, beispielsweise um zu begründen, warum wir uns von frauenverachtenden Analphabeten aus Afrika ohne zu murren bereichern lassen müssen.

Dem Entwicklungsminister kannst Du eine unsachgemäße Verwendung des Wortes "wir" vorwerfen. Zurecht sogar.

Er fordert aber einen verantwortungsvollen Handel mit Afrika, nicht diesen linksprogressiven Gehirnkot, nach dem wir Afrika retten, indem wir einen Teil des menschlichen, jährlichen Bevölkerungsüberschusses bei uns aufnehmen.

Nur wenn wir Afrika nicht mit EU-Agrarabfällen fluten und nur wenn wir den Afrikanern faire Preise zahlen, wird sich dort - aufbauend auf dem tertiären Sektor die Wirtschaft entwickeln können. Wenn abends mal Licht brennt in der Hütte und etwas Bildung ins Land kommt, Sozialsysteme aufgebaut werden, die nicht an Versorgung durch viel Nachwuchs hängen... Dann schnackseln die auch nicht mehr so viele Kinderlein in die Welt.

Zugegeben - Müller hat auch das kollektivistische "wir" verwendet. Allerdings begründet er damit lediglich, warum "wir" den Afrikaner mit fairem Handel helfen sollten. Übrigens: Die afrikanische Bildungselite, die im Westen studiert hat, ist in weiten Teilen für so etwas wie eine Re-Kolonialisierung, wenn man das so nennen will. Müller würde es wahrscheinlich "Statebuilding" nennen. Weil sie genau wissen, dass es die Afrikaner alleine nicht hinbekommen.

Also wenn das kein kluger, nachhaltiger und verantwortungsbewusster Ansatz ist... Was soll ich sagen: CSU halt. Ähnliche Stimmen höre ich übrigens auch aus der AfD und - um ehrlich zu sein - auch von den Linken (außer bei Wagenknecht und Lafontaine aber leider begleitet von der oben genannten linksprogressiven Forderung, jeden Afrikaner hier aufzunehmen, der möchte).

Aber der Punkt, dass Müller auch das kollektivistische "wir" gebraucht hat, geht an Dich. Als AfD-Wähler mit Verbundenheit zur CSU hätte ich mir von ihm mehr Genauigkeit in der Sprache gewünscht. Danke für die interessanten Zitate.


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