Gute Idee, aber wie willst du ganze Städte mit Tomaten und Salaten ernähren?

Zürichsee, Samstag, 28.10.2017, 21:14 (vor 2372 Tagen) @ Hopi2483 Views

Das mit den Tomaten kennen wir in der Schweiz schon seit 30 Jahren:

Hors-Sol-Gemüse wächst nicht im Boden, sondern in Substraten.
Fast die Hälfte aller Schweizer Tomaten haben nie Erde gesehen.

Also mit leerem Wasser kommst du da nicht weit. Und Salzwasser ist
auch eher nicht geeignet.

Bei der Hochschule im Wädenswil wurde vor 10 Jahren ein Kreislauf
mit Tomaten und Fischen gemacht. Die Exkremente der Fische
wurden als Dünger für die Tomaten genutzt und die Blätter der Tomaten
wurden an die Fische verfüttert. Das Ganze war wie bei einer Symbiose.

Ein vertikales Ernten braucht es nicht, das funktioniert für wenige
Nahrungsmittel doch heute schon in den Gewächshäusern. In diesen kann
man sich die Investitionen und Unterhalt so einer Anlage sparen.
Und die Anbaufläche ist kein Problem.

Wenn das mit Reis, Mais und Kartoffeln machbar wäre, dann wäre das
sicher eine gute Sache. Das würde aber am Gewicht scheitern.
Und auch die Ernte wäre höchst mühsam. Das geht heute auf den Feldern
vollautomatisch, nur damit sind die tiefen Preise von heute überhaupt
machbar.

Was nützt es dich, wenn du mit dem vertikalen Ernten die Welt
ernähren könntest? Was denkst du, wer könnte die viel höheren
Preise bezahlen? Die Dritte Welt sicher nicht. Also würde man
weiterhin im Westen 50% der Nahrung fort werfen. Die Nahrung
ist auch heute nicht das grösste Problem, nur an der (gerechten)
Verteilung scheitert es.

Wer bezahlen kann, bekommt alles.
Wer nicht bezahlen kann, bekommt nichts.

LG Zürichsee


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