Rudelverhalten

QuerDenker, Samstag, 30.09.2017, 04:32 (vor 2372 Tagen) @ Rotti4103 Views

Servus Rotti,

das 'Wolfstreichler' werte ich als echtes Kompliment. Danke!
Denn wer sich Vertrauen und damit Nähe von 'wilden Tieren' erarbeitet
kann... [[zwinker]]


Ist aber kein Kompliment, sondern Ausdruck der Vermenschlichung des Wolfes
durch den Wolfstreichler. [[top]]

Nicht ganz.
'Rudel' bedeutet auch schon Sozialsystem und Nutzverbund usw.

Eben durch die Vertrautheit, die sich beim Wolf einstellt, entstehen die
massiven Konflikte.

Dachte eher an Bloch usw., die sich rudelnah als 'Wolfflüsterer' versuchten.

Ich habe mich auch mit Wölfen und deren Verhalten beschäftigt und habe daraus viel für das 'Flüstern' mit andere Tiere 'lernen' bzw. erkennen dürfen. [[top]]

Schafe sind durch Zäunung nicht zu schützen, da
kannst du in einschlägigen Foren nachlesen.

HSH

in der Schweiz[/link]


Der link ist aus dem Jahr 2010. Derweil hat die Praxis die schöne Theorie
längst überholt. Egal wie die Schutzzäune erhöht, verstromt oder sonst
wie gesichert wurden, der Wolf kam nach kurzer Zeit durch. Der Aufwand für
den Schutz übertrifft mittlerweile den Wert der Herden...........
[[zwinker]] merkst was?

Es geht nicht um Schutzzäune gegen Wolf/Bär/..!
Die Zäune dienen dazu die Schafe auf im Falle einer Störung zusammenzuhalten und nur im Nebeneffekt natürlich auch abschreckend bzw. distanzhaltend gegen (überwiegend zweibeinige bzw. zweirädrige) Störer!

Als Landwirt setzt Du ja sicher auch nicht nur auf den E-Zaun beim Rind, sondern auch auf das Gruppenverhalten der Tiere.
Wenn eine Kuh mal erschreckt losrennt, dann bremst die auch kein e-Zaun mehr...

Rinder sind domestiziert. Sie erschrecken sich vielleicht, aber den Mensch
betrachten sie normalerweise nicht als Feind......... außer eine Kuh
führt ein Kalb.

Grundsätzlich ja.

Ich kann fast täglich die Vielfalt der Charaktere von Kühen usw. analysieren [[zwinker]]

(Hier sei angemerkt, dass der urbane Mensch eben kein
Gefühl für die Natur mehr hat.)

Und das sollte eben wieder vermittelt werden.
Und deswegen schreibe ich in diesem Faden.

Der Wolf hingegen ist ihr natürlicher Feind, dem sie panisch ausweichen
und die Flucht erst nach geraumer Zeit beenden. Da das Wolfsrudel aber
seine Opfer in der Regel zu Tode hetzt, geht die Sache immer schlecht aus.

Wo hat denn in Mitteleuropa ein Wolfsrudel in den letzten 25a eine Kuh gerissen?

Auch die Alpen sind eine Kulturlandschaft.


...geworden!

Auf in der Landwirtschaft ist vieles anders geworden.

Beispielweise gab es an Äckern eine Randbepflanzung, die als Windschutz und als Schutz vor Erosion bei Starkregen usw. diente.
Das nebenbei auch ein Lebensraum für Bienen usw.

Auch konnten Kühe auf der Weide das 'Kraut' fressen, dass sie wollten.
Mit (bzw. nach) dem Feldhächsler klappt das nur eingeschränkt. Die Folge ist, dass 'Störkräuter' wie Fremdkörper manuell oder 'chemisch' entfernt werden müss(t)en.

hundert Kilometer Grenzlinie auch ein paar Wolfsrudel, >

Sag das den Wölfen............ [[freude]]

Das ist ja die interessante Aufgabe [[freude]]

Es geben schon Schäfer deswegen auf.

Ja leider, aber hier ist ein Mitgrund die Wandlung des 'Einsatzes' der Schafe (und Ziegen).
Mangels Ertrag z.B. für Wolle und vor allem mangels Weideflächen im 'Flachland', ist das mist 'Landschaftspflegenutzung'.

Der Energiemais wird vielleicht aufgegeben, wenn die Verwertung über den
Verkauf von Lebensmitteln finanziell wieder interessanter wird.
Hier zeigt sich die Unwissenheit von vielen Menschen. Es werden immer
höhere Anforderungen an die Produkte gestellt, aber bezahlen will Keiner.
Die Abstimmung findet jeden Tag in den Diskountern statt. [[hüpf]]

Ja!
Aber dieses Informationsproblem bleibt, solange mit 'heiler Welt'-Werbebotschaften Milchprodukte incl. Milchschokolade umworben werden.
Ähnlich wie der 'Strom aus der Steckdose', kommt für Viele die Milch aus Tetrapack usw.!

Wenn also das Kilo Schweineschnitzel im Geschäft einen Fufi kostet, der
Liter Milch für 4 Teuronen über den Ladentisch geht, dann können wir
über alles reden. [[freude]]

Der heutige Fufi war doch normales Preisniveau - und dann kam die Industrielandwirtschaft... - und damit als 'Nebenprodukt' eben auch die relational zu niedrigen Milchpreise [[trost]]

Aber der Verbraucher ist halt übertragen 'falsch erzogen' worden!

Bei der Milch reicht, die die Anzahl der Zwischenhändler zu minimieren!
Klappt bei 'Grundprodukten' wie Milch, Butter+Buttermilch, Rahm, Naturjoghurt über Genossenschaftsstrukturen, aber bei 'verbrauchergewollten' 2500 Joghurt-Geschmäckern natürlich nur noch industriell.

Denn am Ende hängt an vielen Landwirten überraschenderweise eine
Familie.
Deshalb wollen wir Gierhälse auch Geld verdienen.

Ursache sind doch weniger die echten 'Gierhälse' unter Verbrauchern, sondern primär die Lohn-/Gehaltstrukturen und speziell in den Städten die Mieten!

.. Unsere Kinder wollen
angezogen sein, auf Klassenfahrt gehen, ein Dach über den Kopf haben,
moderne Errungenschaften, wie fließend Wasser, Heizung und sonstige
überflüssige Sachen. [[applaus]]

Ich kenne die Nöte der Landwirte vielleicht besser, wie Du vermuten wirst...

Aber 'zurück zur Natur' würde sicher auch die Milchqualität - und damit den Preis - optimieren.
Und ja, nicht unbedingt die Menge pro Kuh und Zeiteinheit - denn die Melkroboter brachten ja an 'Licht', dass einen 'Mindestverweilzeit' im Euter maßgeblich für die Qaulität (und damit auch 'Verwertbarkeit' für echten Käse usw.) der Milch mitverantwortlich ist!


Nur hat das alles sehr wenig mit Wölfen zu tun.
Noch dazu, wie Du selbst schreibst, Du und deine Tiere noch nie 'Wolfkontakt' hatten!

Das mit der 'nichtvorausschauenden' Nutzung von Land - im agrarökonomischen Sinne der Kulturfläche - gab es historisch immer wieder - der Mensch lernt eben nicht aus Fehlern der Vorgenerationen!
Heutzutage sind es ja nicht nur 'Regenwälder', sondern auch 'unsere' versiegelten 'Kulturflächen' incl. Grünland und Forst. Aber auch schon die Römer waren auf der stetigen Suche nach Brenn-&Bauholz.
Auch im Umfeld der Salinen ging schon mal gerne das Brennholz aus.
usw. Die Fichte in heutigem Umfang war im Alpenraum eine 'Reaktion' darauf!
Heute wird Forst, Ackerland und Grünland/Weideflächen - also die Basis subsitenzieller Versorgung - zu Autobachn, Gewerbepark oder Energiemaisfeld usw.!
Wobei das 'Energiemaisfeld' und 'Futtersilagefeld' noch am ehesten reversibel wäre. Aber auch hier gilt es erstmal 'ausgelaugte' Böden zu regenerieren!
Und wirklich langfristig bewirtschaften meist nur noch die Forstwirte!

So weit voneinander weg sind wir also nicht!

Beste Grüße

QuerDenker

--
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