zum richtigen Verhältnis zu Schulden

Dieter, Donnerstag, 28.09.2017, 17:56 (vor 2374 Tagen) @ Oblomow2081 Views

Witzig fand ich folgenden Artikel, der ein völlig anderes Verhältnis zu
Schulden aufmacht.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/schulden-foerdern-die-freundschaft-ld.1317358

Ich will damit nicht loben oder tadeln, sondern nur erkennen. Unser Denken
ist geformt. Evenuell ist das Verurteilen "des auf andere Kosten leben" nur
neoliberale Programmtik. Warum wendet sich niemand aggressiv denen zu, die
uns wirklich den Vampiren gleich aussaugen.

Hallo Oblomow,

so fremd ist mir der afrikanische Gedanke nicht. Auch ich gebe hin und wieder "Kredit" an Personen meines soz. Umfeldes - und achte auch nicht auf Rückzahlungen, bzw. habe das Geld schon im Vorfeld beim Verleih teilweise abgeschrieben. Gleichzeitig erwarte ich auch innerlich daß der "beschenkte" so empfindet, daß er mir vielleicht auch mal zuhilfe kommt, sollte ich es mal brauchen, er also in meiner Schuld steht.
Bei Familienangehörigen und wirklichen Freunden funktioniert das auch so, zumindest bislang ohne Enttäuschung.

Gegenüber weiter entfernten Sozialbeziehungen habe ich allerdings im Gegensatz zum Artikel die Erfahrung gemacht, daß Kreditnehmer nicht möglichst schnell zurückzahlen wollen um wieder frei zu sein, sondern sich schon frei fühlen ohne jeglichen Willen zurückzuzahlen. Insofern hat sich im Laufe meines Lebens diesbezüglich eine Ernüchterung eingestellt.

Hier hat innerhalb unserer Gesellschaft ein allgemeiner Wertewandel stattgefunden, vermutlich durch die Politik noch befördert.

Gruß Dieter


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