Ein wahrlich eisernes Zeitalter

Rybezahl, Donnerstag, 17.08.2017, 22:54 (vor 2437 Tagen) @ Sigrid2521 Views

Hallo,

vermutlich ist es die Inkonsequenz. So, wie »Der Deutsche«, »Der Franzose« und »Der Russe« das Resultat einer Zwangs- und Ausbeutungveranstaltung ist, so wird es auch »Der Weltbürger« sein. Denn wie du richtig gesagt hast, ist der Weltstaat die logische Folge des Nationalstaates. Wer also Nationalstaat sagt, aber Weltstaat nicht, ist inkonsequent oder Neocon. Da könntest du auch verlangen, die Zeit anzuhalten. Absurd. Aber wem soll man es verübeln. Schön ist es schließlich nicht!

Inkonsequenz kann man dem Zarathustra nicht vorwerfen, wobei noch zu klären wäre, ob nicht die Gesellschaft die logische Folge der Gemeinschaft ist, folgerichtig also einfach alles verneint werden müsste, was ist. Da fällt mir wieder das Buch von Terry Eagleton mit dem Titel »Das Böse« ein. Auf Seite 146 steht:

"Der bloße Wunsch nach Nichtexistenz bindet den Nihilisten an die Existenz. Die Auflehnung gegen die Schöpfung ist Teil der Schöpfung. [...] Sie sind stolz, der Welt ledig zu sein; doch sich von ihrer Identität zu lösen hieße das Ich preiszugeben, das sie von der Welt befreit hat."

Vorstellungsfrei müsste man sein. Äh... Nicht-Sein. Na, irgendwie so halt. Nicht Missverstehen, der Zara hat irgendwann mal gesagt, man müsse »es« ausleben. Das sehe ich auch so.

Woher der kleine Diktator im Menschen, der über Menschen in allen möglichen Fragen herrschen und bestimmen möchte, gar noch über Menschen, denen man sein Leben lang nicht begegnen wird? Was gehen euch meine Lumpen an?

Ich selbst fantasiere ja von kleinen Ortschaften, die sich auch untereinander austauschen, aber ihre Autonomie nicht verlieren. Ja, Träumereien sind schön, doch so hat es der Weltenlauf nicht gewollt, stattdessen wurde ein alles zermalmendes Machtsystem in die Welt geboren, und wir gucken nun ganz bedröppelt, wie alles dahingeht. [Hier ganz viel Gequengel einsetzen.]

Das wird sich auch nicht ändern, solange nicht ein neuer Mensch geboren wird. Und am Ende ist sowieso jedes Zeitalter so gut wie das andere und alles ist gut so, wie es ist. [Gekicher vom Dalai Lama vorstellen.]

Damit ist mal wieder alles und nichts gesagt und ich verbleibe feierlich mit diesem Kalenderspruch:

Selig sind die Sanftmütigen, denn ihnen wird das Erdreich gehören.


Sophistische Grüße vom
Rybezahl.

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