Die Hypnose beenden

Tempranillo, Mittwoch, 27.09.2017, 19:34 (vor 2400 Tagen) @ Medicus3000 Views

Hallo Medicus,

zunächst möchte ich mich für Deine Beiträge bedanken, die mir von der ersten bis zur letzten Zeile aus der Seele sprechen.

Ganz besonders gefällt mir, daß Du wie nur wenige diese Sache erkannt hast:

Die der Politik zugewiesene Aufgabe besteht darin, möglichst lange die
kritische Masse des deutschen Volkes in "Hypnose", Unwissen, Desinformation
und Lethargie zu halten.

Deshalb ist alles revolutionär, was dazu beitragen kann, den Bann der Hypnose zu brechen; auch Sachen wie Eichendorffs Mondnacht oder Schuberts Schöne Müllerin und Winterreise, die allzu schnell und meist ohne jeden Anflug von Sachkenntnis als altmodisch, spießbürgerlich und ewiggestrig abqualifiziert werden.

Mit meinen bescheidenen Mitteln und leidenschaftlichen Plädoyers für eine Hinwendung zu Europas Kulturgeschichte versuche ich, die Leser aus ihrer angloamerikanischen Trance zu holen.

Wie es aussieht, gelingt mir das so wenig wie schon vor Jahrzehnten, wo sie mir wegen meiner Ablehnung des *amerikanischen Kommerzmülls* den Vogel gezeigt haben.

Inzwischen sehe ich jeden Tag, wie richtig meine damaligen, vor allem intuitiven Vorbehalte gewesen sind, nur habe ich nicht allzu viel Freude, den Braten schon Mitte der 70er-Jahre gerochen zu haben.

So sehr es die Deutschen verdient haben, an ihrer hurenhaften Amerikaorientierung zu krepieren, daß sie mich auch in den Untergang ziehen, macht jeden Anflug von Genugtuung zunichte.

Justice immanente ist eine schöne Sache, aber nicht, wenn man sich als Aussenstehender vorkommt wie ein Passagier auf der Titanic, der das Schiff auf einen Eisberg zusteuern sieht.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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