Sammelantwort @Dieter und @Ulli

nereus, Samstag, 16.09.2017, 10:15 (vor 2386 Tagen) @ Ulli Kersten3428 Views

Hallo Dieter!

Du schreibst: .. das ist aber eine (böse?) Unterstellung, daß das was Christen Gott nennen identisch mit dem sei, was Moslems Allah nennen. Nie und nimmer sind die dasselbe, auch wenn der Name dies suggeriert.

Das ist keine böse Unterstellung, sondern das ist ein Faktum.

Wenn Du meiner langanhaltenden Empfehlung einmal gefolgt wärst und hättest zumindest ein paar Suren im Koran gelesen, dann wäre Dir schlagartig klar geworden, daß dort auf nahezu alle wichtigen Begebenheiten im Alten Testament Bezug genommen wird.
Als ich das zum ersten Mal las, war ich selber baff, weil ich das so nicht erwartet hatte.

Daher leiten sich auch die Bezüge zu Allah stringent auf den Gott der Juden- und der Christenheit ab.
Jesus wird im Koran als Prophet hoch verehrt und man erfährt über dessen familiäres Umfeld mehr als im Neuen Testament.
Allerdings wird seine Auferstehung bezweifelt und er wird nur als Mensch „behandelt“, was im scharfen Gegensatz zum Christentum steht.

Gegner der Auferstehung fänden daher beim Islam einen Verbündeten. [[zwinker]]


Hallo Ulli!

Du schreibst: Eine Religion hat vor ein paar Hundert Jahren in Mitteleuropa Millionen von Frauen lebendig verbrennen lassen, weil sie Kräuter am Wegesrand gesammelt haben oder ähnliches. Das ist noch nicht lange her.

Du mußt nicht die Legenden der Aufklärung immer für bare Münze nehmen.
Daher zitiere ich in diesem Fall mal eine ganz unverdächtige Quelle.

Eine seriöse und wissenschaftlich belegte Schätzung der Gesamtzahl der Todesopfer der mittelalterlichen Inquisition ist nicht möglich, da die Quellenlage hierzu nicht ausreicht. Zwar sind viele Verfolgungswellen bekannt, doch darunter sind nur in wenigen Fällen Angaben über Urteile erhalten.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Inquisition

Aha, die Wikipedia ziert sich ein wenig.
Mal sehen, ob es noch wo anders etwas Aussagefähiges dazu gibt.

Die Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit waren also nicht mehr das Werk der geistlichen Gerichte. Die mittelalterliche Inquisition hatte eine imaginäre Sekte geschaffen, deren Verfolgung auch anderen, weltlichen Herren dienlich war und erst nach dem Ende des Mittelalters ihren Höhepunkt erreichte. Bis zu 60.000 Menschen fielen den Hexenverfolgungen im frühneuzeitlichen Europa zum Opfer. Die meisten von ihnen waren Frauen.

Quelle: http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2014/03/hexen-inquisition-teufel/seite-3

In Europa wurden 50.000 Frauen und Männer werden Opfer der Hexenjagd. Sie werden als Hexen, Hexer, Hexenmeister oder Wehrwölfe hingerichtet. Jede 2. Hinrichtung fand auf dem Boden des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation statt. Jeder vierte Hingerichtete war ein Mann. Auffällig ist, dass in Spanien und Portugal nur sehr wenige Hexen bzw. Hexer hingerichtet wurde, die Inquisition hier konzentrierte sich auf mögliche Ketzer.

Quelle: http://www.kreuzzug.de/hexenverfolgung/zahlen-zur-hexenverfolgung.php

Zweiter Fehler: Die Opfer. Es waren nicht „8 oder 9 Millionen Opfer“, wie die NS-Propaganda vermutete, sondern – nach derzeitigem Forschungsstand – etwa 50.000. In 350 Jahren europäischer Hexenverfolgung (1430-1780). Die Christenverfolgung führt übrigens jedes Jahr zu mehr als doppelt so vielen Opfern. Es wundert daher schon, dass man als katholischer Christ wesentlich häufiger auf die Hexenverfolgung angesprochen wird, die seit einem Vierteljahrtausend der Vergangenheit angehört (jedenfalls soweit es eine europäische, „christlich“ motivierte war), als auf die Christenverfolgung, die jetzt stattfindet. Die Opfer waren darüber hinaus nur in Deutschland mehrheitlich Frauen, sonst war das Geschlechterverhältnis zahlenmäßig mindestens ausgeglichen, z. T. waren die Männer in der Mehrzahl; in Island waren 90 Prozent, in Estland 60 Prozent der Opfer Männer.
Dritter Fehler: Die Täter. Rund die Hälfte der 50.000 Opfer lebte auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Wenn man davon ausgeht (und davon darf man aufgrund der Quellenlage wohl ausgehen), dass die Opfer zahlenmäßig zwischen protestantischen und katholischen Gebieten des Reichs ungleich verteilt waren – zu Lasten der protestantischen Gebiete –, dann hat die Katholische Kirche die Verantwortung für etwa 10.000 Todesopfer.
Interessant ist auch der Zusammenhang von Inquisition und Hexenverbrennungen: Nur an einigen hundert der über drei Millionen Hexenprozesse (Schuldspruchquote: 1,5 Prozent) war die Inquisition beteiligt. Die Hexenprozesse fanden in der Tat vor weltlichen Gerichten statt. Die Inquisition interessierte sich nämlich hauptsächlich für Ketzer, nicht für Hexen. Im katholischen Spanien hat es keine Hexenverfolgung gegeben – wegen der Inquisition. Auch in Italien sorgte die Inquisition dafür, dass so gut wie keine Hexe verbrannt wurde. In Rom – dem vermeintlichen Zentrum des Grauens – wurde nie eine Hexe oder ein Zauberer verbrannt. Die Katholische Kirche hat die Hexenverfolgung niemals offiziell bejaht.

Quelle: http://www.k-l-j.de/hexenverfolgung_irrtuemer.htm

Also, die Millionen sind phantastische Übertreibungen der antichristlichen Propaganda, obwohl natürlich jedes unschuldige Opfer ein Opfer zu viel war.
Interessant auch die Hinweise der letzten Quelle, daß die Prozesse zu einem winzigen Prozentsatz von der Inquisition motiviert waren.

Und – gaaaanz wichtig - wir reden hier von einem Zeitraum von 400 bis 500 Jahren!
Nehmen wir großzügig 70.000 Menschen an, dann kommen wir bei einer unterstellten Dauer von 400 Jahren auf einen Jahresdurchschnitt auf 175 Personen pro Jahr!

Historisch gesehen ist das ein Witz!
70.000 Tote schafften die Bolschewisten in wenigen Monaten.
Und deren Nachkommen sitzen heute noch in den Parlamenten und schwadronieren über Menschenrechte.

mfG
nereus


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