Scheinrationale religiöse Missionierung

Taurec ⌂, München, Sonntag, 22.10.2017, 13:04 (vor 2376 Tagen) @ Loki7388 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.10.2017, 13:08

Hallo!

Kelten und Germanen sind nicht weit auseinander, bitte dem Faden folgen:

Aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Germanen

Der Germanenbegriff ist eine völkerkundliche Einteilung in antiker Tradition für eine Großgruppe zwischen Kelten und Skythen und bezeichnet das letzte der von den Mittelmeerkulturen als Barbaren eingestuften Völker.
In jüngster Zeit wird in der Forschung die Instabilität ethnischer Identität gerade in der Antike verstärkt betont und das aus dem nationalstaatlichen Denken des 18./19. Jahrhunderts stammende Konzept der Germanen zunehmend in Frage gestellt. „Germane“ sei (wie „Barbar“) nur eine Fremdbezeichnung, die mehr über Griechen und Römer aussage als über die mit den Begriffen bezeichneten Gruppen und Individuen. Vereinzelt wird sogar gefordert, Germane und germanisch im wissenschaftlichen Kontext überhaupt nicht mehr zu verwenden.[4]

Aus "vereinzelt wird gefordert" machst Du "sind [grundsätzlich] nicht weit auseinander", woraus für Dich folgt, daß man Aussagen, die jemand zu Germanen, speziell Sachsen macht, pauschal auf Kelten übertragen kann und vice versa. Das ist schon hanebüchen.

Zudem scheint dem von Dir zitierten Urteil der moderne Zeitgeist hin zur Auflösung nationaler Idenitäten, insbesondere der deutschen zugrundezuliegen. Wie oft in den Geisteswissenschaften ist hier der Wunsch Vater des Gedanken. Man sollte das skeptisch beurteilen und nicht einzelne Sätze übernehmen, weil sie einem in das persönliche Konzept passen.

Die germanischen Schriftzeichen sind die gleichen Runen, die seltsamerweise auch noch in England und Irland auftauchen und die auch die Schriftzeichen der sogenannten Kelten sind.

Es sind von Kelten so gut wie keine originären schriftlichen Zeugnisse überliefert. Dein obiger Satz ist eine wilde, unbewiesene Behauptung.

Hier wird kurz auf die spärlichen Schriftzeugnisse eingegangen:
"Funde von steinernen Inschriften, Tonscherben-Graffiti, Münzinschriften und Bleitäfelchen in keltiberischer, lepontischer und gallischer Sprache ab dem 6. Jahrhundert v. Chr., entweder in einer eigenen Schrift (zum Beispiel lepontisches Alphabet von Lugano) oder in fremden Schriften wie der iberischen, etruskischen oder später der lateinischen Schrift."

Das einzige eigene Schriftsystem findet sich am südlichen Alpenrand. Das Alphabet von Lugano hat tatsächlich Runencharakter, kann aber wohl kaum pars pro toto für den gesamten keltischen Sprachraum gelten. Möglicherweise haben wir hier eher einen "missing link" zu den oberitalischen Schriften, von denen die Runen abstammen sollen.

Aus Wikipedia -Runen (Ursprung):

Runen gehören damit zu der großen phönizisch-aramäischen Familie von Alphabeten, zu denen auch alle heutigen europäischen Schriften gezählt werden.[8]


Wie genau soll ich noch vorkauen, dass dies keine "schwachsinnigen und unschlüssigen Behauptungen" sind und wer kann hier nicht über seinen Tellerrand schauen?

Es was anderes habe ich ja auch nicht geschrieben. Bei genauer Betrachtung ergibt sich dadurch aber keine enge kulturelle Verbindung bis hin zur Abstammung von Deinen ominösen israelischen Stämmen, sondern lediglich das Zeugnis kultureller Kontakte zwischen nördlich und südlich der Alpen bzw. zum Mittelmeer. Was Du da meinst zu sehen, ist Deine Einbildung.

Mir scheint, Du weißt nicht recht, was es mit den sogenannten Germanen auf sich hat, dabei ist das bei Wikipedia sehr genau beschrieben: "Nix genaues weiß man ned!"

Wie oft bei ungenauen, holprigen Denkern mit Hang zur Fabulation werden Unwägbarkeiten zum Anlaß genommen, alles für wahr und bewiesen zu halten, was man sich wünscht. Von anderen wird dann gefordert, in Form eines logisch und sachlich unzulässigen Negativbeweises die eigenen wilden Behauptungen zu widerlegen, die man solange penetrant zu behaupten sich erdreistet, wie die Gegenseite die rational nicht leistbare Kontradiktion der eigenen Thesen nicht liefert. Die einzige Möglichkeit, dem zu begegnen, liegt darin, die unsinnige Argumentationsstruktur selbst offenzulegen und das Übel an der Wurzel zu packen.

Den "Glauben" thematisierst nur Du immer wieder, während ich auf Auffälligkeiten zwischen den Kelten und historisch in der Bibel erwähnten Volksstämmen Israels hinweise.

Der Glaube ist Deine stillschweigende geistige Grundlage, auf die ich hinweise, um den Disput ins rechte Licht zu rücken.

Und ich nehme die Bibel hier nicht i.S.v. Gottes Wort, sondern von historischen Beschreibungen der damaligen Begebenheiten. Und diese Geschichten sind historisch besser gesichert als ein Tacitus oder andere der antiken Schreiber, von denen aus einzelnen Fragmenten "historisches" postuliert wird (-> abgebrannte Bibliothek von Alexandria)

Allein die Bibel als Darstellung objektiver historischer Fakten zu betrachten, ist doch eine religiöses Dogma par excellence. Die Bibel wird als über jeden Zweifel erhabener Maßstab betrachtet, auf den alles zurückgeführt werden kann und der die Belege liefert, um die darin enthaltenen/daraus abgeleiteten Geschichten zu untermauern.

Wo habe Ich in diesem Faden auf Jesus Christus oder Gebet oder Religion überhaupt verwiesen?

Das ergibt sich aus der Tatsache Deiner Betrachtung der Bibel als Fundus objektiv gesicherter Tatsachen und der Behauptung/dem Wunsch, von den verschollenen (letztlich aber nur unterlegenen und untergegangenen) Stämmen Israels abzustammen. Welcher Sinn außer einem christlich-religiösen, bei dem sich alles um die Juden dreht, sollte sich denn daraus ergeben?

Das meiste, was ich bisher gebracht habe, war Wikipedia, teilweise unterfüttert mit Versen der Bibel, also warum kommst Du mir dauernd mit Religion und unterstellst dann mir religiöse Grabenkämpfe? Können wir - wenn wir beide uns austauschen - bitte auf die religiösen Animositäten verzichten?

Versuch nicht, den Spieß umzudrehen! Du betreibst hier unter dem Deckmantel halbgarer Halbwahrheiten christlich-jüdische Missionierung.
Ich nehme Dir dabei durchaus ab, daß Du Deine Dogmen selbst gar nicht als geglaubte Sätze betrachtest, sondern wirklich als Tatsachen empfindest, die auch für alle anderen schlechterdings gegeben sind.

Zu den (unausgesprochenen) religiösen Implikationen, die sich aus der Abstammung der Mitteleuropäer von einem mythischen Isaak ergeben, sind wir noch gar nicht vorgedrungen. Sie würden aber zweifellos dräuen, würde man diese als gegeben zugrundelegen. Man kommt damit ohne Umschweife zur Britisch-Israel-Theorie. Das ist der ganze Sinn Deines Schreibens.

Gruß
Taurec

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„Was auch draus werde – steh’ zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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