Welch feine Beobachtung!

Tempranillo, Montag, 11.09.2017, 19:36 (vor 2410 Tagen) @ neptun3693 Views

Hallo neptun,

Danke für die viele Musik, die ich durch Deine Anregungen letzte Nacht
gehört habe. Nun möchte ich aber zu einem Werk konkret ein Feedback sowie
einen weiteren Hörvorschlag geben.

Ich danke Dir für diese feine Beobachtung:


Knapp einen halben Ton tiefer und mit dem ganz eigenen Klang des
Hammerklaviers hört sich das Andantino aus Schuberts vorletzter
Klaviersonate auch sehr interessant an, und Andreas Staier spielt es ja
auch wirklich nicht schlecht.

Staier, nehme ich an, orientiert sich an der Original-Stimmung, die zu Schuberts Zeiten tiefer war.

Ich empfinde es als angenehm, wenn die Stücke in der passenden historischen Stimmung gespielt werden. Der Klang wirkt weicher, nicht so schrill.

Aber wenn Du einmal Sokolov, den unerreichten Meister des Legato und, wie
ich meine, auch den Meister des Ausdrucks (hier u.a. der Trauer), mit
diesem Satz gehört hast, dann magst Du nicht einmal mehr Brendel oder
andere Interpreten dieses Kalibers damit hören.

Seit langem schon gehöre ich zu den Bewunderern Grigorij Sokolows, seiner hochdifferenzierten Anschschlagskunst und seines Legatos.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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