Nach Augstein ein weiterer Mann der Linken

Monterone, Mittwoch, 23.08.2017, 14:59 (vor 2436 Tagen) @ Monterone4050 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 23.08.2017, 15:36

Rudolf Augstein: *Es kommt unter diesem Aspekt nicht so sehr darauf an,
daß die Demokratie nach ihrer ursprünglichen Idee funktioniert, sondern
daß sie von der Bevölkerung als funktionierend empfunden wird.*

Rudolf Augsteins Ansicht finden wir schon in Francis Delaisis 1910 erschienener Broschüre über die Demokratie und ihre Finanziers.

Sobald allzu sehr ruchbar zu werden drohte, welch enormen Einfluß Banken und Großkapital im Parlament ausübten, hätten sich die Herren diskret zurückgezogen und andere, raffiniertere Methoden der Bestechung gewählt.

*Insbesondere war es notwendig, das Vertrauen des Volkes zu gewinnen*, schreibt Delaisi. *Deshalb haben sich die Finanziers eine gewisse Diskretion auferlegt.*

Teilweise seien Agenten der Banken mit dem Scheckbuch in den Gängen des Parlaments gesehen worden, wie sie versucht hätten, Abgeordnete zu kaufen.

Das war denn doch ein wenig zu bordellhaft, weshalb man dazu übergegangen sei, Politiker dadurch zu bestechen, indem man Gutachten in Auftrag gegeben hat und märchenhafte Honorare bezahlte.

*République démocratique et financière*, nennt Delaisi dieses unbeschreiblich korrupte und verkommene System.

Jede Ähnlichkeit mit dem, was Riester, Rürup, Steinbrück, Schröder, Clinton, Sarkozy etc. 100 Jahre später praktizieren, wäre alles andere als Zufall.

Wenn es derart wichtig ist, die prinzipielle Zustimmung der Menschen zur repräsentativen Demokratie zu gewinnen, daß sogar ein Schneider-Creusot (Krupp auf französisch) aus dem Rampenlicht tritt, kann man ihm einen schweren Schlag versetzen, indem man sich ihm wo immer möglich verweigert.

Sich das Vertrauen der Wahlschafe zu erschleichen, daran läßt Delaisi nicht den geringsten Zweifel, hat nur den Zweck, das Volk hinterher desto gründlicher zu betrügen. Selbstverständlich bei Wahrung der parlamentarischen Formen.

Zu jenen Politikern, die eine besonders ausgeprägte Nähe zu Banken und Großkapital aufgewiesen haben, zählte Delaisi auch Georges Clemenceau, der sich beim Diktat von Versailles nicht nur als Henker Deutschlands betätigte, sondern überdies die Interessen Frankreichs verraten hat.

Einige Jahre zuvor ließ der demokratische Sozialist Clemenceau auf streikende Arbeiter schießen, was kein Monarch je gewagt hätte, zum Schlächter des eigenen Volkes zu werden.

Aber Clemenceau stand ja auf der Seite der Guten und denen ist bekanntlich alles erlaubt.

Monterone


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