Der Dreck, der Müll, die Abgase am Neckartor…

Ostfriese, Donnerstag, 09.11.2017, 09:10 (vor 2332 Tagen) @ Griba1517 Views

Hallo Griba

… in Stuttgart sind Zeichen unseres Wohlstandes und Konsums, in denen die Kredite der debitistischen Deutungsversuchen gemäß, so wie ich sie lese – sonst bitte kompetent und konstruktiv berichtigen –, endgültig verschwinden.

Das sollten wir wieder einführen - Straßenfegen z.B., statt zu Hause
rumzusitzen.

Warum und wozu?

Zur Wiederholung: Vor längerer Zeit hatte ich ja schon über den 'Polterabend von Meißen' berichtet.

"Georges Bataille hat in "Der verfemte Teil" das Prinzip der "unproduktiven Verausgabung" formuliert, das viel umfassender ist als das knausrige Gesetz der Produktion und des Profits, das wir als Kennzeichen einer wohlgeordneten Ökonomie betrachten. Nach Bataille entsteht dort, wo produziert wird, auch Überschuss, der dazu drängt, verausgabt, verschwendet, ja zerstört zu werden – "willentlich oder nicht, in glorioser oder katastrophischer Form". Das kann in einem rauschhaften Fest oder in dessen Negation – dem bisweilen nicht weniger rauschhaften Krieg – stattfinden. Dieses Gesetz meint er auch im rituellen Potlatsch der Kwakiutl-Indianer nachzuweisen – einem exzessiven Fest des gegenseitigen Beschenkens, das bis zur Zerstörung ganzer Reichtümer ging.

Die Müllberge, der Dreck, die Verausgabung der Kräfte und der Werte und das selbstzerstörerische Leben der Medienstars (Amy Winehouse) als Gesten der Verschwendung sind auch für Jean Baudrillard Zeichen des Reichtums unserer Gesellschaft, um uns unserer eigenen Vitalität und Kraft zu vergewissern. Auf Seite 64 ist zu lesen:

"Alle Gesellschaften haben seit jeher verschwendet, vergeudet, verausgabt und über das unbedingt Notwendige hinaus konsumiert – aus dem einfachen Grund, dass sich das Individuum wie die Gesellschaft im Verbrauch eines Überflusses, von etwas Überflüssigem nicht nur als existent, sondern als lebendig erleben."

Wir leben mit dem Dreck, dem Abfall und dem Müll in einer Überflussgesellschaft des Konsums, weil wir unersättlich sind – und fühlen uns wohl dabei."

Gruß â€“ Ostfriese


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