Gemeindezusammenkünfte kann man nicht verallgemeinern...

Andudu, Mittwoch, 06.09.2017, 13:11 (vor 2423 Tagen) @ Balu1245 Views

Die Gemeinde besteht aus rund 100 (männlichen) Mitgliedern +
Familienangehörige, die alles mit eigener Hände Arbeit gestaltet,
saniert, renoviert etc. haben.

Die Kinder, die den Gottesdienst gestalteten, inkl. Orchester, wirkten,
sprachen, spielten souverän vor Mikro und rund 200 Gottesdienstbesuchern.

Kein g´schamiges Getue, kein Gestammel, kein falscher Ton, etc.

Kinder sind in ihrem Auftreten extrem unterschiedlich. Ich halte offensives Auftreten nicht für eine Selbstverständlichkeit und auch für schlecht antrainierbar. Wird man öfter dazu genötigt, stellt sich natürlich trotzdem eine gewisse Routine ein.

Ich schätze bei sowas machen überwiegend Kinder mit, denen das Spaß macht. Ich war dieses Jahr in einem deutschen Kindertheater. Die Leistung die die dort brachten, hat mich absolut beeindruckt, auch wenn ich sowas niemals wöllte und könnte.

Mein Eindruck:
Im Vergleich zu deutschen Kindern sind die Kinder der RusslandDeutschen
disziplinierter, ehrgeiziger, vielleicht auch besser gedrillt?, wertvoller
im Sinn von voller mit gemeinschaftlichen / gesellschaftlichen Werten, die
ihnen schon früh von den Eltern und der Gemeinde vermittelt wurden.

Ja, das entspricht allerdings auch meiner Erfahrung. Wir "verangelsachsen" zunehmend, was man auch direkt am Leibesumfang feststellen kann. Die Deutschen werden immer mehr zu den dicken Maden, die man auch aus den US-Dokus kennt.

Über die Gründe bin ich mir nicht sicher. Ich vermute, es liegt in erster Linie an der starken Verstädterung, die mit Anonymität, Verlust sozialer Kontrolle, Orientierung, Tradition und allgemeinem Werteverlust/relativierung einhergeht. Erst recht in multikulturellen Gegenden. Enorm verstärkt durch immer dümmere Medien, Permanentkommunikation und omnipräsente Konsummöglichkeiten.

Viele Russlanddeutsche kommen hingegen aus deutschsprachigen Dörfern, sind es gewohnt, hart für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten, bildeten eingeschworene ethnische Gemeinschaften, in denen jeder jeden kannte und Tradition die Identität ausmachte.

Bezeichnenderweise verschwindet das hier in den nächsten Generationen i.d.R. schnell. Was auf das destruktive Umfeld hinweist.


Dschörmäni hat seinen kulturellen Zenit überschritten, es ist aktuell
nahezu nix mehr, was noch lohnt, dass es bleibt. Wir sind schon lange aus
der Kurve geflogen und brauchen uns über den weiteren Verlauf der Strasse
keinen Gedanken mehr zu machen.


Das kann man nur so sehen, wenn man selbst keine Kinder hat.

Ich behaupte mal: es ist kurz vor 12, nicht kurz danach.


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