Stoppen und Abschaffen sind keine Optionen eines modernen Zentralmachtsystems...

Silke, Dienstag, 07.11.2017, 23:21 (vor 2333 Tagen) @ CalBaer2515 Views
bearbeitet von Silke, Dienstag, 07.11.2017, 23:59

Lieber Calbaer,

...sondern zunehmend effektiver
Verwerten und dem System mit Gewähr oder Gewalt nutzbar machen = (Vor)finanzieren->Besichern->Absichern->Refinanzieren-> usw.

Denke an @pigbonds Worte..."ein System, in dem eine Macht existiert, die Abgaben erheben muss, weil sie Vorfinanzierungskosten hat"...
Da wurde bisher noch alles seitens des Systems profitabel verbaut – oder es kollabierte und wurde selbst verwertet.

Es geht natuerlich nie geradlinig nach oben. 2000% pro Jahr hoch und dann
crasht es 90%, das haben wir alles schon erlebt. Langfristig stehen wir
aber bei 200% pro Jahr.

Der Fiat-Preis ist aber nicht so interessant (mal abgesehen davon, dass
man damit Rendite erwirtschaften kann), weil das durch die rationalen als
auch psychologischen Effekte der Geldmengenausweitung seitens der ZBs
gestoert ist. Interessanter ist das Energie-Equilibrium, auf das es sich
einpendeln wird.

Meines Wissens hat sich historisch seit Beginn der Zivilisation noch nie etwas länger einpendeln können, weil
"sich einstellendes Gleichgewicht" = "beginnender Zusammenbruch der Handlungsräume, der Verteidigungsfähigkeit des ZMS" bedeutet,
so wie beim Start der ersten ZMS ja die relativ gut ausgeglichenen egalitären und im Gleichgewicht befindlichen Gemeinschaften wegen innerer und äußerer zerstörerischer Prozesse auch untergingen (Lex Mercatoria aus dem PS unten lesen).
Das hieß nur jedes Mal anders wie: Einfall kriegerischer Viehzüchterhorden von Europa bis Nordafrika (die Hykos haben sogar die Pharaonen besiegt), Zusammenbruch von Imperien, Konquistadoren, Siedler, Völkerwanderungen und Völkermorde, Revolutionen, (Welt)kriege, name it.

"Das pendelt sich irgendwann am Markt ein, wieviel kWh (PoW = Nachweis von Arbeit, Energie =Arbeit) so eine BTC wert sein darf."

Der Wert von BTC wird nicht von der nachgewiesenen Arbeit bestimmt, sondern von Erwartungen zu seiner möglichen Parität zu Geld.

"Dafuer sind Maerkte da , das rauszufinden."
Nein, Märkte sind zum Geldeinheiten jagen da (Wirtschaften) und nicht zum Herausfinden von Tauschverhältnissen (nach Produktion).

Energie-Equilibrium?
Du befindest dich scheinbar in der Simulation einer „freien Marktwirtschaft“ in der es angeblich um die Darstellung besserer und konkurrenzfähigerer Waren, Dienstleistungen und Gestaltungsmöglichkeiten durch härteres und besseres Arbeiten gehen würde, um die es aber seit Mesopot u.a. nie ging, heute nie geht und bis zum Zusammenbruch des ZMS und die Rückkehr zur formlosen Gewalt nie gehen wird.
Das sind nur Nebenprodukte, Abfall und Material zur Aufrechterhaltung der Simulationen um den ungeheuren Potentialraub und die unglaubliche Ressourcenvernichtung durch den zivilisatorischen Fortschritt in einem, im wesentlichen, globalisierten und eng verwobenem ZMS voran zu treiben und zu verschleiern, das sämtlichen anderen Lebensformen ihre Optionen, ihr Potential, ihre Möglichkeiten raubt, bis es wieder verschwindet.
Pflanzenfresser werden zunehmend fressen müssen, was systemisch zugewiesen wird, Raubtiere werden zu Flucht- oder Showtieren. Lebewesen werden genetisch verändert, Reservate und sogenannte Umweltschutzzonen werden zugewiesen, Landschaften werden zersiedelt, Geoengineering, usw.
Das Ver-blockchaining der Welt (denk mal diese revolutionäre Technologie fertig...du hast es schön beschrieben: "Jeder neu geminte Block versiegelt nicht nur die Transaktionen des aktuellen Blocks, sondern den gesamten Ledger, also alle vorangegangenen Transaktionen mit"…(wenn die einflussnehmenden Machtverhältnisse das so zulassen) – technisch ist also in der Kette kein Vergeben, kein Vergessen, kein Verändern, kein Korrigieren möglich der von außerhalb der Kette geschehenen und eingeschleppten Versehen, Fehler, Vorsätzlichkeiten und Manipulationen).

Du umgehst bei deinen Ausführungen regelmäßig die Rolle der Machtstrukturen, die die in Bezug auf das System ohnmächtigen Massen zu ihrem Aufbau, Erhalt und Ausbau nach systembedingten Regeln benutzen und berauben müssen (ihre gesamte Zeit, Leistung, Schaffenskraft, Begeisterung, Opferbereitschaft, Hingabe, ihre Energie, ihre Potentiale, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Optionen über alle aufeinander folgende Generationen hinweg) aber ohne deren mitmachen (dank Simulationen von Hoffnungen, Fortschritt und schöner neuer Welt) sofort handlungs- und verteidigungsunfähig werden würden.

Die nicht umgehbaren Regeln zur Wegsimulation der Unmöglichkeit einer dauerhaften Überbrückung der Vorfinanzierungslücken sind u.a.:
- zentrische Ausrichtung der Systemelemente/der Zivilisten in ihrem Fühlen, Denken, Handeln, Planen
- optimale Ausnutzung des debitistischen Drucks (Nachschuldner physisch und psychisch ins System pressen so gut es irgend gelingt - @dottores berühmte Kaskaden von Unterhunden),
- rücksichtslose Verwertung aller JETZT habhaft werdender Ressourcen und immer stärkerer Zugriff auf die in Zeit und Raum NOCH entfernten Ressourcen
- höchsmögliche Flexibilität in der Form und Simulation der Machtausübung von der größtmöglichen Zession (Freiheitssimulation) bis zur nahezu totalen Entmächtigung (Diktatur)
- Optimierung der Machtmaximierungsmittel Teilkooperation, Täuschung, Fission und Fusion um konkurrierende Machtstrukturen immer straffer und ausgerichteter in ein großes Ganzes einzubinden

Das sind alles Phänomene, die sich keine kranken Hirne ausdenken, sondern die geschehen, weil die bestehenden Machtkonstellationen nur diese jeweils einzige Realität zulassen. Und das wiederum, weil in der Zeit davor Ereignisse unter dem Wirken bestimmter Machtkonstellationen geschehen sind, die auch nur Folgen von vorangegangenen bzw. gleichzeitig aber räumlich getrennt abgelaufenen Ereignissen waren...
Darum wird im Debitismus auch neben den Aspekten Macht, Eigentumsökonomie und Simulation ein Hauptaugenmerk auf die Phänomene Raum (Einflussgebiete, Absatzmärkte, Zubringer) und Zeit im ökonomischen Sinn gelegt (ein vorzüglicher Hinweis auf ein sammlungswürdiges Posting des geschätzten @Zandow), samt Termin, Wert, Preis und Sanktion, auch wenn er damals den Urzins noch nicht beschreiben konnte als das was er ist...Folge der Urschuld, des geboren werdens wie Schopenhauer schon bestens dargelegt hatte.
Wieviel investiert die Menschheit in diese Optimierung der Jagd nach Geldeinheiten und damit in eine weitere Stärkung des ZMS – in diese weitere Rationalitätenfalle?
Und du glaubst ernsthaft, dass der Dreifachmonopolist, das so hinnimmt, wenn er nicht unglaublich davon profitieren würde und vor allem wird?
„Das ist ein sehr schnelles Geschaeft und zudem mit Risiken durch den Staat verbunden.“
@Calbaer

Ja. Risiko Nr. 1 ist das ZMS wenn die Besicherung bedroht erscheint.

Die anderen Begeisterten machen lassen und dann die durchgetesteten Arbeitsergebnisse in eigenen gesetzlich geschützten Projekten ohne Kriminelle, Geldwäscher und andere Pösewichte vom guten gerechten Staat verwerten.
"Geld ist, was der Gesetzgeber dekretiert"

Liebe Grüße
Silke

PS. Was Lex Mercatoria zum Thema Mensch, Natur, Zivilisationsentwicklung und Zeit z.B. in Teil 1 und Teil 2. und im ganzen Faden schrieb, oder das Zitat, das @Olivia mit großer Zielsicherheit bei Mr. A. (auch wenn sie sich ihre Fragen mit dem Eingangszitat selbst beantwortet) heraussuchte, versöhnt dann aber doch irgendwie mit der Ausweglosigkeit bei einem perfekten Verbrechen, zu dem die Verblockchainisierung nun einmal dazu gehört wie Laut, Sprache, Zahl und Schrift und führt mich zu meinem Selbstbetrug zurück, zumal ich mich ja immer öfter wiederhole.[[zwinker]]


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