Dank für den brillianten (sammlungswürdigen?) Beitrag. Erinnert mich teilweise ein wenig an Goethe.

neptun, Donnerstag, 26.10.2017, 01:30 (vor 2346 Tagen) @ Silke4148 Views

Hi Silke,

schön, wieder von Dir zu lesen.

Das ist eine sehr sportliche Empfehlung, wenn man jemandem rät, mit Boxhandschuhen zu einer Schießerei zu gehen.

Danke für diese schonungslose Entlarvung.

Von WiWi verstehe ich fast gar nichts und kann auf dieser Ebene nicht wirklich mitreden, aber Dr. Stelter scheint mir evtl. aus einem ganz anderen Grund den debitistischen Ansatz an seiner Basis zu unterlaufen und zu leugnen:

Das Facit des Debitismus "schmeckt" in seiner Negativität so gar nicht gut, weshalb sich der D. wohl auch nicht gut "verkaufen" läßt.

Dieses Prinzip des Sich-nicht-gut-verkaufen-lassens hat vor langer Zeit schon ein gewisser (nach meiner Ansicht weit überschätzter) Goethe erkannt und mit dem Kunstgriff der Erzeugung von Hoffnung auf ein "Happy-End" in sein Gegenteil verkehrt, als er sich des viel (ca. 300 Jahre) älteren Faust-Stoffes bemächtigte. Ich bin fest davon überzeugt, daß G. ohne diesen Kniff heute längst nicht so berühmt wäre. Sein viel ehrlicherer, knapp 53 Jahre jüngerer Kollege Nikolaus Lenau hatte 1836 den in doppelter Hinsicht erstaunlich großen Mut, im Alter von 34 Jahren, nur vier Jahre nach dem Erscheinen von "Faust. Der Tragödie zweiter Teil" seines "großen" Kollegen einen eigenen Faust zu veröffentlichen, welcher kein "Happy-End" hat. Glücklicherweise ist Lenau dennoch nicht ganz in Vergessenheit geraten, vllt. auch weil Franz Liszt sich für seinen berühmten (und gefürchteten) Mephisto-Walzer von einer Szene aus Lenaus Faust hat inspirieren lassen (und nicht aus Goethes!). Allerdings kenne ich nicht viele, die von Nikolaus Lenau überhaupt wissen.

Zurück zum Thema:
Könnte es nicht sein, daß Dr. Stelter, bewußt oder unbewußt, den gleichen Kniff anwendet wie Goethe, um sich selbst besser verkaufen zu können? In diesem Sinne darf er sinnvollerweise, wie Du sagst, das Wesen von Wirtschaft nicht verstehen.

Das einzig folgerichtige Szenario bei Überschuldung verschweigt er: Krieg

Eine Bestätigung meiner Vermutung?

Aber wer will sich hier schon mit Debitismus auseinandersetzen.

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Die eigentumsökonomischen Erklärungen sind, so sie nicht falsch formuliert sind, im Forum bereits dargelegt und ein guter Ansatz zum erneutem Nachdenken/Rekapitulieren/Auffrischen/Verbessern des eigenen Bildes.

Bei mir wachsen Neugier und Interesse ... Zeit habe ich so gut wie gar nicht. :-( Werde mir vermutlich aber doch allmählich immer mehr davon nehmen. <img src=" />

Danke für den tollen Beitrag und für die Anregungen.

LG neptun

PS:
Pardon, ich habe vor einigen Wochen gar nicht auf Deine freundliche Ansprache reagiert: Ja, anscheinend habe ich die Krise gut überstanden ... oder zumindest in Eigenverantwortlichkeit überlebt. Ähnlich wie Du das Glück mit Deinem Mann hattest/hast, hatte ich das Glück, an eine für mich gute Therapeutin zu geraten. :-)

--
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