Abwegige Behauptungen

Taurec ⌂, München, Sonntag, 22.10.2017, 10:36 (vor 2377 Tagen) @ Loki7380 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.10.2017, 10:39

Hallo!

Und kennst Du die "punische These? Was ist daran bitte schwachsinnig und warum willst Du nicht, dass sowas hier diskutiert wird?

Sicher nicht, daß "sowas" diskutiert wird, sondern mit welchen Prämissen und Argumenten. Du unterstellst schon vor vornherein, daß Deine Ansicht sachlich und richtig wäre. Das ist sie aber nicht.

Die punische These funktioniert auch, ohne eine Abstammung von den mythischen Stämmen Israels zu unterstellen. Anders als Du zu meinen scheinst, beruht die These nicht auf oberflächlicher Ähnlichkeit der Runen, sondern deren gleicher Benennung, den undifferenzierten Vokalquantitäten und Auslassung von Nasalen bei deren Verwendung, was tatsächlich für eine unmittelbare Übernahme von den Puniern spricht. Diese saßen unter anderem in Spanien und hatten wohl auch Verbindungen hinter die Säulen des Herakles nach Westafrika und Nordeuropa. Kulturelle Kontakte auf diese Art sind zur Erklärung (nach "Ockhams Rasiermesser") völlig hinreichend. Man muß nicht auf reinem Glaubenwollen beruhende, sachlich unnütze Zusatzannahmen konstruieren.

Daß es "keinerlei Ähnlichkeit" mit den griechischen oder römischen Alphabeten gäbe, ist ebenfalls falsch. Während griechische Bezüge heute wohl tatsächlich ausgeschlossen werden, scheint eine Abstammung von norditalischen Schriften inklusive der lateinischen wahrscheinlich.

Es ist anzunehmen, daß die Germanen Kontakte zum nördlichen und westlichen Mittelmeerraum hatten. Ein direkte kulturelle Abstammung aus der Levante ist abwegig – wie auch die Konstruktion einer mythischen Wanderungsgeschichte der (für alle Völker außer den Juden völlig unwichtigen) Stämme Israels. Es ist wahrscheinlicher, daß letztere nicht auswanderten, um fremde Völker zu beglücken, sondern, wie Reed impliziert, im Zuge der Ausbreitung des Judaismus von Juda vereinnahmt, assimiliert oder ausgerottet wurden.

Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass die Schmiedekunst, welche zur Herstellung der Sax notwendig war, mit verschollenen Stämmen Israels nach Europa kam und diese Waffe nach Isaaks Söhnen benannt ist.

Warum das wahrscheinlich sein soll, muß wohl dahingestellt bleiben.
Das Sax ist keine derart außergewöhnliche Waffe, daß man den Import aus der Ferne unterstellen muß, weil die Germanen selbst nicht gewußt hätten, wie man Schwerter macht. Offenbar wußte man schon um 800 v. Chr. (Hallstattzeit) um die Herstellung hochwertiger Stähle. Aus dem Link: "Es finden sich im Endeffekt eindeutige Parallelen zu traditionellen Schmiedeverfahren der japanischen Schwerter, welche sich durchaus in historischen Quellen widerspiegeln."

Vielleicht stammen die Germanen ja vielmehr von den Japanern ab. [[freude]]

"The name ”Saxon” therefore means “Sons of Isaac".

Vielmehr kommt dieser Name von "Isaak-Son", aus dem "ks" wurde durch phonetische Weitergabe in einer anderen Schrift dann ein"x" -> Etymo-logisch

Du überträgst eine modere Sprachfassung auf die Antike und konstruierst Dir auf dieser Basis eine Scheinkorrelation.

In "Saxon" entspricht die Endung -on der Nachsilbe, die bei der Benennung antiker Stämme oder Stammesgruppen häufig vorkommt. Im modernen Westgermanisch hat sich das zu -en abgeschliffen.

Ingaevones für die Ingwäonen, eine nordgermanische Stammesgruppe.
Teutones für die Teutonen.
Semnones für Semnonen, das Stammvolk der Sueben.
Suiones für Suionen, wohl eine Urform der Schweden.
Sithones für Sithonen, ebenfalls ein skandinavischer Stamm.
Gotones für die Goten, wie sie bei Tacitus genannt werden.

Bei keltischen Stämmen gilt entsprechendes (womöglich auch noch in anderen Regionen des antiken Europas): Acitavones, Ambisontes, Bigerriones, Ceutrones, Creones, Lingones, Redones, Senones, Suessiones, Venicones.

Und die Saxones (-es ist die lateinische Pluralendung) sind hierbei keine Ausnahme. Von wegen "Isaaks Sohn"! [[sauer]]
"Sohn" hieß germanisch noch "sunuz", was einen älteren Lautstand (tiefes "u") und eine inzwischen verlorene Endung enthält. Eine Entsprechung zu -on ist nicht gegeben, zumal der Stamm natürlich "Sax-" ist und nicht "Sak-" mit "-son" als Endung.

Du solltest schließlich wissen, wie massiv unsere deutsche Historie vergewaltigt wird.

Es wäres schon sehr zu begrüßen, wenn Du Dir nicht bloß dem eigenen religiösen Wunschbild entsprechende Informationen unsachgemäß zusammenzubasteln würdest, womit Du nicht nur die deutsche/germanische Geschichte, sondern die weitere Wirklichkeit völlig vergewaltigst.

Gruß
Taurec

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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh’ zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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