Für Schuberts Andantino empfehle ich wärmstens Grigorij Sokolov.

neptun, Montag, 11.09.2017, 19:10 (vor 2410 Tagen) @ Tempranillo3946 Views

Hi Tempranillo,

bin wieder da, habe aber sehr wenig Zeit für's Gelbe.

Danke für die viele Musik, die ich durch Deine Anregungen letzte Nacht gehört habe. Nun möchte ich aber zu einem Werk konkret ein Feedback sowie einen weiteren Hörvorschlag geben.

Knapp einen halben Ton tiefer und mit dem ganz eigenen Klang des Hammerklaviers hört sich das Andantino aus Schuberts vorletzter Klaviersonate auch sehr interessant an, und Andreas Staier spielt es ja auch wirklich nicht schlecht.

Aber wenn Du einmal Sokolov, den unerreichten Meister des Legato und, wie ich meine, auch den Meister des Ausdrucks (hier u.a. der Trauer), mit diesem Satz gehört hast, dann magst Du nicht einmal mehr Brendel oder andere Interpreten dieses Kalibers damit hören.

Schade, daß man ihn dabei nicht sehen kann. Ich denke, es wird Dir bestimmt dennoch gefallen. Meine Empfehlung: Nimm Dir die Zeit, es zu hören, ohne dabei irgend etwas anderes zu tun:

Grigorij Sokolov spielt das Andantino aus Schuberts vorletzter Klaviersonate (live 2005).

So wie er es spielt, kann ich auf der "Reise in Untergang und Tod" den Unterschied zwischen Individuum und Kollektiv nicht mehr wahrnehmen. Ein Zauberer.

LG neptun

PS: Bist Du im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren?

PPS: Du hast recht mit Deinem Hinweis auf die grandiosen Möglichkeiten, die sich uns im Tonkünstler-Bereich mit youtube bieten. Das wäre zu meinen Studienzeiten so etwas wie der unfaßbare und unglaubliche freie Wunsch einer guten Fee gewesen. Zumindest darum sind die heutigen Studenten durchaus zu beneiden.

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