Vögel machen ziemlich viel, was nicht recht ins Konzept passt

nvf33, Mittwoch, 08.11.2017, 10:39 (vor 2351 Tagen) @ Ikonoklast3089 Views

Hallo Ikonoklast,
hier einige Beispiele zu solchen Seltsamkeiten, die schon einige Jahrzehnte oder über ein Jahrhundert zurückliegen:
a) Die Nordwestausbreitung der Türkentaube:
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkentaube#Die_Nordwestausbreitung
b) Die Ausbreitung der Amsel in die Städte
https://de.wikipedia.org/wiki/Amsel
(Dabei gibt es heute quasi zwei nicht überlappende Amselpopulationen, die Stadtamseln und die Waldamseln, sehen aber genau gleich aus, außer dass man letztere eben nur selten sieht)
c) Die Ausbreitung des Girlitz
https://de.wikipedia.org/wiki/Girlitz_(Art)#Arealausweitung

Die Flugrouten der Zugvögel sind nicht ganz so leicht zu studieren, weil man ja nicht alle Vögel mit Peilsendern ausstatten kann, aber auch hier gibt es einige Einflussfaktoren, Wind, Wetter etc. Das Erdmagnetfeld wird immer wieder ins Feld geführt, kann aber definitv nicht der einzige Faktor sein für die Orientierung. Die Wetterlage war am Wochenende etwas verwickelt, vielleicht haben deshalb die, genauer Deine gesichteten Kraniche einen Sonderweg genommen.

Sehr erstaunlich ist auch das Federkleid der Vögel. Es will bei genauer Betrachtung so gar nicht ins Bild das gängigen Trivialdarwinismus passen. Es gibt da ein sehr schönes, grundsätzliches Buch, dass diese Punkt ausführlich diskutiert.
http://www.langelieder.de/lit-beleites14.html

Ein bizarres Verhalten aus der Vogelwelt will ich auch noch Erwähnen: Das "Einemsen"
https://de.wikipedia.org/wiki/Einemsen
Stare machen das besonders gern, sich mit Ameisen im Schnabel einzureiben, und dabei nicht selten umzufallen.

Ich denke, Demut angesichts dieser herrlichen Vielfalt ist die beste Haltung, allemal besser als Alarmismus, der mitunter einen Hinweis auf einen Konflikt zwischen Wissen und offenbarer Möglichkeit bedeutet.


Viele Grüße
nvf33


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