Vertrauen in Fiat Money

Nico, Dienstag, 31.10.2017, 16:40 (vor 2361 Tagen) @ Ashitaka7521 Views

Genau das wäre der Weg! Der Staat erzeugt Haushaltsdefizite, welche

mit

Fiat Money gefüllt werden, und erzeugt somit eine wohl dosierte,
permanente Inflation.


Woher hat er das Fiat Money?


Sozusagen aus dem Nichts - deshalb reden wir hier gerade von

Fiat

Money.


"Sozusagen"? Fiat Money entsteht nicht aus dem Nichts, sondern nur
insoweit, wie jemand dafür haftet (Sicherheiten bietet). Wenn Geld aus dem
Nichts entstehen könnte, hätte es niemals einen Wert, müsste man es nie
haben, weil es ja jederzeit aus dem Nichts entstehen kann.

Deshalb eben „sozusagen“! Wie Banknoten im einzelnen hergestellt werden, weiß ich übrigens nicht, aber in der Tat bin ich mir sicher, dass sie nicht aus dem Nichts entstehen.

Den Begriff „Fiat Money“ habe übriegens nicht ich kreiert – habe ihn nur aufgegriffen – und ja, im Grunde beruht dieser Begriff natürlich auch auf genau der falschen Vorstellung vom Geld, an welcher ich mich nun selbst abmühe. Von mir aus lassen wir ihn also gerne wieder fallen, und reden nur noch über das, worauf sich das Vertrauen in eine Banknote wirklich richtet, und welches sich deiner Bekundung nach unter meinen Bedingungen auflösen würde.

Dieses Vertrauen betrifft klar erkennbar deren Fähigkeit, Schulden zu tilgen. Wer also keine Schulden hat, der braucht auch nicht zu wirtschaften, und braucht auf nichts vertrauen – nur gibt es so etwas aber auch nicht. Wer also immer wirtschaften muss, der benötigt Zahlungsmittel oder akzeptierte Nachschuldner. Die Fähigkeit der GZ-Note Schulden zu tilgen ist aber überhaupt nicht in Zweifel zu ziehen, und es bedarf keines hier zu erwähnenden Vertrauens, weil die zu tilgenden Schulden genau auf das lauten, dem die GZ- (Gesetzliches Zahlungsmittel) Note entspricht. Der Empfänger vertraut allenfalls auf deren Echtheit (worum es hier aber nicht gehen kann), und deren Gültigkeit (welche aber gesetzlich definiert ist).

Und woher kommt dann das Vertrauen, wenn niemand mehr haftet und dir

die

Besicherung völlig egal ist?


Wessen Vertrauen in was?


Das Vertrauen in die Annahme der Geldeinheiten und ihre Funktionen. Es
kann doch deiner Vorstellung nach aus dem Nichts eine Geldeinheit
entstehen. Wieso sollte man etwas annehmen, was beliebig entstehen kann?

Womit dieser Punkt also abgehakt sein sollte.

Für das Geld haftet jemand? Unter welchen Umständen denn?


Ja, für eine Geldeinheit muss immer wer haften. Du kannst niemandem dein
Vertrauen ohne Sicherheit schenken. Vertrauen unter Fremden basiert immer
auf Sicherheit.

Definitionsfrage, und für den Geldbegriff gibt es kein verbindliche Definition.

Der Sicherheitenvertrag ist unabdingbar, damit eine
notenbankfähige Sicherheit entsteht.


Wer kann hier in Sicherheiten vollstrecken? Die GB gegenüber der ZB
vielleicht, welche die Sicherheiten gerade selbst gestellt hat
(Pensionsgeschäfte)? Der Bankkunde gegenüber der GB? Oder meinst du

etwa

klein Erna mit ihrem Taschengeld gegenüber der ZB?


Die Zentralbank, der die Papiere im Rahmen des Refinanzierungsgeschäftes
verkauft wurden. Sie ist es, die in den Schuldner und das beteiligte
Kreditinstitut vollstrecken lassen kann.

Ja du sagst es, die Zentralbank kann vollstrecken lassen, nämlich in un-bare Geldansprüche, aber doch nicht der Halter von Bargeld!

Dass Fiat Money funktioniert, lässt sich aber nicht nur theoretisch
belegen, sondern auch empirisch - denn es ist längst da.


Es "funktioniert" nicht ohne die endliche Besicherung. Täte es das,
wären alle Forderungen von heute auf morgen wertlos.

Warum denn das?

Und genau diese
Zweiseitigkeit ist es, die du in deine Überlegungen einarbeiten solltest.
Mal eben Geld aus dem Nichts schöpfen, um Staatsschulden zu tilgen ist
eine völlig verdrehte Sicht hinsichtlich der Gläubigerseite. Die
Gläubigerseite (Pensionskassen, Fonds, Treuhandgesellschaften,
Versicherungen etc.) haben nämlich gar kein Interesse daran, dass der
Staat seine Schulden tilgt.

Ich wüsste auch nicht, etwas anderes behauptet zu haben. Ferner wäre auch noch zwischen echten und vermeintlichen Interessen zu unterscheiden. Es besteht aber kein öffentliches Interesse an der Staatsverschuldung.

Die Liquidität ist mehr als ausreichend vorhanden.

Ob, und aus welcher Sicht heraus das stimmt, weiß ich nicht. Was aber auf jeden Fall vorhanden ist, ist die Verrentung induziert durch Staatspapiere, welche als Kapitalanlage gehalten werden.

Herzlichst,

Ashitaka

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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