Ideen aufgeben

Hinterbänkler, Schweiz - tief im Emmental, Sonntag, 29.10.2017, 00:16 (vor 2371 Tagen) @ Konstantin4747 Views

Das richtig glückliche Leben auf dem Land gibt es erst nach dem
Verschwinden der Globalschäden, die durch den städtischen Lebensstil
produziert werden. Und da ich nicht sehen kann, wie eine Stadt
funktionieren könnte ohne ausserhalb megamäßig Fläche zu verbrauchen,
wird es nötig sein, die Städte als Idee aufzugeben.

Das schwierigste dürfte sein, die IDEE der Stadt aufzugeben. Da Materie
dem Geist folgt, muss zuerst auf den Gedankenebene eine Änderung
geschehen. Zuerst muss verstanden werden, dass die Idee "Stadt" die Umwelt
ausserhalb der Stadt zerstört. Meiner Einschätzung nach dauert diese
Erkenntnis noch ein paar Tage.


Hallo lieber Konstantin,

der springendste Punkt ist der, die Idee der Stadt aufzugeben, was exakt meiner Vorstellung der Entwicklung von neuen Memen entspricht (...meine These Nr. 6).

Aber wie oder wann soll denn das geschehen, in einer Welt, die gerade komplett in die andere Richtung rennt und die Konzentration in Städte und Megastädte laufend fördert?
Zivilisation ist Städtebau, wie aus dem lateinischen Ursprung schon deutlich wird.

Bis es passiert, dass die 'Idee der Stadt' aufgegeben ist, war der Kollaps des Gesamtsystems schon lange da und die Energiesklave Öl, Strom, Atomkraft, Kohle, Gas sind nicht mehr verfügbar. Das heißt die Reduzierung der Menschheit passiert nicht dadurch, dass ich mich gegen eine gärtnerische naturangepasste Zersiedelung ausspreche, sondern definitiv sowieso. Ich muss mich mit dem Thema gar nicht befassen oder über dieses Thema Menschen als Menschenfeinde klassifizieren.

Zudem springen da noch 'ne Menge weiterer Punkte mit. Dem Mem 'Stadt', also der Idee vom Zusammenleben von Menschen in Ballungsräumen, ist nicht ohne den ganzen anderen Memen beizukommen, wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit dem Debitismus verstanden werden: Macht, Machtorganisation, Staat, Schuld, Wirtschaften, Ehe, Gesellschaft, Tod als negativ usw.

Es ist wohl so, dass wir praktisch alle - weil wir alle uns dem Debitismus untergeordnet haben - genau genommen Menschenfeinde sind. Von den 7 Milliarden Menschen sind bestimmt keine 0,001 Prozent noch Menschenfreunde.

Was ist ein Mensch?
Ist ein Hund noch ein Wolf?
Ist der domestizierte Wolf noch ein Wolf?
Ist der domestizierte Mensch noch ein Mensch?
Ist vielleicht nicht der domestizierte Mensch generell der Menschenfeind?
Weil Domestifikation eben immer 'feindlich' ist?

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass der ganze Memkomplex 'Debitismus' aufgeben werden muss, damit wir uns nicht mehr als Menschenfeinde verhalten.

Und das ist der notwendige (= Not wendende) Bewusstseinssprung.
Und dieser benötigt den kompletten Zivilisationscrash.
Insofern bin ich dankbar, dass genau dieser auf uns zu kommt und im Debitismus vorhergesagt ist.

Danke und Gruß
Hinterbänkler

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'


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