Gründe für die Stimmenteilung ...

Gernot ⌂, Dienstag, 26.09.2017, 22:44 (vor 2375 Tagen) @ Olivia1494 Views

Aus diesem Link kann man die Tabelle genau ersehen:
http://www.mmnews.de/politik/30318-endergebnis-wahl

...

Interessant:
CDU und SPD haben deutlich mehr Erststimmen als Zweitstimmen bekommen. Das
legt nahe, dass die Wähler zwar ihren Wahlkreisabgeordneten wählen
wollten, nicht jedoch die Partei.
Bei den Linken und den Grünen genau das umgekehrte Bild. Sie haben
deutlich weniger Erst- als Zweitstimmen. D.h. "der Wähler" wollte die
Parteien im Bundestag haben, nicht jedoch unbedingt alle Abgeordneten.
Bei der CSU ist das Bild sehr krass. Die Partei wurde abgestraft, die
Abgeordneten jedoch gewählt.
Bei der FDP das umgekehrte Bild. Die Wähler wollten die Partei im
Bundestag haben, nicht jedoch alle Abgeordneten.
Bei der AfD wollten ebenfalls viele Wähler die Partei im Parlament haben,
sie wählten jedoch den Abgeordneten einer anderen Partei.

Ergbebnis: In dieser Wahl haben viele Wähler die Möglichkeiten ihrer
ZWEI Stimmen auch ausgenutzt. Mit einer Stimme wählte man die Partei, die
man DABEI haben wollte, mit der anderen die Abgeordneten (im Zweifelsfalle
aus einer anderen Partei). Da soll noch einer sagen, dass "das Volk" blöd
sei und vollkommen undifferenziert an die Wahlen herangeht. Sie überlegen
schon.... Gott sei Dank. Hoffen wir, dass sich das verstärkt.
Wäre doch schön, wenn der "Fraktionszwang" durch solche Ergebnisse etwas
"angeknackt" werden könnte. Von wegen "Gewissensentscheidung" und so.....

...

Die Erststimme wird m.E. weniger gerne kleinen Parteien gegeben, weil sie ohne Bedeutung für die Zusammensetzung des Parlaments ist und deren Kandidaten selten die Aussicht haben, Wahlkreissieger zu werden.
Die Bereitschaft, das "kleinere Übel" zu wählen (und damit, nicht mit der Wahl einer 0,1%-Partei, seine Stimme zu verschenken) ist daher größer.
Die Zuneigung zu einem Kandidaten (bei Ablehnung der Partei) spielt meiner Vermutung nach eine geringere Rolle, da die Kandidaten nicht persönlich, sondern nur von Plakaten her bekannt sind (und dort selten sympathisch aussehen). Anders ist es nur bei Gemeinderatswahlen :-)


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