Alte Baustelle, wenn schon;-)

siggi, Donnerstag, 19.10.2017, 04:07 (vor 2353 Tagen) @ Phoenix51561 Views

Hallo Phoenix5,

Eine Ausnahme dürfte die These des von @Nereus erwähnten Dimitri Speck
sein. Sein gemittelter Tageschart aus mehreren Jahren, hat tatsächlich
Hinweise auf eine systematische Manipulation nach unten (aus Übersee)
beim Preisfixing ergeben. Bewiesen ist aber nichts und ein
Statistiker, ein Börsenprofi (und vielleicht auch Börsenpsychologe)
sollten sich der Sache einmal annehmen um zu schauen, ob sich diese, meines
Erachtens nicht besonders großen Ausschläge (gemittelt im
Zehntel-Promillebereich - leider wird die Skala rechts daneben gern
übersehen) nicht auch anders erklären lassen, denn letztlich muss so ein
gemittelter Chart ja irgendein Muster ergeben, in das man dann durchaus das
hineininterpretieren kann, was man finden will. Verfolgenswert ist die Spur
allemal - doch selbst wenn sich die These bestätigt, wage ich zu
bezweifeln, dass die Auswirkungen auf den Preis mittel- bis langfristig
signifikant wären.

Du hast dich ganz offensichtlich in den letzten Jahren nicht mit dem Thema beschäftigt, sonst wüsstest du, dass die langjährigen Studien von Dimitri Speck zum Goldpreisfixing bereits 2014 in eine Untersuchung von
Rosa M. Abrantes-Metz, eine anerkannte Wissenschaftlerin auf diesem Gebiet, mit eingeflossen sind:

http://diepresse.com/home/meingeld/gold/1569105/Manipulationsverdacht-bei-Gold

Zitat:

"Seit 2004 werde der Goldpreis manipuliert – meist nach unten. Das sagen jene zwei Wissenschaftler, die auch die Bankmanipulationen am Libor-Zins aufgedeckt haben."

und weiter:

Außerdem entdeckten sie, dass die Preisbewegungen während des Nachmittag-Fixings meistens in die gleiche Richtung liefen, nämlich abwärts. An Tagen, an denen die Wissenschaftler deutliche Preisveränderungen während der Telefonkonferenz entdeckten, gingen diese in mindestens zwei Drittel der Fälle abwärts, 2010 gingen sie sogar in 92Prozent der Fälle nach unten.

Mit auf Grund dieser Studie sind bereits außergerichtlich erhebliche Strafzahlungen von diversen Großbanken geleistet worden.

Natürlich bleibt es dir trotzdem unbenommen, dass, trotz dieser eindeutigen Feststellungen in welche Richtung der Goldpreis in überwältigender Mehrheit manipuliert wurde, zu bezweifeln, dass das nie sehr langen Einfluss auf den Kursverlauf gehabt hat und quasi durch wundersame Weise das "normale" Handelsgeschehen diese Manipulationen in ganz kurzer Zeit exakt auf 0,00 Abweichung ausgeglichen hat.

Ich schlage vor, wir überlassen es den Lesern sich ihre eigen Meinung dazu zu bilden<img src=" />

im obigen Artikel ging es um Butlers Behauptung der systematischen
Silbermanipulation nach unten durch JP Morgan und Co über die
Future-Märkte. Meines Erachtens widerlegt der Artikel diese Behauptung
einwandfrei.

Wenn du meinst<img src=" />

Ich muss bei der Gelegenheit allerdings nochmals auf den Link aus meinem Vorposting hinweisen.

Darin wird nämlich unter anderen auch auf ein anhängiges Betrugsverfahren in New York hingewiesen.

http://www.zerohedge.com/news/2016-12-08/deutsche-bank-provides-smoking-gun-proof-massi...

Zitat:

The allegation, as Bloomberg first noted, came in a filing Wednesday in a Manhattan federal court lawsuit filed in 2014 by individuals and entities that bought or sold futures contracts.

Wie du siehst, geht es dabei auch um den Futurehandel. Wenn du an dem Thema wirklich Interesse haben solltest, dann nimm dir die Zeit und arbeite dich da durch, inklusive der angefügten Anklageschrift.

Die wichtigste Erkenntnis daraus ist die, dass die angeklagten Großbanken im Beobachtungszeitraum in den Futuremärkten zum ganz überwiegenden Teil short positioniert gewesen sind.

Was in der Anklageschrift zu dieser folgerichtigen Feststellung geführt hat.

"Die Beklagten und andere Händler-Banken haben "groß angelegte Eigenhandel Handelsaktivitäten" in den Futures und OTC-Märkten, welche "in den letzten paar Jahren zu dem Abwärtstrend des Goldpreises beigetragen haben.""

Ich finde, dass passt doch sehr schön zu den Goldfixingmanipulationen, die, wie überraschend, auch überwiegend nach unten erfolgten.

Trotzdem kann Keith Weiner natürlich weiterhin behaupten, dass die angesprochenen Großbanken ihr Geld ausschließlich mit Arbitrage verdienen und muss natürlich auch mit keinem Wort die Klage in New York erwähnen oder das Schuldeingeständinis von:

"The Deutsche Bank trader, David Liew, pleaded guilty in federal court in Chicago to conspiring to spoof gold, silver, platinum and palladium futures, according to court papers"

Ich wiederhole, FUTURES!

Glaubwürdigkeit sieht für mich allerdings anders aus, aber vielleicht wohnt er ja auch in Takatukaland<img src=" />

LG

siggi


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung