Gestern hatte ich beim Ansehen der diversen Interviews und Diskussionen am Tag danach ein Deja vu und fühlte mich, als hätte ich einen Zeitsprung zurück in das Jahr 2008 gemacht.
Nach ihrer damaligen Wahlschlappe im September 2008 bei der Wahl zum bayerischen Landtag, als die CSU erstmals in ihrer Geschichte unter die 50-Prozent-Hürde rutschte, skandierten sämtliche CSU-Politiker in Interviews "Wir haben verstanden".
Viel ist allerdings damals nicht herausgekommen.
Nachdem man fünf Jahre später mit immerhin 48 Prozent (Wohlgemerkt 48! Von 50+X war nicht mehr die Rede.) die absolute Mehrheit in Bayern zurückgewonnen hatte, ging man wieder zur Tagesordnung über und 2008 war aus den Augen aus dem Sinn.
Zumindest bis zum 24.September 2017.
Nun höre ich bei allen sich bietenden Gelegenheiten - wie eingangs beschrieben - schon wieder diesen Satz "Wir haben verstanden" und befürchte, die Unionspolitiker werden es nie verstehen.
Offenbar meint man immer noch, man könne weitermachen wie gehabt und die Sache werde sich irgendwann schon wieder von selbst einrenken.
In diesem Fall glaube ich aber, dass eben dies - angesichts der Herausforderungen vor denen wir stehen (Massenmigration, Kriminalität durch osteuropäische Banden, Digitalisierung und Altersarmut) - nicht der Fall sein wird.
Die Zeiten in denen die Bürger bei der folgenden Wahl ein Auge zudrückten sind vorbei, da es nun an das Eingemachte geht und praktisch jeder von den oben genannten Problemen ernstlich (und nicht nur eingebildet, wie man es uns in den Medien weismachen möchte) bedroht ist.
Eventuell müssen die etablierten Parteien hierzulande eine Erosion wie ihre französischen Kollegen erleben, um wirklich zu kapieren, was die Stunde geschlagen hat.
Oder um es mit einem weiteren Zitat von gestern auf den Punkt zu bringen:
Ein "Weiter so" kann es nicht geben.

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Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.

Abraham Lincoln