Parteiensysteme sind nur dann annähernd demokratisch...

Andudu, Freitag, 13.10.2017, 11:46 (vor 2384 Tagen) @ Otto Lidenbrock2039 Views

...wenn die Axiome stimmen, auf denen sie beruhen:

1) die Parteien sagen die Wahrheit und halten sich an ihre Versprechen

2) die Medien sind unabhängig und unvoreingenommen

3) Politiker sind fähiger und intelligenter als ihre Wähler (sonst könnte man auch direkt das Volk abstimmen lassen)

4) Politiker sorgen sich um das Wohl des Landes

5) wenn ein Thema nicht vertreten ist, gründet man schnell eine eigene Partei, die es abdeckt und wird dafür gewählt

Im Prinzip kann man hier schon aufhören, alle diese Axiome können als größtenteils falsifiziert gelten.

Alle abgeleiteten Axiome, etwa die angebliche Meinungsrepräsentativität, scheitern schon daran, dass Punkt 1 und 2 nicht erfüllt sind.

Punkt 5 ist die Standardausrede für Verteidiger dieses System, auch sie ist eine Lüge, denn eine Partei zu gründen und aufzubauen, gelingt nur Massenbewegungen oder kapitalreichen Gründern. Sie zu etablieren scheitert gern auch an Punkt 1 und 2. Zudem hat solch ein Vorgehen (selbst wenn es gelingt) einen zeitlichen Vorlauf von mind. einigen Jahren. Zudem entstände damit immer eine Nischenpartei, die gegen die Massenprojektions-"Volks"parteien immer ein Zwerg bleibt. Und jede Partei ist per Unterwanderung leicht wieder zu kippen und auf Linie zu bringen (Transatlantiker bei den Grünen, Femnazis bei den Piraten, Verfassungsschutz bei der NPD usw.).

Überhaupt ist ein Argument für "repräsentative Demokratie" vollkommen paradox: die Behauptung nämlich, die Wähler seien zwar einerseits zu dumm um selbst abzustimmen, aber andererseits schlau genug, jemanden auszuwählen, der ihre Interessen sinnvoll und fähig vertritt. Wenn aber jemand zu dumm ist, in seinem Sinne abzustimmen, dann wird er die viel schwierigere Aufgabe, jemanden zu finden, der ihn selbst glaubhaft und fähig vertritt, erst recht nicht auf die Reihe bekommen.

Das ganze ist ein riesiges Schönwetter-Lügenkartell um uns zu knechten und uns unsere eigentlichen demokratischen Mitbestimmungsrechte vorzuenthalten!


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