Danke für Deinen Erfahrungsbericht!

Ciliegia, Mittwoch, 06.09.2017, 11:43 (vor 2421 Tagen) @ Rainer2740 Views

Hallo Rainer, hallo zusammen,

Wenn das alles stimmt, was er erzählt, wäre ich durchaus bereit, mal zu
lernen, wie Volt, Ampere und Watt zusammenhängen und was ein Inverter
invertiert, und mal selbst zu basteln. Ich habe einiges zu bewegen, und
es wird immer mehr.


Als Inverter werden Wandler bezeichnet, die aus 12 oder 24V Gleichstrom,
230V Wechselstrom erzeugen. Wird auch als Spannungswandler bezeichnet.

Das sollte man durchaus etwas allgemeiner sehen: Inverter wandeln Gleichstrom (dc) in Wechselstrom (das sind dann Wechselrichter) oder Wechselstrom (ac) in Gleichstrom (das sind dann Gleichrichter) um.

Spannungswandler wandeln "nur" die Spannung, also z.b. von 12 Volt(dc) in 24 Volt(dc). Aber wechseln nicht die "Stromart" (ac in dc oder dc in ac), das ist Aufgabe der Inverter...

Manche Geräte können auch beides, deswegen wird der Begriff leider teilweise etwas "unscharf" benutzt.

Eine Solarzelle, ein Solarmodul, ein Solargenerator erzeugt immer "nur" Gleichstrom. Diesen kann man direkt als Gleichstrom verwenden, um z.B. Batterien zu laden oder andere Gleichstromverbraucher zu benutzen. Oder man wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom und kann dann Wechselstromverbraucher benutzen.

Netzgekoppelte Solarsysteme werden heute mit einer Systemspannung von bis zu 1.000 Volt(dc), in speziellen Fällen (das erfordert speziell dafür freigegebene Bauteile) auch bis zu 1.500 Volt(dc) gebaut. Der Wechselrichter macht daraus netzkonforme Wechselspannung mit 230 Volt(ac) oder 400 Volt(ac).

Ich habe selbst ein Projekt zur Unabhängigkeit vom Netzstrom gebaut. Auf
mein Wohnmobil habe ich 6 Solarpanele geschraubt. Jedes ist mit 100W
Leistung angegeben und soll bei 18V maximal 5,5 Ampere leisten. Die
Solarpanele laden zwei 12V, 100Ah Batterien auf. An denen hängt ein
Spannungswandler mit 1 kW maximaler Leistung, um Kühlschrank, Computer
u.ä. zu betreiben. Der Kühlschrank hat eine durchschnittliche
Leistungsaufnahme von 20 Watt. Der Spannungswandler benötigt allerdings
auch noch 12 Watt, egal ob Leistung entnommen wird, oder nicht.

Prima!

Der höchste Ladestrom beträgt im Sommer bei voller Sonneneinstrahlung in
der Mittagszeit 32 Ampere. Bei heller Bewölkung rund 5 Ampere.

O.k., dann hast Du die sechs Solarmodule in einem 12-V-System alle parallel geschaltet: 32 A / 6 Module = 5,33 A. Das wären dann sechs kleine "Strings" mit je einem Solarmodul.

Die Batterien werden auch parallel betrieben? Oder in Reihe? Falls die Batterien in Reihe betrieben werden, solltest Du 'mal überlegen, jeweils zwei Module in Reihe und diese (drei) kleinen "Strings" dann parallel zu schalten (als 24-V-System).

Nebeneffekt: Der Spannungswandler tut sich einfacher, weil er die Spannung nicht "aufwärts" wandeln muss und die Verluste werden geringer, weil das System bei einer höheren Spannung arbeiten kann.

Ab Mitte November bis Mitte Februar reicht die Ladeleistung nicht mehr um
Spannungswandler und Kühlschrank zu betreiben. Die Batterien werden dann
nicht mehr ausreichend aufgeladen und der Spannungswandler schaltet ab.

Die Solarmodule sind sicherlich flach auf dem WoMo installiert? Hast Du es 'mal mit "Aufstellen" der Module (natürlich nur im Stand, nicht während der Fahrt!) probiert? Das wäre im Winter wegen des doch sehr geringen Sonnenstandes besser...

In südlichen Gefilden (z.B. Spanien) funktioniert das System seit Jahren
einwandfrei. Ich war Dieses Jahr das das erste mal längere Zeit in
Deutschland unterwegs und das System zeigte Schwächen nach ein paar
Regentagen, wenn nicht nur Kühlschrank, sondern auch Computer und Licht
betrieben werden.

Ja, das funktioniert aber nicht nur im Süden, sondern grundsätzlich auch bei uns!

Viele Grüße, Ciliegia.


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