Es ist ein Kreuz mit der deutschen Kultur

Tempranillo, Donnerstag, 14.09.2017, 19:16 (vor 2388 Tagen) @ Tempranillo3605 Views

Frauke Petry zur Äußerung von Yavuz Özoguz:
https://www.youtube.com/watch?v=GloCILYHUco

Ich bin ja froh, wenn wenigstens Haydn und Beethoven vorkommen, nichtsdestoweniger erkennt man wieder, wie veklemmt und verdreht bei uns alles ist, im Gegensatz zu Frankreich, das keine Probleme hat, den eigenen Glanz -
völlig zurecht - bei jeder Gelegenheit zu betonen.

Wie kümmerlich und mäuschenhaft war dagegen Frau Dr. Petry!

Kein Wort darüber, wie sehr Deutschland einst auf europäische Nachbarländer ausgestrahlt hat, wo Rossini, Gounod, Massenet und Verdi deutsche Theaterstücke vertont haben: von Zacharias Werner, den keiner mehr kennt, vor allem aber Goethe und Schiller.

Deutschlands Kultur war so lebendig und inspiriert, daß sie andere Länder beschenken konnte und durch dieses Schenken rückwirkend wieder bereichert wurde.

So gut wie jede Sinfonie und jedes Instrumentalkonzert, das irgendwo während des 19. Jahrhunderts komponiert wurde, bezieht sich in irgendeiner Weise auf Haydn, Mozart, Beethoven und vielleicht auch Schumann, wenn man an Tschaikowskys Bewunderung für den großen Sachsen denkt.

Sogar im 20. Jahrhundert finden wir deutliche Spuren von Haydn und Mozart, zu nennen wären Sergej Prokowjews Sinfonie classique und Ravels Klavierkonzert G-Dur.

Zwar kam Petry wenigstens auf die Reichsgründung von 1871 zu sprechen, aber kein Wort fiel über den Sprachkünstler Bismarck, dessen Formulierungskunst man ansonsten bei François-René de Chateaubriand findet.

Alles in allem war Petrys Rede eine schrecklich dürre und karge Angelegenheit, bei der ich vor allem den Bezug zu Europa vermisse und eine kurze Skizze, was Deutschland anderen Ländern gegeben und wir von ihnen an unschätzbaren Dingen erhalten haben.

Dresden, das Elbflorenz, wäre ein schönes Beispiel gewesen, aber auch Mannheim und Würzburg.

Danach hätte sie andeuten können, was wir durch den Bombenkrieg verloren haben und umso mehr aufgerufen sind, das Erhaltene erst recht zu schätzen und zu pflegen.

Deutschlands wissenschaftliche Leistungen und seine übermenschlichen, wenn auch vergeblichen Anstrengungen um den Frieden wären es ebenfalls wert gewesen, erwähnt zu werden.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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