was Hadmut Danisch mit seiner überragenden Intelligenz so detailliert
darstellt, ließe sich erheblich vereinfachen:

*Susanne Baer ist Demokratin und das Bundesverfassungsgericht eine
demokratische Veranstaltung.*

Alles weitere läßt sich mit geradezu mathematischer Logik ableiten,
sobald man erkennt, was es mit der Demokratie auf sich hat und wie ihre
wahren, nicht die vorgelogenen Grundwerte aussehen.

Das mag so sein, lieber Tempranillo, oder auch noch anders.
Aber sag: Bist Du bereits mit dieser Erkenntnis auf die Welt gekommen?

Welche Prozesse hast Du durchlebt, durchdacht und vermutlich durchlitten, bis sich Deine heutige Sichtweise manifestiert hat? Und woher weißt Du, dass Deine heutige Sicht erschöpfend ist?

Du weißt doch: Alles Sehen ist perspektivisches Sehen.

Wohl ziemlich jeder Mensch sucht nach schlüssigen Erklärungen für Dinge und Zustände, die er nicht versteht: Das immer währende "Warum?"

Die meisten sind leider schon zufrieden, wenn sie eine Erklärung finden, mit der sie mehr oder minder gut leben können. Das hält sie ab, nach der Wahrheit zu suchen. Zumal sie nicht wissen, ob es überhaupt eine gibt. Oder gar mehrere. Darum ist mediale (und wohl auch religiöse) Fertignahrung so beliebt. Geltende Geschichtsschreibung und Schulbücher eingeschlossen.

Nur wenige machen sich auf, tiefer zu graben und in Frage zu stellen, was man besser nicht hinterfragt - wissend, dass sie dabei innere Freiheit gewinnen und zugleich äußere Freiheit verlieren können.

Ich denke, Danisch leistet einen wichtigen Beitrag beim Aufdecken von Widersprüchen - oder besser gesagt: von himmelschreienden Zuständen - zu deren bewussten Wahrnehmung unsere Sinne kaum noch taugen: Overload.

Damit leistet er eine Steilvorlage für jene, die sich eben noch auf dem Weg sehen oder dadurch überhaupt erst wieder auf die Suche machen.

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cheers - kieselflink