Wirtschaftskrieg gewonnen, Image verloren

Diego2, Donnerstag, 12.10.2017, 00:41 (vor 2388 Tagen) @ Efímera2157 Views

... sind sowohl in Madrid als auch Barcelona die Handlanger der
transatlantischen Globalismus'am Ruder.

Madrid => Globalismus von Oben (EU, NATO etc.)
Barcelona => Globalismus von Unten (Separationsbewegung)


Ich frag mich, wie lange Rajoy noch so dermassen ignorant sein kann.

Will

er noch mehr Kamerabilder von der Guardia Civil, die Zivilisten verletzt

?

Den Krieg um die Bilder hat er schon verloren. Normalerweise kann man

so

doch nicht weitermachen, ausser man weiss, dass man ohnehin gewinnt,

weil

noch etwas passiert.

Wenn er wirklich Spanien zusammenhalten will, müsste er doch mal
vortäuschen, zu verhandeln, um Zeit zu gewinnen. Diese Härte macht

keinen

Sinn, es sei denn, er hat noch etwas in der Hand oder weiss, dass die
Katalanen nicht bis zum Äussersten gehen werden.

Ich hatte heute morgen so ein Gefühl, dass die öffentliche Meinung
wieder drehen könnte, wenn ein gemeinsamer äusserer Feind (sowohl von
Spanien als auch Katalonien) auftauchen würde. So ein Attentat wie am

11 3

in Atocha....

Ich weiss wirklich nicht, was dieses Gerede soll. Worüber sollen denn die
verhandeln ? Über die Unabhängigkeit. Das kann doch nicht Dein Ernst
sein.
Hast Du gestern das heillose Geschwafel von dem Puigdemont gehört ? Das
hätte der in 3 MInuten sagen können, Der ist doch nicht mehr er selbst,
ein Irrer, dem sitzt die CUP im Nacken. Die haben dem 4 Wochen Zeit
gegeben, den Procés zu Ende zu führen. Und dann ? Die Firmen gehen
reihenweise weg aus Katalonien, heute u.A. Bimbo, daran werden die
Jahrzehnte zu knabbern haben. Die Sabadel hat in 3 Tagen 1 000 000 000 an
Einlagen verloren, die haben die Notbremse gezogen. Bei Caixa weiss ich
nicht, da hab ich kein Konto.
Die Antwort heute vom Rajoy, ich hab die ganzen 40 Minuten im Auto
gehört, war ruhig, ohne Hass, ohne Drohungen, einfach nur die
Aufforderung, zur Normalität zurück zu kehren und die ganze Angelegenheit
da zu erledigen, wo sie hin gehört, in die Cortes, einschliesslich einer
Überbeitung der Verfassung. Dafür hat er gleich danach auch die
Zustimmung der PSOE. Nun hat er ja die Frist bis zum Montag, Klarheit zu
schaffen , mal sehen. Wäre der pfiffig, haute er ab,tauchte unter, nach
Andorra, wo der Pujol die unterschlagenen 3 % - Millionen gebunkert hat.
Davon kann er leben .

Ich gebe Dir absolut Recht, Puigdemont ist eingeknickt, weil sie den Wirtschaftskrieg verloren haben. Ich glaube auch VW will den Sitz abziehen.

Ich unterstütze die Separationsbemühungen der Katalanen nicht und halte sie für Schwachsinn, aber ich versuche, trotzdem zu verstehen.

Ich habe letzten Sonntag noch mit ein paar Katalanen und Spaniern sprechen können. Auch die jungen studierten Spanier halten auch von Rajoy nichts, die PP kommt auch bei vielen von ihnen ganz schlecht weg. Man weiss genau, wessen Politiker schon Vorfahren hatten, die bei Francos Falange eine entscheidende Position innehatten. Und es sind bei der PP sehr viele...

Die Guardia civil zu schicken war fatal und nicht nötig. Das hätte sich Rajoy auch sparen können, damit hat er nur den Hass der Katalanen vergrössert. Und die haben sich an die Zeit vor 1973 erinnert und so in die Ecke gedrängt gefühlt, dass viele, die vorher gar nichts mit der Unabhängigkeit zu tun haben wollten, gar keine andere Lösung mehr gesehen haben, als jetzt dafür zu stimmen. Die sind auch manipuliert, aber die gegenseitige Ablehnung wird durch die Gewalt nicht kleiner. Man muss nicht mit den Katalanen verhandeln, aber man hätte das Referendum ins Leere laufen lassen können und den Wirtschaftskrieg ohnehin gewinnen können. Das wäre klar offensichtlich geworden, wie schwachsinnig diese Unabhängigkeitsbewegung ist.

Aber klar, man kann die Menschen weiter manipulieren und bei Bedarf (siehe Ex-Jugoslawien) den Hass irgendwann wieder aktivieren. Dafür war es sicher sinnvoll.
Teile und herrsche.


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