Der unpopuläre Haken am Debitismus

Orlando ⌂, Donnerstag, 26.10.2017, 11:51 (vor 2346 Tagen) @ Silke4091 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 26.10.2017, 11:58

... ist der Zivilisationsuntergangsteil.

Der Mensch ist von Haus aus Optimist, deshalb alleine schon ist das wenig anziehend.

Dann ist es eine Binse, dass Lebewesen (auch Staaten und Zivilisationen sind solche) nicht ewig leben; es hilft mir bei meinem eigenen Leben auch wenig, es nur von seinem Ende her zu betrachten.

Da kommen dann so Sprüche raus wie im Faust:

Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.

Das ist dort auch nur eine Einzelmeinung, nämlich die des verneinenden Widersachers.

Und drittens ist es eine Prognose die unvorhersehbare Zukunft betreffend, mit allen dem innewohnenden Unsicherheiten.

Es fragt sich, ob dem nicht zu sehr statisches Denken, das Denken in Zuständen zugrunde liegt.

Leben ist aber ein dynamischer Prozess, bei dem es vielleicht gar nicht um das Erreichen irgendwelcher End-Zustände geht, sondern das einfach gelebt wird und auch irgendwann endet.

Was meine Einzelmeinung ist, der Debitismus legt vielzuviel Gewicht auf Geld und Schuld, vermutlich wegen der unsäglichen "Urschuld" und ist diesbezüglich ein echtes Kind des patriarchalischen Denkens mit dem Urgrund des ewig strafenden Über-ichs oder "großen Anderen", das die geistige Grundlage der patriarchalischen Herrschaft der Hirten-/Agrargesellschaft/Sesshaftigkeit bildet. Jede rote Fußgängerampel und natürlich auch jeder Bescheid fußt auf dieser seit zehntausend Jahren eingehämmerten Basis.

Das führt dann zB dazu, dass Ideen wie BGE als Teufelswerk angesehen werden, weil ... weil Strafe muss schließlich sein!


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