Der Katzenjammer nach der Wahl führt manche in die Paranoia

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 25.09.2017, 20:10 (vor 2403 Tagen)5840 Views

Hab wirklich lange überlegt, ob ich das hier bringen soll, - aber es ist so extrem, dass ich mich doch dazu entschlossen habe.

Ich schreibe in so manchen Foren, u.a. auch in f+f. Was ich da gelesen habe, - ich konnte es kaum glauben. Da macht sich jemand aus der Comunity Vorwürfe, weil die AfD 13 % bekommen hat und schämt sich dafür, Deutscher zu sein.

Um ehrlich zu sein, sowas Krankes hab ich bis jetzt nur ganz selten gelesen.

https://www.fischundfleisch.com/susi-blue/in-diesen-tagen-deutsche-sein-nein-danke-3926...

Sind natürlich ein Haufen Kommentare danach und dazu, wer sich nicht die Mühe machen will, das alles durchzuforsten, - dem will ich meinen persönlichen Kommentar dazu nicht ersparen:

Nachdem ich mir die Kommentare so ziemlich alle mal reingezogen habe, beginnt es mich zu schütteln. Es ist unglaublich, was die jahrzehntelange Gehirnumformierung schon alles geschafft hat. Ich stelle mir die Frage, ob man in Deutschland nichts mehr liest, außer vielleicht die Bild-Zeitung. Was hier an Unwissen und abstrusen Ideen herumgeistert, - erschreckend.

Ich wars ja schon in den 70ern und 80ern gewöhnt, wenn man deutsche Staatsbürger getroffen hat, z.B. irgendwo im Ausland, dann kams irgendwie auf die Art rüber:
Ich bin Deutscher, aber Entschuldigung, ich kann nichts dafür....
Da existiert eine Art von Geschichtsparanoia, die ihresgleichen auf der Welt sucht.

Kein Mensch in Frankreich würde derartige Überlegungen anstellen, als Madam Le Pen auf teilweise über 20% gekommen ist. Würde sich da ein Franzose für Frankreich schämen? - Es ist doch eine Lachplatte. Irgendwie tun mir die Paranoiker leid. Sie sind ja irgendwie krank. Sich seelische Vorwürfe zu machen, weil da eine Partei aufgrund des Protestes der Bevölkerung auf 13% gekommen ist. Als die Linke in Thüringen auf über 28% kam, da sagte kein Mensch was. Aber dort war es genauso Protest.

Ich kann die deutschen Staatsbürger nur auslachen, mit dieser Einstellung. Weder meine Kinder, noch die vielen Jugendlichen, die in den zwei Jahrzehnten meiner Jugendarbeit durch meine Hände gegangen sind, sind von dieser Krankheit befallen. Es sind kritische Demokraten geworden, die auch einen Stolz auf ihre Herkunft entwickelt haben. Was letzlich für jede Nation in Europa normal ist, - aber der deutsche Staatsbürger fühlt sich dabei schlecht.

Apropos Europa: Allein der Gedanke an eine Zentralregierung in Brüssel lässt mich erschaudern. Wir leiden in Rumänien am zentralistischen System, das nach Bukarest ausgerichtet ist. In dem Moment, wo sich irgendwie die Chance ergibt, sich als Region Groß-Siebenbürgen regional selbst zu verwalten, in dem Moment gibts einen Ruck im Land. Darauf warten alle.

Ums klar zu sagen, - ich bin Österreicher, der im Ausland lebt. Aber ich bin und bleibe österreichischer Staatsbürger, nehme meine Rechte, aber auch meine Pflichten gegenüber meiner Herkunft wahr und bin stolz darauf, Österreicher zu sein. Genauso gehöre ich der deutschen Nation an, wie auch so manche andere Volksgruppen in den europäischen Ländern. Auch darauf bin ich stolz. Genauso stolz bin ich darauf, Europäer zu sein, trotz und mit allem Wissen, was uns die Geschichte lehrt.

Wenn ich mit so manchen Verdrehungen, die das gekünstelte Gebilde Europäische Union mit sich gebracht hat, nicht einverstanden bin, weil ich ein Europa der Volksgruppen bevorzuge, dann tut das meiner europäischen Weltanschauung in keinster Weise einen Abbruch. Ich applaudiere dem Spanier, wenn er "E viva Espana" singt, ich verstehe den Franzosen, wenn er von "Vive la France" spricht, und ich bemitleide den deutschen Staatsbürger, der sich seiner Herkunft schämt und mit dem Begriff der deutschen Nation nichts anzufangen weiß.

Und der aus dem einfachen Grund, weil sich da mal einige (es ist die Rede von 13%) gegen die Ideen der Pfarrerstochter zur Wehr gesetzt haben, sich nun im Klo einschließt und mit Tränen in den Augen in Klausur geht.


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